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Munitionssuche: Strandbad Wandlitz frühestens im August geöffnet

Vor Ort-Termin mit Gemeinde und Polizei

Nachrichten aus Deutschland und der Welt (Testbetrieb)

Wandlitz (Barnim): Am heutigen Vormittag informierten die Gemeinde Wandlitz und der Kampfmitteltauchdienst der Polizei bei einem Vor-Ort-Termin über den weiteren Ablauf der Munitionssuche.

Wie wir bereits mehrmals berichteten, wird bereits seit Oktober 2018 der Uferbereich des Wandlitzsee von Spezialtauchern nach möglicher Munition abgesucht.

Am 14.03.2019 wurde seitens des Kampfmittelbeseitigungsdienstes die Beräumung einer Fläche von ca. 2.600 m² vor der Jugendherberge Wandlitz im Wandlitzer See abgeschlossen. Das Gesamtbruttogewicht der geborgenen und gesprengten Kampfmittel betrug in der Summe rund 95 Kilogramm zusätzlich 5 Kilogramm Schrott.

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Nach Hinweisen des Kampfmittelbeseitigungsdienstes wurde durch die Gemeindeverwaltung die Prüfung der kommunalen Flächen im Wandlitzer See beantragt. Eine durch die Gemeinde beauftragte Probesichtung im Strandbad Wandlitzsee erfolgte unmittelbar. Obwohl bei den Sanierungsarbeiten des Strandbades in den Jahren 1996 bis 1998 eine Kampfmittelprüfung erfolgte, wurden bei der Beprobung erneut Kampfmittel gefunden. Aufgrund des Antrages der Gemeinde beschloss das Land Brandenburg, die Suche und Beräumung im Wandlitzer See fortzusetzen. Es gab eine kurze zeitliche Unterbrechung, um die Räummaßnahmen vorzubereiten und über eine Beschwerde, die beim Ministerpräsidenten und beim MIK einging, zu entscheiden.

Zum Schutz des Gebäudes und der Mitarbeiter und Gäste des Strandrestaurants forderte der Kampfmittelbeseitigungsdienst Sicherungsmaßnahmen in der Form, dass entweder eine Strohmauer oder eine Holzwand gestellt oder das Restaurant geschlossen würde. Während der Arbeiten müssen entsprechende Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt werden. Nach Rücksprache mit der SAG und einer Vor-Ort-Besichtigung am 17.04.2019 entschied das Ordnungsamt, eine Strohmauer errichten zu lassen als mildestes, aber geeignetes Mittel. Unmittelbar nach dem Vor-Ort-Termin am 17.04.2019 teilte die Ordnungsamtsleiterin dem Eigentümer des Strandrestaurants diese Entscheidung mündlich mit. Die Strohmauer wurde dann am 24. und 25.04.2019 errichtet. Die Gemeindewehrführung und der Ortswehrführer der Ortswehr Wandlitz wurden umgehend informiert und führten ebenfalls eine Vor-Ort-Besichtigung durch.

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Foto: Bernau LIVE

Am heutigen Vormittag wurde bekannt, dass nach jetzigem Stand die Nutzung des Strandbades frühestens im August möglich sein wird.

Je nach Fortschritt der Räummaßnahme kann auch die Strohmauer als Schutzmaßnahme angepasst bzw. teilweise zurückgebaut werden. Dazu erfolgt eine enge Abstimmung zwischen Kampfmittelbeseitigungsdienst und Gemeinde. Vor vermutlich Mitte/Ende Juni ist ein Rückbau der Strohwand allerdings kaum möglich, da schon jetzt bekannt ist, dass im Juni eine Sprengung vor Ort stattfinden wird.

Die Taucharbeiten finden aktuell von Montag bis Donnerstag jeweils über 10 Stunden/Tag statt. Zwei Tauschteams arbeiten unter Einhaltung der notwendigen Sicherheitsabstände parallel. Bisher wurden zwei Hand- und Gewehrgranaten, von denen eine nicht transportabel ist, sechs Gewehrpatronen, ein Waffenteil und eine Panzerfaust gefunden.

Bei den Tauchgängen, wovon etwa 4 am Tag möglich sind, kann jeweils eine Fläche von etwa 5×5 Meter abgesucht werden. Bei einer Gesamtfläche von etwa 10.000 qm die insgesamt abgesucht werden müssen, wurden bisher etwa 15% abgesucht.

Woher die große Anzahl an bisher gefundener Munition kommt, ist derweil unklar. Vermutet wird ein versunkenes Boot, welches irgendwann einmal solche Munition geladen hatte. Zeit- und strömungsbedingt, könnte es sein, dass der Ladungsinhalt über die vielen Jahre so in Richtung der Strandseite getrieben wurde. Näheres hierzu wird zurzeit noch untersucht.

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Foto: Bernau LIVE

Um die weitere Belastung des Sees abzuschätzen, wurde am gestrigen Donnerstag ein Boot der Polizei mit Sonartechnik eingesetzt. Eine Auswertung dieser Maßnahme liegt bisher nicht vor.

Auf unser Frage warum denn nicht mit größerem Aufwand gesucht werde, erhielten wir vom technischen Einsatzleiter des Zentraldienstes der Polizei, André Vogel, die Antwort, dass bisher bereits sehr aufwendig gesucht werde. Zudem spiele Sicherheit eine große Rolle. Es darf so z.B. nur in bestimmten Abständen getaucht werden, die Taucher benötigen Auszeiten und der Such-Abstand der jeweiligen Teams ist genauestens festgelegt.

André Vogel betonte, dass die Sperrungen des Strandbades oder die aufgebaute Wallanlage am Restaurant, mehr als unglücklich sind, man werde auf jeden Fall alles daran setzen, so schnell wie möglich voran zu kommen. Allerdings, so die Betonung, hat die Sicherheit der Besucher*innen des Wandlitzsee die absolut oberste Priorität.

Nach ersten Schätzungen belaufen werden sich die Kosten der Munitionssuche auf etwa 500.000 Euro belaufen. getragen werden diese vom Land Brandenburg.

Während die Sucharbeiten nun weitergehen, werde das Strandbad seitens der Gemeinde Wandlitz bestmöglich gesichert. Hierzu sind z.B. zu Tag und Nachtzeiten Kontrollgänge von Ordnungsamt oder Polizei geplant. Die zwei festangestellten Mitarbeiter des Strandbades werden sich während der Schließung um die Pflege und Wartung der Anlage kümmern.

Mit Informationen der Gemeinde Wandlitz. Fotos: Bernau LIVE

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