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Bernau: Denkmalgerechte Sanierung der Johanna-Schule im Eiltempo

Ferienbaustelle in der Mühlenstraße

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Bernau / Barnim: Kaum hatten die letzten Schüler der Johanna-Schule in Bernau am 23. Juli 2025 ihre Zeugnisse in der Hand und die Sommerferien eingeläutet, da ging es auf dem Schulgelände schon richtig rund!

Die wohl schnellste Baustelle der Stadt hat pünktlich zum Ferienstart ihre Pforten geöffnet, und während die Kids die Sonne genießen, wird an der Johanna-Schule im Akkord gearbeitet.

Eine umfassende Sanierung von Fassade und Treppen steht auf dem Programm. Und der Zeitplan ist extrem ambitioniert: Gerade mal sechs Wochen haben die Handwerker Zeit, dann muss alles tipptopp sein. Denn schon am 6. September 2025 schweben die neuen Erstklässler zur Einschulung über das Gelände – und bis dahin muss jeder Bauzaun verschwunden und das Schulhaus wie aus dem Ei gepellt sein! Ein echter Wettlauf gegen die Zeit, wie die Stadt Bernau bemerkt.

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Die Johanna-Schule in der Mühlenstraße wurde 1879 als Mädchen- und Knabenschule eröffnet. „In den sogenannten Gründerjahren wollte die königliche Regierung dem Bedarf an Schulen gerecht werden. Entstanden ist dieser imposante Bau, der noch heute ein Einzeldenkmal ist und noch immer als Schulobjekt genutzt wird“, so Dunja Marx, die Baudezernentin der Stadt. Die Johanna-Schule ist ein Objekt der Stadt, wobei der Träger der verlässlichen Halbtagsgrundschule der Landkreis Barnim ist. „Unsere Kinder haben alle Beeinträchtigungen in der emotionalen und sozialen Entwicklung, weshalb die Bauarbeiten nicht im laufenden Unterrichtsgeschehen stattfinden können, sondern unbedingt in den Ferienzeiten erfolgen müssen“, so Schulleiter Daniel Seiffert, der froh über die Baumaßnahme ist. „In jedem Jahr fanden kleinere notwendige Sanierungen statt. Es ist aber wirklich gut, dass die Sanierung in dem Umfang jetzt erfolgt“, so der Schulleiter.

Die schnelle Baustelle an der Johanna-Schule in Bernau hat einen triftigen Grund: Das historische Mauerwerk der Bildungseinrichtung ist in die Jahre gekommen. Wer genauer hinschaut, entdeckt bröseligen Fugenmörtel und lose Ziegel – höchste Zeit für eine umfassende Sanierung!

„Um den engen Zeitplan einzuhalten fanden in den Osterferien vorbereitende Arbeiten statt und auch die notwendigen Ausschreibungen wurden vor allem unter der Prämisse Zeitmanagement vorangetrieben. „Wenn das neue Schuljahr beginnt, müssen die Bauarbeiten beendet sein. Wir haben es hier mit besonderen Schülerinnen und Schülern zu tun, die aufgrund ihrer Beeinträchtigung noch weniger mit dem Lärm einer Baustelle konfrontiert werden dürfen. Aber bei dem Projekt arbeiten das Planungsbüro, die bauausführenden Firmen, die Schule, die Denkmalschutzbehörde des Landkreises und die Stadt Hand in Hand zusammen“, so Bürgermeister André Stahl.

Die umfassende Sanierung der Johanna-Schule in Bernau basiert auf einem detaillierten Gutachten aus dem Jahr 2022, das die Schäden am historischen Gebäude genauestens dokumentierte. „Nach der Einschätzung des Fugenzustandes werden die Ziegel und Fugen gereinigt, vor allem die schadhaften Stellen werden neu verfugt“, erklärt Mike Kähne von der Baudenkmalpflege Potsdam.

Er berichtet, dass die ursprünglichen Fugen aus Zementmörtel über die Jahre hart und brüchig geworden sind. Im Zuge der aktuellen Maßnahmen wird das Mauerwerk daher gründlich gereinigt. Anschließend kommt ein flexibler und atmungsaktiver Fugenmörtel zum Einsatz. Zudem werden beschädigte Ziegelsteine punktuell ausgetauscht. Parallel dazu werden die Treppenhäuser saniert, wobei Risse fachkundig verschlossen und alle zugehörigen Elemente frisch gestrichen werden. So erstrahlt die Johanna-Schule pünktlich zum Schuljahresbeginn in neuem, doch denkmalgerechtem Glanz!

Wie die Stadt Bernau informiert, sitzen alle beteiligten Institutionen wöchentlich in einer Bauberatung zusammen, um alle notwendigen Schritte bestens aufeinander abzustimmen. Insgesamt kostet die Maßnahme 600.000 Euro, wobei ein großer Teil aus der Städteförderung „Lebendige Zentren“ stammt.

Bernaus Bürgermeister ist froh über die denkmalgerechte Sanierung der Bildungseinrichtung. „Wir wünschen uns für alle unsere Schülerinnen und Schüler Bernaus beste Lernbedingungen. Die Sanierung an diesem stadtbildprägenden Objekt ist natürlich etwas Besonderes, sowohl unter historischen als auch unter baulichen Aspekten“, so André Stahl.

Die Johanna-Schule ist ein Einzeldenkmal im Herzen der Bernauer Innenstadt. Nach dem deutsch-französischen Krieg begannen die Gründerjahre, in denen der Zuzug in Bernau deutlich anstieg. „Das stetige Wachstum Bernaus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts machte den Bau der Bildungseinrichtung damals notwendig“, weiß Leo Grabsch, Mitarbeiter im Museum Bernau. Durch Ankäufe verschiedener Häuser und Hausteile im Umfeld der Kirche und des alten Schulhauses hatte man damals versucht, dem Bedarf gerecht zu werden. Der Wunsch nach zeitgemäßen Schulräumen wurde 1878 beschlossen.

Die Schule vor dem Mühlentore wurde durch Maurermeister und Ratsherr Julius Garleb junior gebaut, die feierliche Einweihung erfolgte am 16. Oktober 1879. 1911 erfolgte die Erweiterung um einen weiteren Flügel. Mit dem Eintreffen der Roten Armee in Bernau am 20./21. April 1945 wurde das Schulhaus bis 1946 zu einem Lazarett umfunktioniert. Ab 1946 war das Objekt die 3. Grund- und Oberschule, von 1949 bis 1959 die „Geschwister-Scholl-Oberschule“, von 1959 bis 1977 die „Wilhelm-Pieck-Oberschule“ und schließlich seit 1980 ist die Johanna-Schule ein Haus für Sonderschulpädagogik. Die Bildungseinrichtung befindet sich insgesamt an einem geschichtsträchtigen Ort der Stadt in direkter Nachbarschaft zum Kriegerdenkmal und zum Sowjetischen Ehrenfriedhof.

Unsere Quelle: Stadt Bernau bei Berlin.

 

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