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Hussitenfest Bernau – Habt Ihr das gewusst?

Nachrichten aus Deutschland und der Welt (Testbetrieb)

11077426_838554562849201_4893367310911773580_oIn wenigen Wochen feiern wir das Hussitenfest 2015. Schon jetzt sieht man überall herabhängende Banner. So zum Beispiel am Bernauer Steintor.

Aber habt ihr Euch mal gefragt, was die aufgedruckten Symbole eigentlich zu bedeuten haben?

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Nee? Wir in all den Jahren auch nicht! Und so kam es, dass wir mit Martin Schneider, alias Maddin, am vergangenen Samstag vor unserem schönen Stadttor standen und ratlos mit großen Augen die Gans anstarrten, welche trinkend aus einem Goldkelch vom Ziegelturm herunter flattert.

Was hat es eigentlich mit dieser Gans und dem Kelch auf sich?
Der Kelch ist das wichtigste Kennzeichen der Hussiten. Er ist als Symbol des Abendmahls zu verstehen. Dem Kelch werden oft verschiedene andere Symbole beigegeben (Hostie, Gans, Dornenkranz). Die Gans stellt in ihrer Bedeutung als sprechendes Wappen Johannes Hus dar (Hus = Gans).

Johannes Hus war ein tschechischer Priester, welcher mit seinen Lehren gegen die katholische Kirche für viel Aufsehen Anfang des 14. Jahrhunderts sorgte. Der Papst legt einen Bann auf ihn und sorgte damit für heftige Unruhen im schönen Prag! Als er in drei Verhören den Widerruf seiner Ansichten ablehnte und stattdessen die Widerlegung seiner Lehren durch das Konzil verlangte, wurde er am 6. Juli 1415 als Häretiker verurteilt, am Scheiterhaufen verbrannt und seine Asche in den Rhein gestreut.

Nach den Verbrennungen Jan Hus‘ und Hieronymus von Prags formierten sich ihre Anhänger in Böhmen zu einer Bewegung, die abwertend als Hussiten bezeichnet wurde, die sich selbst aber nie als solche bezeichnete. Der Laienkelch oder das Abendmahl unter beiderlei Gestalt, vom Konstanzer Konzil 1415 verboten, wurde 1417 in einer Deklaration von der Anhängern Hus‘ angenommen.

Der Kelch entwickelte sich zum Symbol der Reformbewegung.
Zwei Lager entstanden aus der Hussitenbewegung. Zum einen die Ultraquisten, die mit Diplomatie und Verhandlungen zwischen Hussiten, dem Kaiser und dem Papst auf eine friedliche Anerkennung ihrer religiösen Lehren setzten und die Taboriten, welche wie Barbaren durchs Land zogen um mit Gewalt ihre Ansichten zu verkünden.

Erst 1436 nach der Zerschlagung der Taboriten erkannte die katholische Kirche den Laienkelch und den Utraquismus als zweite Konfession für Böhmen endgültig an.

Die Hussitenkriege haben in ihrer Bedeutung einen erheblichen Beitrag zur heutigen Glaubensfreiheit beigetragen. Das Symbol der Gans findet man heute noch in alten protestantischen Kirchen.

So, nun wisst Ihr Bescheid  ;-)

Foto: Bernau LIVE

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