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Brandenburgklinik Bernau nimmt ab heute wieder Patienten auf

Bernau Waldsiedlung

Nachrichten aus Deutschland und der Welt (Testbetrieb)

Bernau – Barnim: Mit einem neuen und umfangreichen Hygienekonzept nimmt die Brandenburgklinik Bernau ab heute wieder Rehabilitanden auf.

In enger Absprache mit dem Gesundheitsamt und einem externen Berater wurde nach Angaben der Klinik, ein  innovatives Konzept zur Aufnahme und Rehabilitation von Patienten im Rahmen der Entwicklungen zu Sars-CoV-2 entwickelt.

Tage und Wochen zuvor war die Einrichtung in der Bernauer Waldsiedlung beinahe täglich Thema zahlreicher Medien. Grund hierfür war der plötzliche und massive Anstieg von Corona-Erkrankungen. Vor etwa einem Monat, am 09. April 2020, berichtet Bernau LIVE als einer der ersten, über 61 Personen die in der Brandenburgklinik Bernau positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurden. Betroffen waren MitarbeiterInnen und Patienten gleichermaßen. Beitrag

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Leider stiegen die Zahlen weiter, so dass sich im Laufe des letzten Monats insgesamt etwa 177 Menschen infizierten. Betroffen waren hier 81 MitarbeiterInnen und 96 Patienten. Dank umfangreicher Präventionsmaßnahmen sind die Infektionszahlen in den letzten Tagen erheblich gesunken und immer mehr werden als Genesen eingestuft. Insgesamt wurden bisher mehr als 2.100 Corona-Tests in der Brandenburgklinik vorgenommen.

Nach umfangreichen Tests, Auswertungen und der Entwicklung eines Konzeptes, soll nach dem Patienten-Aufnahmestopp am heutigen 11. Mai 2020, wieder damit begonnen werden, Patienten aufzunehmen.

Seitens der Brandenburgklinik Bernau heisst es hierzu:

Ein präzise definierter Aufnahmeprozess für alle Rehabilitanden wird mögliche Infizierungen mit dem Corona-Virus Sars-CoV-2 identifizieren und die Verbreitung wirksam unterbinden. Neu aufgenommene Patienten durchlaufen künftig ausnahmslos eine Aufnahmestation unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen. Jeder Rehabilitand wird bei seiner Ankunft zu Kontakten in den vergangenen zwei Wochen und aktuellen Symptomen befragt, um Risiken auszuschließen. Außerdem erfolgt bei allen neuaufgenommenen Patienten eine Testung auf Sars-CoV-2-Inektion. Die Testergebnisse liegen nach 18 bis 24 Stunden vor. Während dieser Zeit verbleiben die Patienten in ihren Einzelzimmern unter strengen Quarantänebedingungen. Sofern der Virustest eindeutig negativ ausfällt und auch sonst keine Bedenken im Rahmen der Befragung aufgetreten sind, verlassen die Rehabilitanden die Aufnahmestation, wechseln auf die Normalstation und beginnen die Reha-Maßnahmen.

Patienten, bei denen trotz negativem Testergebnis ein Restrisiko besteht, z.B. weil sie Kontakt zu einem Sars-CoV-2-Infizierten gehabt haben könnten oder relevante Symptome zeigen, werden zunächst auf die Beobachtungsstation verlegt. Die Beobachtungsstation arbeitet ebenso wie die Aufnahmestation völlig autark, Rehabilitanden sind in Einzelzimmern unter Quarantänebedingungen isoliert. Während der Phase der Beobachtung werden neue Tests durchgeführt. Bleibt das Testergebnis negativ, wechselt der Patient auf die Normalstation und beginnt seine Rehabilitation.

Werden Patienten positiv auf Sars-CoV-2 getestet, finden Rehabilitationsmaßnahmen bis zur vollständigen Genesung in der Regel nicht statt. Der Patient wird in ein umliegendes Akutkrankenhaus verlegt oder wechselt in die häusliche Quarantäne. In Ausnahmefällen werden positiv getestete Rehabilitanden auf dem Campus der Brandenburgklinik in einer Isolierstation kohortiert. Die Schutzmaßnahmen sind entsprechend hoch. So ist der Zugang für Mitarbeiter beispielsweise nur durch eine Schleuse möglich und erfolgt in der kompletten vorgeschriebenen Schutzkleidung.

Aufnahmestation, Beobachtungsstation und Isolierstation sind nicht nur strikt voneinander getrennt und haben eigene, speziell ausgewiesene Zugänge von außen, sondern sind ebenfalls von allen anderen Behandlungsstationen isoliert. „Der Schutz und die Gesundheit der Menschen, also sowohl der Patienten als auch unserer 1364 Mitarbeiter, sind unser wichtigstes Anliegen. Wir haben in den vergangenen herausfordernden Wochen jeden Tag neu von den Entwicklungen lernen können, haben Schlüsse gezogen und daraus eigeninitiativ ein Konzept entwickelt, das uns weiterhin ermöglicht, für Menschen da zu sein und gemeinsam Gesundheit zu fördern. Realisieren konnten wir die neuen Aufnahmeprozesse mit umfangreichen Umbaumaßnahmen in kürzester Zeit – dank unserer eigenen Mitarbeiter aus Baugewerken“, sagt Klinikgeschäftsführer Kurt-Josef Michels.

Unterstützend als externer, sachverständiger Berater wirkt der Mediziner und Infektiologe Prof. Dr. Hartmut Schmidt. Er hat bei der Entwicklung des Konzeptes mitgewirkt. „Seine Kompetenz zur Aufarbeitung der Corona-Entwicklungen in der Brandenburgklinik, die zum Behandeln anstehender Fragen und für das Entwickeln der Präventionskonzepte ist uns außerordentlich wichtig“, erklärt Kurt-Josef Michels. Prof. Dr. Hartmut Schmidt ist Klinikdirektor der Medizinischen Klinik B des Universitätsklinikum Münster.

„Die Brandenburgklinik hat ein besonderes Konzept, das integratives Leben zwischen Anwohnern, pflegebedürftigen Senioren und Patienten miteinander verbindet. Das weitläufige Gelände ermöglicht viel Bewegungsfreiheit. Was hier normalerweise unproblematisch ist, wird während einer Pandemie zur Herausforderung. Das hat die Klinikleitung schnell erkannt und wichtige Maßnahmen eingeleitet“, sagt Prof. Dr. Hartmut Schmidt.

In der Brandenburgklinik wurden strikte Hygienemaßnahmen umgesetzt, Dienstanweisungen klar definiert und kommuniziert, Wegekonzepte aktiviert, Abstandsregelungen eingehalten, Besucherverbote umgesetzt, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutz verbindlich vorgeschrieben. Es erfolgt bereits seit Auftreten erster Symptome bei Patienten eine klare räumliche Trennung der Rehabilitanden der einzelnen Häuser auf dem Klinikgelände, ebenfalls wurde für die Belegschaft eine personelle Trennung erarbeitet und umgesetzt. Patienten wurden bei Verdacht sofort unter Quarantäne isoliert. Das Gesundheitsamt ist ohne Verzögerung eingebunden worden, Meldungen erfolgen täglich. „Wir haben sofort in Abstimmung mit der zuständigen Amtsärztin großflächig Tests eingeführt – bisher insgesamt 2105“, sagt Kurt-Josef Michels. Wo viel diagnostiziert werde, finde man auch entsprechend Infizierte, die sonst möglicherweise aufgrund einer Symptomfreiheit unerkannt geblieben wären, erklärt der externe Berater Prof. Dr. Hartmut Schmidt. Abstriche wurden von 988 Mitarbeitern genommen, 81 stellten sich als positiv heraus. 62 sind inzwischen genesen und zum größten Teil in den Dienst zurückgekehrt. Darüber hinaus wurden seit Anfang April 96 Patienten positiv auf Sars-CoV-2 getestet. Zur Einordnung: Die Brandenburgklinik betreut 850 Patienten in den Indikationen Neurologie, Kardiologie, Orthopädie, Geriatrie und Psychosomatik.

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Dass die bisher umgesetzten Maßnahmen mit entsprechendem Zeitfenster, das auf die Dauer des symptomfreien Intervalls festgelegt ist, greifen, zeigt die Entwicklung der Infektionen auf dem Campus der Brandenburgklinik. Die Zahl der Infizierten hat zuletzt stetig abgenommen. Das eingeführte Aufnahmekonzept erweitert die Maßnahmen zur Vermeidung der Ausbreitung von Sars-CoV-2.

Die Entwicklung und Umsetzung des Konzeptes für die Brandenburgklinik sind eine Initiative der Michels Kliniken. Darüber hinaus sieht Kurt-Josef Michels Handlungsbedarf bei übergeordneten Behörden: „Solange es keine klaren Regelungen seitens Behörden gibt, die vorgeben, dass Patienten nicht ohne gesicherte Diagnostik verlegt werden, gibt es bundesweit weiterhin einen wunden Punkt in der Versorgung von Patienten.“ Rehabilitationskliniken sind angehalten, Akutkrankenhäuser durch die rasche Übernahme von Patienten zu entlasten. „Definierte Regeln können Klarheit schaffen. Werden Patienten bereits in den Krankenhäusern vor Entlassung getestet, minimiert das Risiken erheblich und verhindert im Zweifel unvorhersehbare Infektionsketten.“

Ob beispielsweise ein oder mehrere Patienten mit einer Infektion einen Ausbruch in der Brandenburgklinik ausgelöst haben könnten oder das Virus sich durch andere Einflüsse in der Bernauer Waldsiedlung verbreitet hat, wird gegenwärtig umfassend aufgearbeitet. „Die Ursachen können in einer Pandemie vielfältig sein“, betont der Geschäftsführer.

Rehabilitanden werden nunmehr ab dem 11.Mai 2020 wieder regulär in der Brandenburgklinik aufgenommen. Die Rehabilitationsklinik ist in der Region der größte Nachversorger für eine Vielzahl von Akutkrankenhäusern. Viele Patienten sind in großem Umfang auf permanente pflegerische, therapeutische und ärztliche Unterstützung angewiesen. Die Rehabilitation in der Klinik zielt darauf, Krankheitsfolgen abzubauen und dem Patienten wieder ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Um dieses Ziel wirkungsvoll und zeitnah zu erreichen, muss die Heilbehandlung so rasch wie möglich nach dem Eintritt der akuten Erkrankung beginnen. Ein Zeitverzug beim Beginn der Reha reduziert das Ausmaß der funktionellen
Erholung. Rehabilitation hat eine große systemrelevante und gesamtgesellschaftliche Bedeutung, denn für viele Menschen ist sie Bedingung für die nachhaltige Rückgewinnung von Lebensqualität und für die gesellschaftliche Integration und Teilhabe betroffener Menschen.

1364 Mitarbeiter versorgen die Patienten – Ärzte, Therapeuten, Pflegekräfte, Service- und Reinigungskräfte und viele andere Berufsgruppen. „Sie sorgen für die Gesundheit von Menschen. Jeden Tag. Auch dann, wenn andere zuhause bleiben. In den Klinikbereichen können Mitarbeiter nicht einfach ins Homeoffice. Sie stehen vorn in der ersten Reihe – mit Willensstärke, mit Fachwissen und Know-How, vor allem aber mit einem Herz für Menschen und deren Gesundheit. Wir haben den größten Respekt vor ihrer Arbeit und sind dankbar, dass sie mit uns diesen Weg gehen – einige schon seit Gründung der Klinik. Wir alle sollten dazu beitragen, diesen unermüdlichen Einsatz zu würdigen. Corona-Entwicklungen dürfen diesen Respekt davor in der Öffentlichkeit nicht mindern“, sagt Kurt-Josef Michels. Quelle: Michels Kliniken / Brandenburgklinik Berlin-Brandenburg


Die Brandenburgklinik Berlin-Brandenburg in der Bernauer Waldsiedlung versorgt seit mehr als 30 Jahren Rehabilitanden in den Indikationen Neurologie, Geriatrie, Orthopädie, Kardiologie und Psychosomatik. Bis zu 850 Patienten genießen medizinisch fundierte Rehabilitationsmaßnahmen. Inzwischen arbeiten 1360 Mitarbeiter am Campus der Brandenburgklinik.

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