Bernau / Tempelfelde: Das Wildkatzenzentrum Felidae in Tempelfelde (Barnim) hat am gestrigen Sonntag sein zehnjähriges Bestehen gefeiert – und das mit großem Erfolg.
Trotz des eher bescheidenen Wetters zog das Jubiläum Hunderte Besucher an, die bereits auf den Zufahrtsstraßen für dichten Verkehr sorgten. Die Gäste nutzten den besonderen Tag, um zu gratulieren und das Wildkatzen- und Artenschutzzentrum Barnim näher kennenzulernen.
Wir haben uns am Mittag gemeinsam mit Dr. Doris Tesch, der Ziehmama von Tiger Diego, auf den Weg gemacht und staunten nicht schlecht über den großen Andrang an Besuchern. Hatte man einen Parkplatz gefunden, so stand einem ganz besonderen Erlebnis nichts mehr im Wege.
Mit viel Liebe hatte sich das Team des Wildkatzen- und Artenschutzzentrums Felidae auf den Jubiläumstag vorbereitet. Auch wenn einige Tiere von dem großen Ansturm überrascht waren und sich lieber etwas zurückhielten, bot der gestrige Sonntag einen faszinierenden Einblick in die wunderschöne Innen- und Außenanlage sowie viele interessante Informationen rund um die Tiere und den Artenschutz. Für Unterhaltung sorgte das Bolli-Pop-Orchester aus Wandlitz oder Spielangebote für Kinder.
Das Team des Wildkatzenzentrums Felidae und der angeschlossenen Tierarztpraxis ist auf rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewachsen, wie Kuratorin Constanze Mattes berichtet. Sie kümmern sich um die etwa 2,5 Hektar große Anlage, um die Führungen oder Forschungs- und Bildungsarbeit.
Mit seltenen Arten wie Nebelpardern, Jaguarundis, Fossas, Schneeleoparden und Tiger Diego spielt das Wildkatzenzentrum eine wichtige Rolle in europäischen Zuchtprogrammen. Durch ein weitreichendes europaweites Netzwerk wird so der Erhalt weiterer bedrohter Tierarten gefördert. Doch das Zentrum blickt nicht nur über den Tellerrand: Auch der Schutz der heimischen Fauna liegt ihm am Herzen. Eine enge Zusammenarbeit mit der regionalen Wildtierrettung stellt sicher, dass verletzten oder hilfsbedürftigen Wildtieren in der Region schnell geholfen werden können.
Die Fäden halten nach wie vor Renato Rafael und seine Frau in der Hand. Beide haben bereits 1998 begonnen, ihren Traum zu verwirklichen. Seit 2025 steht die zooähnliche Anlage Besuchern offen und wurde zwischenzeitlich erheblich erweitert.
Hintergrundinformation
Findel-Tiger Diego wurde 2015 als wenige Tage altes Jungtier vor der Tierarztpraxis von Dr. Doris Tesch in einem Karton ausgesetzt. Im Felidae Wildatzen- und Artenschutzzentrum Barnim fand der Landes-Tiger ein Zuhause. Partnerin Heike kam aus dem Olmense Zoo in Belgien, um dem Kater Gesellschaft zu leisten. Da es sich bei Diego wahrscheinlich um einen Mischling aus mehreren Tigerunterarten handelt, ist eine Zucht der beiden nicht vorgesehen.
Das Felidae Wildkatzen- und Artenschutzzentrum Barnim entstand 1998 aus einer privaten Initiative des Tierarztes Renato Rafael. Die private Sammlung von seltenen und bedrohten Groß- und Kleinkatzen ist seit 2015 im Rahmen von Führungen für die Öffentlichkeit zu besichtigen. Heute beherbergt die etwa 2,5 Hektar große Einrichtung ca. 60 Tiere aus 25 Arten und Formen, mit einem Schwerpunkt auf Katzen- und Marderartige. Etwa 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich vor Ort und in der zugehörigen Tierarztpraxis um das Wohl der Tiere.
Mehr zum Thema sowie zahlreiche Informationen findet Ihr auf der Homepage des Wildkatzenzentrums.
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