
Bernau (Barnim): Fast unscheinbar liegt das Unternehmen BK Bernauer Kunststoffe GmbH im Bernauer Ortsteil Waldfrieden.
Gleich neben dem Schulcampus, der gerade erweitert wird, herrscht jedoch seit 30 Jahren und länger, reges produktives Treiben und viele Produkte aus dem Bereich Kunst- und Schichtstoff werden hier für namhafte Weltunternehmen produziert.
Was einst aus dem ehemaligen VEB Bernauer Schichtpressstoffwerk, welches in den 80er Jahren bis zu 1.500 Mitarbeiter beschäftigte und 1970 gegründet wurde, hervorging, hat sich in den vergangenen 30 Jahren zu einem innovativen Betrieb entwickelt. Mit einem Jahresumsatz von etwa 6 Millionen Euro bedient das Unternehmen, mit aktuell etwa 20 Mitarbeitern, etwa 500 Kunden in ganz Europa, so unter anderem Airbus, Bosch oder Siemens.
Produkte des Bernauer Unternehmens findet man unter anderem in Kraftwerksturbinen, in Photovoltaikanlagen, Motorrädern, in Windkraftanlagen oder in der Luftfahrt. Meist sind es hier Kleinteile aus hochtechnologischen Kunststoffen, die die großen Dinge erst zum Laufen bringen und zum Teil in Bernau selbst entwickelt werden.
30 Jahre BK Kunststoffe Bernau
In kleinem Rahmen wurde am heutigen Donnerstag, dem 29. August 2024, zum 30. Firmenjubiläum unter der Bezeichnung „BK – Kunststoffe Bernau GmbH“ in das Besucherzentrum Bernau -Waldfrieden geladen. Sichtlich stolz präsentierten die Geschäftsführer Christian Grünberg und Martin Schäfer ihr Unternehmen. In einer kleinen Ausstellung können sich Gäste einen kleinen Überblick über die Geschichte des Unternehmens nach und vor der Wende verschaffen. Unter den heute geladenen Gratulanten waren Geschäftspartner, wie auch der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Bernau Clemens Pfütz, Ortsteilbürgermeister Jan Bernatzki oder WOBAU Chef Jens Häßler.
Während heute Nachmittag in kleinem Rahmen gefeiert wird, dürfen sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Ehemalige in der kommenden Woche auf ein tolles Jubiläumsfest am Werbellinsee freuen.
Geschichtlicher Hintergrund:
Der wachsende Bedarf der Wirtschaft der DDR an Elektro-Isolierstoffen, vorwiegend kupferkaschierten Halbzeugen für die Leiterplattenindustrie, führte zur Entscheidung zum Aufbau eines Werkes zur Herstellung dieser Halbzeuge ca. seit 1960 in Bernau.
Das Werk war zunächst ein Zweigunternehmen der LEW Hennigsdorf, der früheren AEG-Werke. Der Betrieb in Bernau wuchs rasch und beschäftigte Ende der 80er Jahre ca. 1500 Mitarbeiter.
Nach der politischen Wende ging das Werk zunächst 1991 in den Besitz der Hüls Troisdorf AG (HT) über, die den Betrieb 1994 aus konzernstrategischen Gesichtspunkten stilllegte.
Noch im selben Jahr gründeten Dipl.-Chem. G. Latka und Dipl.-Ing. W. Grünberg die BK – Kunststoffe Bernau GmbH, die sich zunächst auf die Fortsetzung der Fertigung von Schichtstoffen nach Bernauer Know-how in osteuropäischen Unternehmen der Branche konzentrierte. Nachdem in den ersten Jahren die Handelsaktivitäten im Vordergrund gestanden hatten, konzentrierte sich das Unternehmen seit dem Jahr 2000 zunehmend auf Entwicklung und Produktion von Schichtstoffen für spezielle Anwendungen, einschließlich der dafür notwendigen mechanischen Bearbeitung und der Prüftechnik. Nach dem Rücktritt der Unternehmensgründer aus der aktiven Geschäftsführung im Jahr 2010, wird das Unternehmen vom Managementteam Martin Schäfer und Christian Grünberg geführt.
An das ehemalige Bernauer VEB Schichtpressstoffwerk erinnert noch heute die große Uhr am Bahnhof Bernau. Sie wurde 1988 aufgestellt und steht unter Denkmalschutz.
(Quelle – Hintergrund: BK Bernauer Kunststoffe GmbH)
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