Anzeige
 
 
+++ Aktuelle Meldungen +++
Wetter am Mittwoch: Vorerst sonnig, zum Nachmittag wolkiger und etwas Regen bei bis zu 21 Grad
Verkehr in- und um Bernau: Aktuelle Verkehrshinweise findet Ihr täglich in unseren Morgenbeiträgen.

Naturwacht zählt wilde Orchideen im Naturpark Barnim

Naturwacht Brandenburg

Anzeige Willkommen zum Inselleuchten 2025
Nachrichten aus Deutschland und der Welt 2 x am Tag (Testbetrieb)

Bernau / Barnim: Sie sind die heimlichen Stars unter den Wildpflanzen: die Orchideen im Naturpark Barnim.

Jedes Jahr zwischen Ende April und Ende Juni begeben sich die Rangerinnen und Ranger der Naturwacht auf eine besondere Mission. Sie zählen die seltenen Pflanzen an ihren bekannten Standorten und beobachten akribisch deren Entwicklung. Diese jährliche Erfassung ist entscheidend, um den Schutz dieser faszinierenden Blumen zu gewährleisten und ihre Populationen im Blick zu behalten, so der Naturpark Barnim.

Besonders im Fokus stehen dabei die Knabenkräuter. Früher wurden sie im Volksmund auch „Kuckucksblumen“ genannt. Dieser charmante Name entstand, weil ihre Blütezeit mit dem ersten Ruf des Kuckucks zusammenfällt, und er hat sich bis heute in einigen Regionen erhalten. Die Knabenkräuter gehören zu den einheimischen Orchideenarten und sind nicht nur aufgrund ihrer Schönheit von großer Bedeutung, sondern auch ökologisch äußerst wertvoll.

Anzeige
GGAB Bernau - Bild kann nicht geladen werden.  

Im Naturpark Barnim kommt inzwischen häufiger eine Mischform – ein sogenannter Hybrid – aus dem Breitblättrigen und dem Steifblättrigen Knabenkraut vor als die beiden Ursprungsarten selbst. „Gerade diese Hybridform ist typisch für unsere Region“, erklärt Dirk Krone, Ranger der Naturwacht Barnim. „Wir beobachten sie mittlerweile an immer mehr Standorten. Das zeigt, wie dynamisch sich die Natur entwickelt – und wie wichtig es ist, genau hinzuschauen.“

Naturwacht zählt wilde Orchideen im Naturpark Barnim

In diesem Jahr fielen bei der Zählung besonders viele kleine Pflanzen oder Exemplare ohne Blüte auf. Als mögliche Ursache gelten der Wassermangel im Frühjahr und die kalten Nächte im Mai. Umso größer war die Freude über die wenigen großen Pflanzen, die sich trotz der schwierigen Bedingungen zeigen konnten. Gleichzeitig gab es auf einigen Flächen mehr Orchideen als in den Vorjahren – ein positives Signal für die Entwicklung der Standorte.

Damit sich die Orchideen gut entwickeln können, ist die richtige Pflege ihrer Lebensräume entscheidend – etwa durch eine gezielte Mahd im passenden Zeitraum. Die jährliche Zählung hilft dabei, den Zustand der Bestände zu kontrollieren und bei Bedarf naturschutzfachlich zu reagieren. Zudem werden die aktuellen Daten mit den Ergebnissen der Vorjahre verglichen. So lässt sich erkennen, ob sich bestimmte Maßnahmen bewährt haben oder angepasst werden müssen.

Orchideen wie das Knabenkraut sind hoch spezialisiert und reagieren sensibel auf Veränderungen in ihrer Umgebung. Umso wichtiger ist das genaue Beobachten – denn nur, wer weiß, was da wächst, kann es auch wirksam schützen.

Hintergrundinformationen zur Naturwacht Brandenburg

Die Rangerinnen und Ranger der Naturwacht Brandenburg arbeiten seit 1991 in 15 Nationalen Naturlandschaften (Großschutzgebieten) des Landes und füllen das Motto „Mittler*innen zwischen Mensch und Natur“ mit Leben. Auf rund 9.000 Quadratkilometern – einem Drittel der Landesfläche – sind sie unterwegs und erfassen Daten zu Tier- und Pflanzenbeständen, Grundwasserspiegeln sowie zur Qualität von Gewässern. Sie setzen im Nationalpark, den drei Biosphärenreservaten und den elf Naturparken zahlreiche Natur- und Artenschutzmaßnahmen um und kontrollieren deren Erfolg.

Gleichzeitig sind die 90 Rangerinnen und Ranger ansprechbar, für alle, die in den Nationalen Naturlandschaften leben, arbeiten oder zu Gast sind. Sie begleiten jährlich rund 10.000 Interessierte auf mehr als 500 geführten Touren, teilen ihr Wissen und sensibilisieren für richtiges Verhalten in den Schutzgebieten. Damit stärken sie auch den Naturtourismus in der Region. Ein weiteres Arbeitsfeld ist die Bildung für nachthaltige Entwicklung, BNE: In ihrer Arbeit mit Junior-Ranger-Gruppen oder in Schul-AGs wecken die Ranger*innen Interesse an Natur- und Umweltschutz.

Mehr als 330 Freiwillige unterstützen die Naturwacht Brandenburg bei diesen vielfältigen Aufgaben. Seit 1997 arbeitet die Naturwacht unter dem Dach der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg.

Unsere Quelle: Naturwacht Brandenburg / Rangerin Cara Böker.

 

Möchtest Du lieber zur Startseite wechseln?

Anzeige
Mehr anzeigen
enthält Werbung
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"