Bernau LIVE im Bildungsauftrag: Aufstand des 17. Juni 1953
Heute: 61. Jahrestag des „Volksaufstandes in der DDR“
Am 17. Juni 1953 fand in der damaligen Stalinallee ein Streik der Bauarbeiter statt. Dieser führte zu landesweiten Protesten, Demonstrationen und Strikes. Großstädte und hunderte kleinerer Orte beteiligten sich an dem Arbeiteraufstand. Bald lagen ca. 600 Betriebe still und rund eine halbe Million Menschen legten die Arbeit nieder.
Die DDR – Führung war damals überfordert und ließ die Proteste von der Sowjetarmee gewaltsam niederschlagen.
Die Ursache für die Proteste ist auf die Parteikonferenz im Juli 1952 zurückzuführen. Ihr Motto war der planmäßige Aufbau des Sozialismus und die Stärkung des Prozesses der „Sowjetisierung“.
In der Folge kam es zu einer eklatanten Verschlechterung der Lebensmittelversorgung der Bevölkerung. Es mangelte insbesondere an Fleisch, Butter, Zucker und Gemüse.
Die sozialistische Einheitspartei Deutschlands bevorzugte zu Lasten der Lebensmittelindustrie die Schwerindustrie. Ökonomisch wie sozial führte dieser Kurs zu einer gewaltigen Abwanderungsbewegung.
Andersdenkende wurden zunehmend Repressionen unterzogen. Strafverfolgungen, Gefängnisstrafen und persönliche wie familiäre Strafen und Gängelungen durch die damalige DDR- Regierung provozierten enorme Fluchtversuche und die Zahl der Flüchtlinge vor dem DDR Regime.
Zahllose Tode sind nach dem Aufstand zu beklagen. Lange Zeit blieben ihre Identität sowie die Umstände ihres Todes weitgehend unbekannt. Doch inzwischen sind die Biografien recherchiert und dokumentiert.
Auf diese Weise wurde Versuch unternommen, die Toten des Volksaufstandes vor dem Vergessen zu bewahren.
Ihnen zu Ehren wurde in Berlin Zehlendorf eine Gedenkstätte errichtet und die denkwürdige Allee, wo einst der Aufstand begann, ist die heutige „ Straße des 17. Juni“.
Info und Text: Alexandra für Bernau LIVE
Foto: via Wikipedia – Bundesarchiv Bild 175-14676, Leipzig, Reichsgericht, russischer Panzer. CC-BY-SA-3.0