
Bernau / Lobetal: Am 4. April 2025 startete Bernau als dritte Kommune im Barnim nach Schorfheide und Eberswalde die kommunale Wärmeplanung (KWP).
Die Wärmeplanung bietet eine gute Möglichkeit, mit Menschen in den Austausch zu treten und die Bürger aktiv in die Gestaltung einzubeziehen. Dieses Potenzial ist bisher kaum genutzt. Daher hat sich eine Ortsteil-Initiative aus Schönow und Lobetal (OTI Bernau) formiert.
Für Montag, den 21.07.2025, um 14:00 Uhr hat die OTI Bernau mit der Projektleitung der Stadt Bernau eine Bürgersprechstunde im Rathaus terminiert.
Bereits am heutigen Montag, den 14.07.25, wird um 19:00 Uhr zu einer Info- und Diskussionsveranstaltung in der Alten Schmiede in Lobetal eingeladen. Hier können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger über die KWP informieren, persönliche Erfahrungen, Fragen und Ideen und Wünsche zur Heizungssanierung einbringen und gemeinsam neue Impulse entwickeln. Diese werden gesammelt an die Projektleitung der Stadt Bernau weitergegeben.
Warum ist das Thema Wärmeplanung wichtig?
In vielen Haushalten übersteigen die monatlichen Energiekosten von 300 bis 400 EUR bereits die Ausgaben für Lebensmittel. Die Wärmeversorgung über das Netz der Stadtwerke Bernau ist für Nutzer derzeit drei- bis viermal teurer als innovative, gemeinschaftliche Lösungen wie in Feldheim oder Nechlin.
Die aktuellen Herausforderungen
Die bisherige Energieversorgung ist stark von Importen abhängig und zentralisiert. Im Rahmen der Wärmeplanung wird über die schrittweise Stilllegung der Gasnetze entschieden – erste Kommunen in Deutschland haben dies bereits bis 2035 beschlossen. Trotz dieser Entwicklung werden weiterhin Gasheizungen installiert, obwohl jede ausgestoßene Tonne CO₂ gesellschaftliche Kosten von etwa 900 EUR verursacht. Wasserstoff steht langfristig nicht ausreichend und zu hohen Kosten für das Heizen zur Verfügung. Die Lösung: Energie kann künftig kostengünstig und sicher lokal bereitgestellt und gespeichert werden.
Was können wir gemeinsam bewirken?
Das ist die zentrale Frage am Montag 19:00 in Lobetal. Die Energieinitiative Lobetal möchte am Beispiel der Alten Schmiede zeigen, dass eine Wärmeversorgung mit Wärmepumpe auch im Altbau und ohne große Umbauten möglich und wirtschaftlich ist – entgegen manchen Vorbehalten.
Gemeinschaftsprojekte: Für Ortsteile, in denen nach herkömmlichen Maßstäben dezentrale und individuelle Lösungen empfohlen werden, soll ein besonderer Fokus auf gemeinschaftliche, soziale und resiliente Versorgungsmodelle gelegt werden – orientiert an den Beispielen Nechlin und Feldheim. Dabei werden lokale Interessen, Einkommensstrukturen und vorhandene Ressourcen berücksichtigt.
Wir wollen politischen Nachdruck verleihen, dass die Transformation des Energiesystems als Gemeinschaftsaufgabe besonders gut gelingen kann. Dazu braucht es neue Kompetenzen, die durch engagierte Mitmenschen in die Politik eingebracht werden. Motivierende Maßnahmen und die passenden Mittel, z.B. aus Struktur- und Klimafonds – als Investment in unsere Zukunft.
Wir laden alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, sich zu informieren, mitzudiskutieren und die Wärmeplanung in Bernau aktiv mitzugestalten!
V.i.S.d.P. Energieinitiative Lobetal, Dr. Alexander Bormann
Fragen und Anregungen bitte an: ab@ge-werke.de, oder WhatsApp: +49 170 7311803.
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