Bernau / Ladeburg: Gleich zwei Ereignisse führten die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Bernau am vergangenen Samstag nach Ladeburg.
Während andernorts tausende Menschen den Trubel der Weihnachtsmärkte genossen oder die geschmückten Einsatzfahrzeuge auf der großen Weihnachtsparade in Zepernick bestaunten, lud die Feuerwehr Bernau zum bereits 17. Feuerwehrgottesdienst in die Dorfkirche nach Ladeburg ein. Zudem wurde die neue Bootshalle festlich eingeweiht.
In der weihnachtlich geschmückten Kirche begrüßte Pfarrer Steve Neumann die zahlreich erschienenen Einsatzkräfte, welche auch aus den umliegenden Wehren anreisten. Mit eindringlichen Worten predigte Neumann im Gottesdienst vom Innehalten und sich Sammeln. Gerade in unserer schnelllebigen und ereignisreichen Zeit sehnen sich die Menschen nach Stille und Frieden und besinnen sich auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Ferner gedachte man den verstorbenen Kameraden und sang gemeinsam Weihnachtslieder.
Anwesend waren neben der Bernauer Wehrführung unter anderem auch Ortsvorsteher Jens Thaute oder Bernaus Bürgermeister André Stahl. Für den musikalischen Rahmen sorgten Mitglieder des Feuerwehrmusikzuges unter Leitung von Wilfried Weege sowie der Ladeburger Männergesangverein Teutonia.
Im Anschluss an den Gottesdienst zogen die Kameradinnen und Kameraden zur nur wenige Meter entfernten neuen Bootshalle, welche im feierlichen Rahmen an die Einsatzkräfte übergeben wurde.
Wehrleiter Jörg Erdmann nutzte die Gelegenheit und ließ die vergangenen Monate kurz Revue passieren. Ein einsatzreiches Jahr liegt hinter den Kameradinnen und Kameraden, der Schwerste liegt gerade mal ein paar Tage zurück. (wir berichteten) Erdmann bedankte sich bei den Kameradinnen und Kameraden für ihren unermüdlichen Einsatz und ihren Familien, die oftmals ihr Familienleben zum Wohle der Allgemeinheit zurückstellen.
Auch Bürgermeister André Stahl richtete sich mit dankenden Worten an die Frauen und Männer und betonte erneut die Bedeutung einer funktionierenden freiwilligen Wehr für die Stadt Bernau. Im Anschluss segnete Pfarrer Steve Neumann die neue Bootshalle und die Einsätze der ehrenamtlichen Einsatzkräfte. Bei einem gemütlichen Beisammensein ließ man den Abend gemeinsam ausklingen.
Hintergrund: Die neue Stahlbauhalle wurde notwendig, da die Ladeburger Feuerwehr für ihr neues Equipment bisher so gut wie keine Unterstellmöglichkeiten hatte. Gemeinsam investieren die Stadt Bernau und der Landkreis Barnim an dieser Stelle knapp 300.000 Euro. Hinzu kommt eine Slipanlage am Liepnitzsee, die etwa 200.000 Euro kosten wird.
Grund der Investition ist die Aufteilung des Katastrophenschutzes des Landkreis Barnim, zu welchem auch eine Schnelle Einsatzgruppe „Gefahrenabwehr Wasser“ zählt. Insbesondere geht es hier zum Beispiel um Hochwasser, Gefahrgut- oder Schiffsunglücke, bzw. die Rettung von Menschen. Um hier schnellst- und bestmöglich helfen zu können, unterhält der Landkreis Barnim Katschutz-Boote, die zum Beispiel auch in Eberswalde und Oderberg stationiert sind.
Für den Bereich rund um Bernau hat der Löschzug Ladeburg die „Gefahrenabwehr Wasser“ des Landkreis Barnim und auch das Katschutz-Boot und diverse Technik sowie ein Fahrzeug aus Eberswalde übernommen.
Der Löschzug Ladeburg arbeitet seit Jahren in der Wasserrettung, verfügt über entsprechende Sonartechnik und unterhält zudem enge Kontakte zur Tauchgruppe der Wasserwacht Templin. Gemeinsam wurden hier bereits zahlreiche Einsätze durchgeführt. Zuvor haben die Feuerwehr Bernau sowie der Landkreis Barnim ein gemeinsames Konzept erarbeitet, welches den Ablauf der Wasserrettung optimieren soll.
Das aktuelle Boot selbst ist speziell für die Wasserrettung ausgestattet. Mit nur etwa 35 Zentimeter Tiefgang kann es nahezu auf allen Gewässern gefahren werden, es verfügt über eine Plattform für Taucher, bzw. über eine Bugklappe zur Aufnahme von geretteten Personen. Zudem bietet es Platz für zwölf Einsatzkräfte.