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Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr gesteht 21 Brandstiftungen

Wandlitz / Klosterfelde

Nachrichten aus Deutschland und der Welt (Testbetrieb)

Klosterfelde / Wandlitz / Bernau: Für Mitglieder einer Freiwilligen Feuerwehr ist es wohl eine der schlimmsten Nachrichten, wenn ein eigener Kamerad für zahlreiche Brände verantwortlich sein soll.

Diese bittere Erfahrung musste nun die Freiwillige Feuerwehr Klosterfelde aus der Gemeinde Wandlitz machen. Wie die Polizeiinspektion Barnim in einer heutigen Pressekonferenz mitteilte, gestand ein 22-jähriger Feuerwehrmann aus Klosterfelde, 21 Brände gelegt zu haben. Dem voran gingen umfangreiche und teils sehr aufwendige Ermittlungen der Polizei.

Seit Dezember 2018 kam es bis vor wenigen Wochen immer wieder zu Bränden in der Gemeinde Wandlitz. Mal brannten Strohballen, mal ein PKW, Waldflächen, Container oder Holzpolter. Immer mehr rückte hierbei der Verdacht der Brandstiftung in den Fokus der Polizei und den Einsatzkräften der Feuerwehren. Wir berichteten mehrmals.

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In Folge dessen wurde seitens der Polizeiinspektion Barnim eine Ermittlungsgruppe gegründet. Mit erheblichen operativen Maßnahmen, verdeckten Ermittlungen und Observationen, gelang es der Polizei am vergangenen Donnerstag einen dringend Tatverdächtigen festzunehmen. Bei einer darauf folgenden Wohnungsdurchsuchung fanden die Beamten dann genug Beweismaterial die den Tatverdacht erhärteten. In Folge der Vernehmungen gestand ein 22-jährige Barnimer dann insgesamt 21 Taten.

Am Freitag wurde der mutmaßliche Brandstifter dann einer Haftrichterin im Amtsgericht Bernau vorgeführt. Aufgrund seines Geständnisses wurde ein erlassener Haftbefehl jedoch außer Kraft gesetzt. Dieser ist allerdings mit sehr vielen Auflagen verbunden. Wie die Polizei weiterhin informierte, habe der mutmaßliche Täter immer darauf geachtet, dass die gelegten Brände schnell gefunden- oder gelöscht werden können. Wurden die Brände nicht „schnell“ genug entdeckt, so alarmierte er auch selber die Feuerwehren. Auch nahm er selbst an den Löscharbeiten teil. Zu möglichen Motiven konnte oder wollte die Polizei heute keine Angaben machen. Nach Bekanntwerden, wurde der Kamerad mit sofortiger Wirkung von der Feuerwehr ausgeschlossen.

Nach bisherigen Erkenntnissen, entstand insgesamt ein Sachschaden in Höhe von knapp 100.000 Euro. Unserer Kenntnis nach, wurde in allen Fällen niemand verletzt. Die Ermittlungen dauern auch weiterhin an.

Auch für die Brände rund um die Bernauer Gemeinde Lobetal, konnte ein Tatverdächtiger ermittelt werden.

Allerdings ist der mutmaßliche Täter nicht geständig, so dass hier noch intensivst Spuren ausgewertet werden müssen. Allerdings gab es seit den polizeilichen Maßnahmen gegen den Verdächtigen keinerlei neue Brände rund um Lobetal.

Die Ermittlungsgruppe der Polizei bleibt vorerst bestehen. Auch muss geprüft werden, ob noch weitere Brände dem mutmaßlichen Täter aus Klosterfelde zugeordnet werden können.

Auch wenn es hin und wieder vorkommt, dass Mitglieder einer Feuerwehr selbst Brände legen, so ist Brandstiftung aus den eigenen Reihen statistisch gesehen eher selten. Knapp 1 Million Kamerad*innen verrichten FREIWILLIG ihren Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr. Dies tun sie, bis auf sehr, sehr wenige Ausnahmen, mehr als gewissenhaft und unter Entbehrung ihrer eigenen Freizeit, der Gefahr selbst verletzt zur werden und zum Schutze aller. Danke dafür.

Nachtrag: Mittlerweile hat sich auch die Gemeinde Wandlitz sowie die Gemeindewehrführung zum Vorfall geäußert und folgende Stellungnahme veröffentlicht.

Mit Entsetzen haben die Wandlitzer Gemeindewehrführung  sowie die Wandlitzer Verwaltung als Trägerin des Brandschutzes auf die Ermittlungen der Polizei reagiert, dass ein Kamerad aus den eigenen Reihen für die Brandserie im Gemeindegebiet in den letzten Wochen und Monaten verantwortlich ist.

„Ich bin froh, dass die Brandserie aufgeklärt zu sein scheint. Aber die Enttäuschung und das Unverständnis darüber, dass der Brandstifter aus den eigenen Reihen kommt, sind bei allen Kameradinnen und Kameraden unserer Ortswehren groß. Damit wird die sonst so hervorragende Arbeit der Feuerwehr in unserer Gemeinde in ein schlechtes Licht gerückt. Das ist absolut nicht gerechtfertigt“, betont Bürgermeister Oliver Borchert.  Die 205 Kameradinnen und Kameraden aus den Ortswehren stünden 365 Tage im Jahr rund um die Uhr für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung. „Das Ansehen unserer Freiwilligen Feuerwehr darf durch die Verfehlung eines Einzelnen nicht beschädigt werden.“

Gemeindewehrführerin Anke Müller ist geschockt und macht sich ebenfalls Sorgen um den Ruf der Kameradinnen und Kameraden. „Es macht uns alle betroffen und traurig, dass es sich bei dem Brandstifter um ein Mitglied unserer Feuerwehr handelt. Der Feuerwehrmann wurde sofort vom Dienst suspendiert. Aber richtig ist auch: Wir waren intern sensibilisiert durch die Brandserie der letzten Monate, haben die Einsatzberichte genau unter die Lupe genommen und darüber auch mit der Polizei gesprochen. Wir tun jetzt alles, um die Vorkommnisse aufzuarbeiten und schnell zum gewohnten Alltag zurückzukehren: nämlich Gutes tun und unseren Bürgerinnen und Bürgern Sicherheit und Hilfe in Notlagen bieten.“

Verwendete Quellen: Polizei, Gemeinde Wandlitz, Bernau LIVE

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