Bernau (Barnim): Unter dem Motto „Wie werden Nachrichten gemacht“, lud am gestrigen Abend der Verein Bildung – Begegnung – Zeitgeschehen Bernau e.V., zu einer interessanten Podiumsdiskussion in die Räume der Stadtbibliothek Bernau ein.
Für die lockere Gesprächsrunde holte sich die sympathische Moderatorin und Vereinsvorsitzende Dr. Birgit Schädlich die beiden Journalisten Torsten Sydow, landespolitischer Korrespondent des rbb und Klaus Peters von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) ins Haus. Beide waren extra aus der Landeshauptstadt Potsdam angereist und ließen sich gern in die Karten ihres Berufslebens schauen.
So gingen sie unter anderem der Frage auf den Grund, wie Nachrichten entstehen und gaben Einblick in den Redaktionsablauf vom ersten „Gerücht“ einer Meldung, bis zur gut recherchierten Nachrichtenmeldung. Hierbei betonten die Journalisten, wie wichtig eine wasserdichte Recherche ist, denn letztendlich steht und fällt mit ihr, der Ruf des jeweiligen Nachrichtenhauses. Gerade in Zeiten, wo der Begriff „Lügenpresse“ zum alltäglichen Kanonenschuss auf Journalisten angesetzt wird, sind diese besonders sensibilisiert keine Fehler zuzulassen.
Auf die Publikumsfrage, ob denn bewusst Fake-News gestreut werden, reagierten die beiden Profis irritiert. Natürlich sind auch Journalisten nur Menschen und machen durchaus Fehler aber eine wissentliche Streuung falscher Nachrichten schlossen sie, aus den oben genannten Gründen, energisch aus.
Eine weitere Frage aus dem Publikum lautete, warum so viele negative Geschehnisse thematisiert und im Verhältnis gesehen, über so wenig Positives berichtet wird. Hierbei verwiesen die anwesenden Journalisten auf das Interesse der Konsumenten und die Schnelllebigkeit der heutigen Medien durch die technischen Möglichkeiten. Das Argument der Besucherin, früher hätte man kaum negative Berichte gelesen, wischte rbb-Korrespondent Torsten Sydow damit vom Tisch, dass gerade in der damaligen DDR eine parteiunabhängige Berichterstattung kaum möglich war und vorwiegend im Interesse der Regierung berichtet wurde. So wurde den Menschen jahrelang erklärt, man wäre wirtschaftlich gut aufgestellt, bis die damalige DDR bankrott war.
Ein großer Wunsch des anwesenden Publikums bezog sich auf einen nachhaltigen Journalismus. So wollen die Zuschauer nicht nur über eine Geschichte informiert werden, sondern vielmehr den Verlauf begleiten. Tagtäglich prasseln zahlreiche Informationen auf Leser, Zuhörer und Zuschauer ein aber kaum ein Medienhaus berichtet über den Ausgang einer Geschichte. Diese Anregung nahmen die beiden Journalisten dankbar mit, bevor sie unter begeistertem Applaus den Heimweg antraten.
Torsten Sydow und Klaus Peters sind Vorstandsmitglieder des Vereins „Landespressekonferenz Brandenburg e.V.“, welcher bereits 1990 gegründet wurde und es sich zum Ziel gesetzt hat, ein Netzwerk für Journalisten aufzubauen und dem Journalismus in unserem Land ein Gesicht zu geben. Alle Informationen rund um den Verein LPK findet ihr unter: http://www.lpk-brandenburg.de
Auch der Bernauer Verein Bildung – Begegnung –Zeitgeschehen Bernau e.V. feierte 2015 sein 25jähriges Bestehen.
Bildung – Begegnung –Zeitgeschehen Bernau ist ein Verein, welcher ein vielfältiges Angebot an Weiterbildungen, Kreativwerkstätten und Veranstaltungen im Herzen der Stadt Bernau anbietet. Alle Informationen rund um das bunte Vereinsangebot findet ihr unter: http://bbz-bernau.de