Bernau (Barnim): Zum Schuljahresbeginn hat die Barnimer Straßenverkehrsbehörde wieder verstärkt vor Schulen den Verkehr kontrolliert – an 7 Messtagen und 8 verschiedenen Standorten.
„Verkehrssicherheit geht uns alle an, und wir alle müssen daran mitwirken. Jede und jeder Einzelne kann dazu beitragen die Verkehrssicherheit – insbesondere vor Kitas und Schulen – zu erhöhen und zwar durch Aufmerksamkeit, Rücksichtnahme und eine angemessene Geschwindigkeit“, nimmt Marcel Kerlikofsky, Leiter der Barnimer Straßenverkehrsbehörde, alle Verkehrsteilnehmer in die Pflicht.
Vor der Grundschule Grüntal an der Landesstraße 29 etwa wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h, die während der Schulbetriebs- und Hortzeiten gilt, häufig überschritten. Auf dieser sensiblen Strecke, die von den Grundschülern und Hortkindern mittels Fußgängerüberweg zu überqueren ist, haben 18 Prozent aller Verkehrsteilnehmer die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten.
Auch im Bernauer Ortsteil Waldfrieden suchen viele Schüler, die dortigen Schulen mit dem Fahrrad auf und queren dort die Landesstraße. Verkehrszählungen mittels Radargerät haben ergeben, dass die bestehende Geschwindigkeitsregelung hier regelmäßig überschritten wird. Um Gefahrensituationen zu vermeiden und die Kraftfahrzeugführer zu sensibilisieren, fanden hier zum Schulanfang erneut Geschwindigkeitsmessungen statt. Die Bilanz fällt an dieser Stelle deutlich positiver aus. Lediglich 9 Fahrerinnen und Fahrer überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h.
Wohingegen in Oderberg im Bereich der Berliner Straße jeder Dritte zu schnell unterwegs war. Die Messungen erfolgten unmittelbar vor dem Hauptzugangsbereich der Schule. Dort gilt die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h.
Direktion Ost – Polizei setzt Schulwegüberwachung fort
Mit dem Schulbeginn im Land ergreift die Brandenburger Polizei im Zusammenwirken mit anderen Partnern Maßnahmen zur Schulwegsicherung. Hierbei handelt es sich sowohl um Präventions- als auch Verkehrsüberwachungsmaßnahmen, die darauf abzielen, die Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren und zu einem normgerechten Verhalten anzuhalten sowie festgestellte Verstöße zu ahnden.
So wurden beispielsweise in der vergangenen Woche insgesamt 13 Präventionsveranstaltungen mit dem Titel „Busschule“ im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Ost vorrangig durch Bedienstete der polizeilichen Prävention durchgeführt. Bei diesen Veranstaltungen wird das richtige Verhalten bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel insbesondere den Erstklässlern vermittelt.
Darüber hinaus fanden Aktionen und Kontrollmaßnahmen statt, an denen Vertreter der Unfallkasse Berlin-Brandenburg und zum Teil auch Mitarbeiter der örtlichen Ordnungsämter mittaten. In einigen Fällen wurde bei den Kontrollen die Gelegenheit eines Gedankenaustausches zwischen Schülern und Kraftfahrzeugführern ermöglicht.
Bei den polizeilichen Kontrollmaßnahmen im Rahmen der Schulwegsicherung sind in der vergangenen Woche insgesamt 881 Verkehrsordnungswidrigkeiten im Zuständigkeitsbereich der PD Ost, der die Landkreise Uckermark, Barnim, Märkisch-Oderland, Oder-Spree und die Stadt Frankfurt (Oder) umfasst, festgestellt worden. In der Mehrzahl der Fälle handelt es sich um Geschwindigkeitsüberschreitungen (570). Aber auch andere Ordnungswidrigkeiten wurden festgestellt. Hierzu zählen unter anderem Verstöße gegen die Gurtpflicht, Ausrüstungsmängel an Fahrrädern und auch Fehlverhaltensweisen von Radfahrern.
Mehrere Schulwegunfälle, die sich bereits in der vergangenen Woche ereignet haben, bekräftigen das Erfordernis der polizeilichen Maßnahmen.
In Basdorf wurde beispielsweise am 07.08.2019, gegen 13:40 Uhr, eine elfjährige Radfahrerin vom einem PKW erfasst und in der Folge leicht verletzt. Der Kraftfahrzeugführer hatte das Mädchen beim Abbiegen nicht wahrgenommen. In Eberswalde wurde am gleichen Tag um 07:52 Uhr in der Breiten Straße ein 12-jähriger Radfahrer von einem PKW erfasst. In diesem Fall überquerte aber das Kind die Fahrbahn, ohne auf den fließenden Verkehr zu achten.
Die polizeilichen Maßnahmen zur Schulwegsicherung werden fortgesetzt und richten sich auch weiterhin sowohl an Kraftfahrzeugführer als auch an die Schüler selbst.
Verwendete Quellen: Landkreis Barnim / Polizeidirektion Ost