
Einen schönen Sonntag und Happy Birthday dem Gründer von Lobetal –
Bernau – Lobetal: Eigentlich wollte ich heute am liebsten im Bett bleiben. Denn bei diesem Wetter macht es irgendwie überhaupt keinen Spass den Fuss vor die Tür zu setzen. Aber; da ja irgendwer Bernau LIVE füttern muss, habe ich mich aufgerafft, mir nen Kaffee geschnappt und sitze hier nun an diesen Zeilen, bevor es zum heutigen Schwertkämpfertreffen in Bernau geht.
Mit ein paar Zeilen möchte ich mir auch die Zeit nehmen, an Friedrich von Bodelschwingh zu erinnern. Dieser, heute vor 185 Jahren im heutigen Bielefeld geboren, gründete 1905 Lobetal.
Friedrich von Bodelschwingh war von 1842 bis 1845 Schüler am Joachimsthalschen Gymnasium. Er wollte erst Bergmann werden, machte aber nach dem Abitur von 1849 bis 1851 eine Ausbildung zum Landwirt. Er wurde Verwalter eines modernen Gutshofes in Gramenz, Kreis Neustettin, in Hinterpommern, wo er zum ersten Mal mit der Not der landlosen Bevölkerung konfrontiert wurde. Als Gutsverwalter war er dort bis 1854 tätig.
Sein Wunsch, Menschen zu helfen, wuchs, und er wollte in die Mission gehen. Seine Eltern überredeten ihn jedoch, zunächst Evangelische Theologie zu studieren. Er studierte in Basel, Erlangen und Berlin und wurde 1863 Pfarrer. 1872 wurde er Leiter der 1867 gegründeten Evangelischen Heil- und Pflegeanstalt für Epileptische bei Bielefeld. Die von ihm 1874 in Bethel (hebräisch: Haus Gottes) umbenannte Anstalt (inzwischen v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel) machte er zusammen mit dem Mutterhaus Sarepta und dem Bruderhaus Nazareth zu einer der bedeutendsten Einrichtungen der Inneren Mission.
Bodelschwingh nahm sich nicht nur der psychisch Kranken, sondern auch der Brüder von der Landstraße an, für die er nach seinem Motto Arbeit statt Almosen Arbeiterkolonien gründete und als Abgeordneter des preußischen Landtags 1907 das Wanderarbeitsstättengesetz durchsetzte.
Besonders bekannt wurde die von Pastor Friedrich von Bodelschwingh 1882 im ostwestfälischen Wilhelmsdorf gegründete Arbeiterkolonie. Eine seiner letzten Gründungen im Jahr 1905 lag direkt vor der Haustür Berlins – das 15 km nördlich gelegene „Hoffnungstal“ (später Hoffnungstaler Anstalten Lobetal) – Zufluchtsstätte und Herberge für die Obdachlosen der Metropole Berlin. (…) Bereits im Frühjahr 1905 hatte er im Nachbarort Rüdnitz mit dem Bau der ersten Wohnstätte Hoffnungstal begonnen. Diese war dem Ansturm aus den Berliner Asylen nicht gewachsen, weshalb von Bodelschwingh bereits 1906 zwei Kilometer Richtung Westen auf die „grünen Wiese“ auswich und dort Lobetal errichtete.
Als er am 2. April 1910 starb, übernahm sein Sohn Friedrich von Bodelschwingh (Pastor Fritz) die Leitung der nunmehr Bodelschwinghschen Anstalten (seit Januar 2010 von Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel).
Heute befindet sich in Lobetal, welcher als Ortsteil zu Bernau gehört, die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, ein Zentrum mit Wohnstätten und Werkstätten für Behinderte, Senioren, Epilepsiekranke und Suchtkranke, das zu den Einrichtungen des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland gehört. (…) Infos via Wikipedia
Euch einen schönen Sonntag!
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Foto: Bernau LIVE