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Tag des offenen Denkmals in Bernau – es gab allerhand zu entdecken

Sonntägliche Eindrücke

Nachrichten aus Deutschland und der Welt (Testbetrieb)

Bernau / Barnim: An jedem zweiten Sonntag im September lädt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz zum Tag des offenen Denkmals ein.

Deutschlandweit nehmen ca. 7500 Denkmäler aus 2700 Kommunen an dem Tag teil und locken so mehrere Millionen Besucher in ihre Häuser und Anlagen.

Doch während die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Tag des offenen Denkmals Corona-bedingt digital verbrachte, öffneten vierzehn Bernauer Denkmäler und Orte ihre Pforten für ihre Gäste. Auch wir wollten uns in diesem Jahr das Angebot nicht entgehen lassen und haben uns ebenfalls auf den Weg gemacht und einige der teilnehmenden Häuser und Locations einen Besuch abgestattet.

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Unsere kleine Tour des offenen Denkmals begann in der Sankt Marien Kirche Bernau mit ihrem gut sichtbaren 57,4 Meter hohen Backsteinturm. Umgeben von den, durch die großen bunten Kirchenfenster hereinbrechenden Sonnenstrahlen, lauschte eine Gruppe interessierter Besucher der Kirchenführung. Im Anschluss gaben die Restauratoren Dirk Jakob und Thoralf Herschel einen spannenden Einblick in Ihre Arbeit der Restaurierung der Figuren und der Bildtafeln des Kirchenaltars.

St. Marien Kirche Bernau

Unsere zweite Station führte uns in das Bernauer Mühlentor. Das erst 2013 neu erbaute Tor steht genau an der Stelle, wo einst sein Vorgängerbau stand. Dieser musste im Jahre 1885 den Fuhrwerken der Stadt weichen, welche das baufällige Tor kaum noch passieren konnten. Das heutige Mühlentor ist 8,80 Meter breit, 8,50 Meter lang und 14,60 Meter hoch und dient als eines der Wahrzeichen der Stadt Bernau.

Muehlentor Berna, Bernau, Bernau LIVE

Bei schönstem Spätsommerwetter schlenderten wir von hier aus in Richtung Galerie Bernau. Ein kurzer Halt in der Tourist Information brachte dann sogar ein wenig Urlaubsflair mit sich. Verzaubert vom idyllischen Innenhof der Galerie, holte uns die derzeitige Ausstellung abrupt ins hier und jetzt zurück. Der Künstler Alexander Poliček gastiert derzeit mit seiner Ausstellung MAKE YOURSELF, HARD TO KILL in der Galerie Bernau.

Galerie Berna, Bernau

In der Ausstellung befasst sich Poliček mit sogenannten Preppern. Menschen, die sich auf unterschiedliche Art und Weise auf den Tag X vorbereiten. Die einen horten Konserven, die anderen bauen sich eigene Bunkeranlagen unter ihre Häuser. Der Künstler Alexander Poliček fragt sich in seiner Ausstellung, was Menschen zu Preppern, Survivalists und Bush- Craftern werden lässt. Um den Beweggründen nachzuspüren, wandelt er die Galerie während der Ausstellung Make yourself, hard to kill in eine fiktive Prepper-Unterkunft um. Die Ausstellung ist noch bis zum 25. September 2020 zu sehen.

Etwas verwundert von dieser Thematik, führte uns unser Weg nach Birkholz. Der kleine Bernauer Ortsteil bot gleich zwei Ausflugsziele an und lockte zum einen mit der interessanten Dorfgeschichte im Birkholzer Gemeindehaus und zum anderen mit der Besichtigung eines Vier-Seiten-Hofes im Zentrum des Ortes.

Der etwa 200 Jahre alte Vier-Seiten-Hof beheimatet heute die Firma Gut Leben Landresort GmbH. Was auf den ersten Blick ein wenig steril klingt, offenbart sich bei näherer Betrachtung als ländliches Paradies für Leib und Seele.

Gut landleben Birkholz, Bernau

Mit viel Liebe zum Detail hat das Team um Natalie Gude Losada und Siegfried Fichtler aus dem maroden Gehöft, eine absolute Wohlfühlinsel entstehen lassen. Die restaurierten Gebäude sind eingehüllt in ländliche Blumenmeere, überall laden Sitzgelegenheiten zum Verweilen und genießen ein und die offen stehenden Türen der zahlreichen Nebengebäude, erlauben einen Blick in gemütliche Seminarräume, kleine Läden oder Rückzugsorte. Die Gut Leben Landresort GmbH bietet das Gelände hauptsächlich für Firmenworkshops und Firmen-Veranstaltungen an. Eigene Veranstaltungen wie Maurice deckt den Tisch, Konzerte oder Theater runden das Angebot ab. Wir empfehlen Euch unbedingt einen Besuch an diesen wirklich idyllischen Ort.

Birkholz

Auch wenn wir bei Kuchen und Kaffee sehr gern noch geblieben wären, führte uns unser Weg wieder in unsere Hussitenstadt und direkt vor das Tor der Bernauer Briganten.

Das im 15. Jahrhundert errichtete Steintor Bernau beheimatet seit 1882 das erste Hussitenmuseum der Welt. Das Steintor gehörte als Letztes von drei Toren zur Befestigungsanlage Bernaus. Der obere Wehrgang fungierte als Verbindungsweg zum Hungerturm, der als Stadtgefängnis ziemlich berüchtigt war. Der einzige Zugang zum Verlies ist das „Angstloch“ auf Höhe des Wehrganges. Von hier aus wurden die Gefangenen damals 8 Meter tief in das Verlies gelassen. Das kleine, aber sehr feine Heimatmuseum beheimatet neben Ausstellungstücken der Stadtgeschichte und des Handels, vor allem eine interessante und umfassende Waffenausstellung. Etwa 200 Besucher erfreuten sich am gestrigen Sonntag an der Ausstellung und dem Rundblick vom Hungerturm über die Dächer unserer tollen Stadt Bernau.

Steintor, Heimatmuseum Bernau, Bernau

Vom Verlies zum Henkerhaus. Wer sich auf die Spuren der Bernauer Geschichte begibt, kommt am Henkerhaus nicht vorbei. Auch hier wurden wir sehr herzlich empfangen und durften uns in aller Ruhe umsehen. Das Henkerhaus diente bis Mitte des 19. Jahrhunderts als Wohnhaus für den Scharfrichter der Stadt. Heute befindet sich ebenfalls ein Teil des Heimatmuseums in den alten Gemäuern. Während die ersten beiden Stockwerke Einblicke in die geschichtlichen Alltagsdinge geben, bekommt man im Keller des Hauses einen regelrechten Dauer-Schauer.

Neben einem Schädel hinter Glas, erwarten den Besucher zahlreiche Folterinstrumente und deren Erklärungen zur Anwendung. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie brutal der Alltag der normalen Bernauer Bevölkerung im Mittelalter war. Ersticken, Erhängen, Aufspießen und das alles im Namen des Gesetzes. Auch im Henkerhaus Bernau freute man sich am gestrigen Sonntag über ca. 200 Besucher*innen.

Henkerhaus Bernau

Für uns endete die Reise mit dem Henkerhaus Bernau und 9300 Schritten auf der Uhr. Wer sich lieber von Denkmal zu Denkmal fahren ließ, nutzte einfach eine der drei rotierenden Rikschas, welche ihre Gäste entlang der Stadtmauer an ihr Ziel brachte.

Wir bedanken uns für die Gastfreundschaft und die vielen interessanten Einblick in die Geschichte so vieler unterschiedlicher Orte. Gern hätten wir auch noch die anderen Denkmäler besucht aber die heben wir uns für das kommende Jahr auf.

Anbei ein paar Eindrücke vom Wochenende.

Fotos: Bernau LIVE

 

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