80 Tonnen-Gerüst hüllt die Herz-Jesu Kirche Bernau ein – wir waren mal oben
Höchstes Bauwerk unserer Stadt

Bernau / Barnim: Bereits seit einigen Wochen hüllt ein imposantes Baugerüst unsere Herz-Jesu-Kirche am Bahnhof Bernau ein und ist schon von Weitem ein Blickfang.
In der kommenden Woche beginnen hier umfangreiche Bauarbeiten an der Kirchturmspitze. Anlass für Bernau LIVE, mit den Verantwortlichen auf den höchsten Punkt unserer Stadt zu steigen und uns alles erklären zu lassen.
Zugegeben, es kostete schon eine ziemliche Portion Überwindung, mit einem kleinen Korb über den Außenrand der Rüstung bis auf die Kirchsturmspitze in 66 Meter Höhe gezogen zu werden. Aber was tut man nicht für ein schönes Bild und vor allem für eine unbeschreibliche Aussicht und viele Informationen. Begleitet haben uns Johanna Schwanke, Verwaltungsleiterin der Katholischen Kirchengemeinde – Pfarrei Heiliger Christophorus Barnim und Sascha Schmidt vom Gerüstbau-Unternehmen S. Schmidt & W. Schmidt GmbH.
Die katholische Herz-Jesu-Kirche in Bernau wurde in den Jahren 1907/1908 nach Plänen des Architekten Paul Ueberholz in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Bernau errichtet. Seit den 70-er Jahren steht die Kirche, welche aus etwa 500.000 Backsteinen besteht, unter Denkmalschutz. Noch immer ziert die erste Dachabdeckung aus Kupfer die Kirchturmspitze.
Mit den Jahren jedoch nagten Wetter, Sturm und Alterserscheinungen am Kirchturm und machten Reparaturen oder Ausbesserungen nötig. Nach zahlreichen Reparaturen entschloss man sich vor gut 2 Jahren, den gesamten Kirchturm neu einzudecken. Gemeinsam mit dem Denkmalschutz hat man sich für braunes Kupferblech entschieden, welches von der renommierten Firma Michael Messerschmidt aus Südthüringen bis zum Ende des Sommers 2025 in Handarbeit aufgebracht werden soll.
Damit dies geschehen kann, musste die komplette Kirche eingerüstet werden. Hierfür konnte das Bernauer Unternehmen S. Schmidt & W. Schmidt GmbH gewonnen werden. Nach umfangreichen Vorplanungen und Berechnungen der Statik wurde vor wenigen Wochen mit dem Einrüsten begonnen. Insgesamt besteht das imposante Gerüst aus gut 13.000 Einzelteilen, wiegt etwa 80 Tonnen und kostet gut 1,3 Millionen Euro. Die Aufbauarbeiten dauerten etwa 6 Wochen und wurden von ca. sechs Monteuren ausgeführt. Begleitet wurden die Arbeiten von Statikern und Technikern, die ein wachsames Auge auf die Sicherheit hatten.
Wie uns Geschäftsführer Sascha Schmidt berichtete, war es auch für das Bernauer Unternehmen eine große und vor allem unbekannte Herausforderung. Auch wenn das Unternehmen über viele Jahre Erfahrung verfügt, war das Einrüsten einer 66 Meter hohen Kirche Neuland. Besonders herausfordernd waren hier unter anderem die Lastableitungen oder die am Kirchenschiff angebrachten Stahlträger, von denen es noch einmal gute 26 Meter bis zur Turmspitze sind. Am Außenrand des Baugerüstes befindet sich ein Aufzug, welcher Personen und Arbeitsmaterial bis zum höchsten Punkt befördert.
Ist man hier oben angekommen und hat seine anfängliche Angst überwunden, hat man eine beeindruckende Aussicht über unserer Stadt. Von hier oben konnte man gestern unter anderem das neue Schiffshebewerk in Finow sehen oder bis zum Berliner Müggelturm schauen. Beeindruckend! Allerdings wurden hier auch die Schäden an der Kirchturmverkleidung sichtbar, die einem unten stehenden Beobachter kaum auffallen würden. So sind an verschiedenen Stellen die Auflagen porös oder das Kupferblech beschädigt.
Bis in der kommenden Woche die Bauarbeiten beginnen, werden heute und morgen noch kleine Restarbeiten durchgeführt, Kameras/Alarmanlagen zur Überwachung des Gerüstes angebracht und Baustellensicherungen erweitert.
Mit großer Anstrengung wird die Kirche, bzw. das zuständige Bistum etwa 900.000 EUR in die Hand nehmen müssen, um die dringend notwendige Reparatur ausführen zu lassen. Auch wenn die Stadt Bernau 40.000 EUR oder der Landkreis Barnim 25.000 EUR dazugeben und sich Johanna Schwanke dafür sehr dankbar zeigte, ist, wie überall, das Geld knapp und man freut sich über jede Spende.
Wer die Kirche hierbei unterstützen möchte, kann dies unter folgendem Spendenkonto tun:
Spendenkonto: Pfarrei HI. Christophorus Barnim
Sparkasse Barnim
IBAN DE08 1705 2000 3120 1926 26
BIC WELADED1GZE
Verwendungszweck: Turm Herz-Jesu
Informationen zur Kirchengemeinde unter: https://www.christophorus-barnim.de/herz-jesu-bernau
Im Übrigen sind die Gottesdienste und Veranstaltungen nicht oder kaum von den Bauarbeiten betroffen. Allerdings befindet sich der Eingang während der Bauarbeiten in der Börnicker Straße.
Wir bedanken uns herzlichst bei der Verwaltungsleiterin Johanna Schwanke für das nette Treffen und bei Sascha Schmidt für die technischen Einblicke. In den kommenden Wochen werden wir Euch weiterhin über den Baufortschritt informieren, tolle Bilder mit Kamera und Drohne liefern und Euch zum Stand der Bauarbeiten informieren.
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