Anzeige
Holland-Park - Bild kann nicht geladen werden.  
 
           +++ Aktuelle Kurzmeldungen +++
Wetter am Freitag: Mix aus Sonne und Wolken, überwiegend trocken bei bis zu 14 Grad
Verkehr in- und um Bernau: Aktuelle Verkehrshinweise findet Ihr täglich in unseren Morgenbeiträgen.

Inklusive Band „Turbo Dream“ aus Eberswalde mit Corona-Song

Gegen den Corona-Blues

Nachrichten aus Deutschland und der Welt (Testbetrieb)

Bernau (Eberswalde): Musik ist so ziemlich ein Heilmittel für fast alles. Das dachten sich auch Heilerziehungspfleger und Bewohner der Wohneinrichtung „Müllerberg“ aus Eberswalde.

In der Einrichtung der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, werden Menschen mit psychischen Störungen in ihren alltäglichen Strukturen begleitet und zu einem möglichst selbstbestimmten Leben angeleitet. Dass sie auch gemeinsam tolle Musik machen können, beweisen sie mit ihrer Band „Turbo Dream“ und dem Song „Wir schaffen das“.

Marie, Kay, Felix, Nicole und Robert sind zusammen die inklusive Band „Turbo Dream“ des Bereichs Teilhabe der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal. Ihnen ging Corona auf die Nerven. Immer aufpassen. Fahren mit angezogener Handbremse. Tagesgruß auf Abstand und Lächeln verdeckt durch Mundschutz. Dann kam die Idee: „Lass uns einen Song machen. Corona wird uns nicht unterkriegen. Wir kommen da durch!“ So passierte es. Die Band macht sich ans Texten und heraus kam der Song: „Wir schaffen das.“

Anzeige
 

Bandleader Robert trommelte die Band zusammen, die seit zwei Jahren im Geschäft ist und aus der Arbeit des „Müllerbergs“, einer Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung in Eberswalde, entstand. Schnell fanden sich Melodie und Chords. Der Klang erinnert an die jungen Pop-Poetinnen. Doch wen wundert es, bei so viel Sehnsucht, die in diesen Song gelegt ist:

„Jetzt ist es Zeit für Verbundenheit

und in dunkler Zeit vieles Neue reift

dann zeigt sich durch Abstand

was wichtig ist“

„Wir sind ganz schön stolz“, meint Bassist Kay (38), nachdem alles im Kasten war. Es ist der erste selbst geschriebene und komponierte Song der Band. Kay wohnt in einer Einrichtung des der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal. Seit 1999 arbeitet er mit Percussion, dann kam der Bass dazu. Er sagt: „Die Musik löst bei mir Glücksgefühle aus und ist für mich die Flucht aus schwierigen Situationen und vor Sorgen.“ Die Band ist für ihn wie eine Familie. Corona erlebt er als ein Zeichen von oben: „Wir sollten unser Verhalten auf der Erde bewusster wahrnehmen. Es ist ein Warnschuss.“

Felix (41) ist den Tränen nahe, als er beim Dreh des Musikvideos immer und immer wieder das Schlagzeug spielte. Musik war für Felix schon immer mehr als ein Hobby. In der Vergangenheit war er mal als Schlagzeuger oder Bassist in verschiedenen Bands aktiv. Das Spielen hat er sich selbst beigebracht. Er erzählt: „Es gibt nichts Schöneres als nach dem Feierabend in den Probenraum zu gehen und Musik zu machen. Musik gibt mir Kontinuität und Energie. Es ist wie eine Belohnung. Es macht mir einfach Spaß.“ Zu Corona sagt er: „Es ist eine Art gefährlicher Frühjahrsputz, eine kurze Auszeit für uns.“

Marie (24) hat schon immer gerne gesungen, auch schon in der Schule. Sie arbeitet seit 2016 in der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal und seit 2018 auf dem „Müllerberg“ als Heilerziehungspflegerin. Wenn sie singt, dann ist sie Botschafterin für eine menschliche Welt. „Musik bringt Menschen zusammen. Es gibt keine Hierarchie oder Vorurteile. Es gibt einfach nur den Moment und das ist einzigartig.“ Für Marie ist Musik eine Haltung, eine Einstellung. Gefragt danach, was Corona für sie bedeutet antwortet sie: „Hört euch den Song an, dann wisst Ihr Bescheid!“

Robert kam 2014 als Heilerziehungspfleger zum „Müllerberg“. Robert ist mit Musik groß geworden. Mit fünf Jahren hat er begonnen Akkordeon zu spielen, mit zwölf als Schlagzeuger seine ersten Banderfahrungen gesammelt. Mit 16 Jahren nahm er mit der Band „ALevel“ am Summerbries teil – mit Erfolg. Auf seine Initiative hin entstand Turbo Dream als inklusive Band.Für ihn ist Musik wie „meine Luft zum Atmen, mein Kryptonit und alles was ich immer machen wollte. Musik begleitet mich zu jedem Zeitpunkt.“ Nach Corona befragt zitiert er den Refrain.

„Ist ne beschissene Zeit, doch wir schaffen das

noch ein bisschen Kraft, dann ist es bald geschafft

ja wir sind bereit für das, was bleibt

und das ist das was uns antreibt“

Mehr gibt es für ihn dazu nicht zu sagen.

Die Band ist für die Vier wie eine Familie, die immer zusammenhält in guten wie in schlechten Zeiten. Sie träumen davon, dass die Band noch viele Liveauftritte bekommt, auch auf großen Bühnen. Der Song könnte der Anfang sein.

Turbo Dream Eberswalde Lobetal

Stichwort: „Turbo Dream“

„Turbo Dream“ ist ein musikalischer Zusammenschluss von fünf Musikern mit und ohne Behinderung: Kay Olschewsky (Bass), Felix Nagel (Schlagzeug), Nicole Telschow (Gesang), Marie Bergemann (Gesang) und Robert Meyer (Gitarre und Gesang). Seit schon fast 2 Jahren besteht diese Band und feiert immer wieder kleine Erfolge. Das Repertoire umfasst Rock über Pop bis hin zu Oldies. Im vergangenen Jahr stand „Turbo Dream“ neben zahlreichen kleinen Privatkonzerten zum ersten Mal auf einer professionellen Bühne. Mit „Wir schaffen das“ veröffentlicht „Turbo Dream“ ihren ersten selbst geschriebenen Song.

Auf dem Müllerberg werden 32 Menschen mit psychischen Störungen in ihren alltäglichen Strukturen begleitet und zu einem möglichst selbstbestimmten Leben angeleitet. Die Räumlichkeiten der Wohngemeinschaften sind barrierearm und befinden sich in ruhiger grüner Lage oberhalb des Marktplatzes der Stadt Eberswalde.

Der Song wird heute auf Radio Paradiso vorgestellt. Das Musikvideo ist hier zu finden: www.lobetal.de oder hier: https://www.youtube.com/watch?v=GmHGwidbwls.

Fotos: © Mechthild Rieffel / Infos via Hoffnungstaler Stiftung Lobetal


Aktuelle Stellenangebote aus Bernau und Drumherum

 

Anzeige Besuchertag der Hoffnungstaler Werkstätten in Biesenthal
enthält Werbung
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Skip to content