Corona-Zahlen bleiben noch immer auf sehr hohem Niveau
Wohl keine Lockerungen in Sicht
Bernau / Barnim: Seit nunmehr Anfang November befinden wir uns in den Ende Oktober beschlossenen Eindämmungsmaßnahmen.
Bis Ende diesen Monats war der jetzige Teil-Lockdown ursprünglich geplant. Wenn man allerdings die aktuellen Zahlen rund um die Corona-Neuinfektionen betrachtet, sieht es nicht wirklich nach Lockerungen aus.
Schon im Vorfeld gab es gerade in dieser Woche allerhand Diskussionen. Am vergangenen Montag trafen sich die Ministerpräsidenten der Bundesländer sowie unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Beratungen rund um die kommenden Corona-Eindämmungsmaßnahmen.
Auch wenn die jetzigen Werte wohl eher die ersten Tage des aktuellen Teil-Lockdowns wiedergeben, so war es im Gespräch, die jetzigen Maßnahmen weiter auszuweiten. Insbesondere die Bundesregierung wollte hier nach Angaben zahlreicher Medien, eine schärfere Gangart zur Eindämmung von Corona-Neuinfektionen auf den Weg bringen. Ohne Ergebnisse einigte man sich am Montag darauf, die Zahlen weiter zu beobachten und am 25. November etwaige neue Beschlüsse zur Eindämmungsverordnung bekannt zu geben.
Geht es nach den Zahlen, so kann von einer Eindämmung keine Rede sein. Verglichen mit der Vorwoche, sind sie sogar leicht gestiegen, bzw. befinden sich weiterhin auf sehr hohem Niveau im Vergleich zum Anfang November.
Am heutigen Freitag meldet das Robert-Koch-Institut + 23648 Neuinfektionen in den letzten 24 Stunden. Mit dem Wert wurde erneut ein Höchststand erreicht. Im Vergleich: am letzten Freitag lagen die Zahlen bei + 23.542 Neuinfektionen in 24 Stunden. Wenn man nun beide Freitage vergleicht, bzw. zum Anfang des Teil-Lockdowns zurückblickt, scheinen sich die aktuellen Einschränkungen noch nicht in nachlassenden Zahlen bemerkbar zu machen.
Auch im Land Brandenburg liegen die aktuellen Werte etwas höher als am vergangenen Freitag. Laut Gesundheitsamt wurden am Freitag, den 13. November, 421 Neuinfektionen in 24 Stunden gemeldet und am heutigen Freitag, den 20. November, 538 Neuinfektionen in 24 Stunden. Der Brandenburger Inzidenz Wert lag am 13.11. bei 97,2 und am heutigen Freitag bei 110,2 Fälle pro 100.000 Einwohner. Die Zahl der aktuell Erkrankten liegt mit heutigem Stand im Land Brandenburg bei 5.285 Personen, am vergangenen Freitag waren es 4.671 Personen. (Werte lt. Angaben des Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG). Links mit genauen Angaben mit Genesungen etc. am Ende des Beitrages.
Auch im Landkreis Barnim bleiben die Zahlen hoch. Vergleich Freitag, den 13. November zum Donnerstag, den 19. November 2020. (heute lagen noch keine Zahlen vor) Der Inzidenz-Wert lag im Landkreis Barnim am 13. November bei 183, am gestrigen 19. November bei 216. Am 02. November, zu Beginn des aktuellen Lockdowns, waren die Zahlen ebenfalls erheblich niedriger.
Zumindest wenn man die Zahlen betrachtet, scheint eine Lockerung sehr Unwahrscheinlich und es ist davon auszugehen, dass die jetzigen Maßnahmen verschärft- oder zumindest beibehalten werden. Hier ist noch nicht berücksichtigt, dass in den letzten Tagen mitunter weniger getestet wurde. Um hier verlässliche Werte liefern zu können, muss man wohl einen größeren Zeitraum abwarten. Dies könnte dann der Dezember werden.
Im Gespräch sind unter anderem:
- Kontakte sollen auf das Nötigste beschränkt werden
- Private Zusammenkünftige nur mit einen festen weiteren Hausstand – dies gelte auch für Kinder
- Auf private Feiern soll ganz verzichtet werden
- Bei Symptomen soll wenn möglich, zu Hause geblieben werden
- Gefährdete Menschen sollen mit FFP 2 Masken geschützt werden – diese sollen kostengünstig zur Verfügung gestellt werden
Auch wenn mit weiteren Maßnahmen der private Bereich auszuhalten wäre, so dürften Gastronomen, Veranstalter, oder Fitnessstudios und viele mehr, definitiv an ihre wirtschaftlichen Grenzen kommen. Zwar wurde viel von wirtschaftlichen Hilfen gesprochen, aber bei ebenso vielen ist noch kein Geld angekommen.
Am 28. Oktober hatten Bund und Länder beschlossen, Unternehmen, Betrieben, Selbstständigen, Vereinen und Einrichtungen, die von den aktuellen Corona-Einschränkungen direkt oder indirekt besonders betroffen sind, eine außerordentliche Wirtschaftshilfe zu gewähren. Erstattet werden bis zu 75 Prozent des Umsatzes des Vorjahresmonats. Erst am vergangenen Dienstag teilte die Brandenburger Staatskanzlei mit, dass das Kabinett die dafür notwendige Verwaltungsvereinbarung mit dem Bund gebilligt hat. „Sofern die Technik mit der notwendigen Software beim Bund läuft, sollten erste Auszahlungen ab Ende November möglich sein“, heisst es seitens Wirtschaftsminister Jörg Steinbach. Da kann man nur hoffen, dass es für einige nicht zu spät ist.
Hier gelangt Ihr zur Hilfeseite des Bundes
Bis zum kommenden Mittwoch werden wir uns wohl alle gedulden müssen um dann Gewissheit zu haben, unter welchen Bedingungen wir die Vor- und Weihnachtszeit erleben dürfen. Bis dahin sollten wir alles dafür tun, die aktuellen Eindämmungsmaßnahmen bestmöglich einzuhalten.
Corona-Zahlen im Überblick
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