Bernau (Barnim): Unter dem Motto „Kein Mensch ist illegal“ versammelten sich am Dienstagmorgen eine Handvoll Menschen vor dem Amtsgericht in Bernau.
Hintergrund der Aktion war ein um 09.15 Uhr stattfindender Gerichtstermin in welchem es um einen möglichen illegalen Aufenthalt eines aus dem Sudan geflüchteten Mannes geht.
Nach seinen eigenen Angaben nahm er 2018 als Student mit gültigem Visum und völlig legal an einer Konferenz in Deutschland teil. Nachdem die Konferenz vorbei war und das Visum ablief, stellte er hier einen Asylantrag. Allerdings tat er dies nicht sofort, sondern erst etwa zwei Wochen später. Insofern hielt er sich in dieser Zeit illegal in Deutschland auf. Die Folge, Mustafa, so sein Name, erhielt einen Strafbefehl in Höhe von 600 Euro.
Für Mustafa und einige Sympathisanten ist dies jedoch nicht hinnehmbar und so protestierten sie am Morgen lautstark und mit Plakaten vor dem Bernauer Amtsgericht.
Wie Mustafa vor Ort mitteilte, sei er in gutem Glauben nach Deutschland gekommen und hoffte auf Hilfe und Schutz vor dem sudanesischen Staat. Denn zuvor wurde er nach eigenen Angaben als Oppositioneller im Sudan verfolgt. Er kann nun nicht verstehen, warum er mit dem einhergehenden Strafbefehl kriminalisiert wird.
Auf die Frage, warum er sich dann erst so spät hier angemeldet habe, antwortete er, dass er nicht wusste, wie die gesetzlichen Vorgaben und Fristen für einen Asylantrag in Deutschland sind. Für ihn war es ein fremdes Land und ihm fehlten jegliche Kenntnisse zur Vorgehensweise eines Asyl- oder Anmeldeantrages. Hinderlich waren zudem die fehlenden Sprachkenntnisse und die Wartezeit auf einen anwaltlichen Termin.
Er fühle sich in Deutschland nicht willkommen und fordert im Namen aller Geflüchteter einen gerechteren und menschlicheren Umgang sowie eine bessere und humanere Flüchtlingspolitik seitens der Bundesregierung.
Das heute Urteil liegt uns im Augenblick noch nicht vor. Wir werden diesen Beitrag später aktualisieren.
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