Bernau (Barnim): Wenn es nach den Plänen der Stadt Bernau geht, dann soll sich der Teufelspfuhl in Bernau zu einem Naherholungsgebiet entwickeln.
Doch bevor es soweit ist, müssen hier Altlasten und Verunreinigungen des Wassers beseitigt werden. Keine leichte Aufgabe, denn in den 60ern wurde durch eine Haverie das Grundwasser so sehr verschmutzt, dass jegliche Nutzung als Gesundheitsgefährdend gilt.
Erst in diesem Jahr verwies der Landkreis Barnim darauf, dass der Gebrauch des Teufelspfuhls als Angel- und Badegewässer sowie die Nutzung der Panke zwischen dem Ablauf Teufelspfuhl und der Unterführung der Bundesautobahn A11 in Bernau auf unbestimmte Zeit verboten sind.
Nun kommt Bewegung in die Sanierung
Für insgesamt 2,5 Millionen Euro soll der Teufelspfuhl nunmehr saniert werden. Hierfür überreichte am heutigen Vormittag Infrastrukturministerin Kathrin Schneider einen Förderbescheid für ein Vorhaben der Stadt-Umland-Strategie „Metropole und Naturraum – Regionalentwicklung im Niederbarnim“ der Kooperationspartner Bernau, Gemeinden Ahrensfelde, Panketal und Wandlitz.
Die Altlastensanierung des Teufelspfuhls wird durch den Förderbescheid mit rund 1,7 Millionen Euro unterstützt. Die Gelder kommen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Bernaus Bürgermeister André Stahl nahm die Fördermittel gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Britta Stark dankend entgegen und zeigte sich Sanierungsoptimistisch. Bereits jetzt sei eine europaweite Ausschreibung für die Kontamination des Grundwassers und des umliegenden Bodens des Teufelspfuhls veröffentlicht. In den kommenden 4-5 Jahren soll sich das Gebiet dann zu einem kleinen Naherholungsgebiet entwickeln. Bänke, Liegewiesen, eventuell ein Spielplatz oder eine Skaterbahn sollen dann wieder ein Ort der Erholung für alle Bernauer oder Anwohner des umliegenden „Panke Bogen“ werden, hier entstehen z.B. etwa 600 Wohnungen und eine neue Kindertagesstätte.
Hintergrundinformation
Am Stadt-Umland-Wettbewerb haben sich Ober- oder Mittelzentren, die mit einer oder mehreren Kommunen in ihrem jeweiligen Verflechtungsbereich eine Kooperation bilden, beteiligt. Städte und die sie umgebenden Gemeinden haben Kooperationsprojekte für die Themenfelder Infrastruktur und Umwelt, Energie und Mobilität sowie Wirtschaft und Tourismus entwickelt. Insgesamt stehen für die Projekte der Kooperationen, die sich in zwei Wettbewerbsrunden durchgesetzt haben, 213 Millionen Euro zur Verfügung. Die Vorhaben müssen den Anforderungen der drei Europäischen Fonds für regionale, soziale und ländliche Entwicklung (EFRE, ESF und ELER) entsprechen und werden von den Kooperationspartnern kofinanziert.
Kathrin Schneider: „Mit dem Stadt-Umland-Wettbewerb wollen wir die Kooperation zwischen den Städten und ihrem Umland stärken. Das ist gerade im ländlichen Raum eine Antwort auf viele Herausforderungen sowohl der demografischen wie auch der wirtschaftlichen Entwicklung. Erstmals werden auf Basis eines integrierten und gebündelten Mitteleinsatzes Fördergelder aus drei europäischen Fonds für die Umsetzung von Gesamtkonzepten ausgereicht. Davon profitieren die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Kommunen und das Land.“