Handball der Bernauer Bären – Spielberichte vom Wochenende
„Wunschzettel“ in der Handballkabine
TSG Liebenwalde : HSV Bernauer Bären 17 : 32 (8 : 18)
Als die Männer des HSV Bernauer Bären am Samstagabend ihre Kabine beim Gegner in Liebenwalde betraten, fanden sie einen handgeschriebenen Zettel, den die gemischte D-Jugend aus Bernau nach ihrem Spiel für die 1. Männermannschaft dort hinterlegt hatte. Darin baten die „Kleinen“ die „Großen“, sich für ihre knappe 11:12-Niederlage zu revanchieren.
Vor diesem unerwarteten Zeichen der Verbundenheit zwischen Klein und Groß beeindruckt, blieb den „Alten“ Bären nichts anderes übrig, als diese Bitte unter allen Umständen zu erfüllen.
Doch, wie die „Großen“ das taten, überraschte und beeindruckte die Bären-Fans doch sehr. Bernau eröffnete die Begegnung. Die ersten beiden Tore erzielten aber die Gastgeber; das 1:0 nach nur 35 Sekunden und nur wenig später das 2:0 per 7-m-Strafwurf.
War der Kinderwunsch für die Männer ein zu großer Druck? Nein, denn das Feuerwerk der Gäste in den folgenden 14 Minuten überraschte nicht nur die Liebenwalder Mannschaft, nein auch die Getreuen aus Bernau rieben sich erstaunt die Augen. Es war ein wahrer Spielrausch mit dem Ergebnis, dass die Begegnung in der 17. Spielminute der 1. Halbzeit praktisch schon entschieden war. Mittels Konterspiel, Toren aus der Distanz von außen und vom Punkt wurde aus dem 0:2 ein beeindruckendes 12:2 aus Bernauer Sicht. Schade, dass die Mädchen und Jungens der Bernauer D-Jugend diesen Sturmlauf nicht miterleben konnten. Schade auch, dass der verhinderte Bären-Coach, Christopher Metzdorf den Auftritt seines Teams nicht miterlebte. Zur Halbzeitpause lagen die Bernauer ergebnismäßig und in dieser Höhe unerwartet mit 18:8 in Führung.
Nach Wiederbeginn war es Daniel Meier, der förmlich explodierte und vier Tore zum Erfolg beisteuerte. 9 von 10 Feldspielern waren bei Spielende am Torsegen beteiligt. Beide Torhüter haben überzeugende Leistungen geboten. Gleiches gilt für die unermüdlichen Abwehr-Recken David Schleicher und Dennis Bohne, letzterer hat sich zu einem konstanten Leistungsträger entwickelt. Gewonnen haben, das kann nicht anders sein, alle – die Mannschaft! Und das diesmal angeheizt durch einen kleinen Zettel!!!
Für den HSV Bernauer Bären spielten:
Jens Schönstädt und Jens Mucha im Tor, Holger Findeisen, David Schleicher (5), Erik Wolf (2), Markus Lenz, Daniel Meier (5), Thomas Probst (1), Krishan Gunawan (1), Dennis Bohne (7), Rene Haeske (5), Theo-Hagen Hildebrand (3), Maximilian Prüfer (3).
Handball Brandenburg-Liga männliche A-Jugend
Keine „Leerlinge“ – sondern Lehrlinge
SV Motor Hennigsdorf : HSV Bernauer Bären 40 : 27 (21: 13)
Wie schon bei ihren Auswärtsspielen in Ludwigsfelde und Wünsdorf musste die A-Jugend des HSV Bernauer Bären gegen den Spitzenreiter der Brandenburgliga auch wieder „Lehrgeld„ zahlen. Das ist allerdings normal, jedoch nicht im mehr Bereich der Normalität ist die Höhe der Niederlage.
Die Gastgeber starteten furios und lagen schon nach 10 Spielminuten mit 6:1 vorn. Für ihren, bis dahin, einzigen Treffer benötigten die Bären einen 7-m-Strafwurf. Die Trainer und die Fans der Bernauer sahen bis dahin eine ungewohnt hohe Fehlerquote, viele Fangfehler, ungenaue Zuspiele und Würfe auf das gegnerische Tor, die das Wort „Wurf“ nicht verdienten.
Trotzdem verkürzten die HSV’er nach gut 20 Minuten auf 8:9 und ließen so wieder Hoffnung bei ihrem Anhang aufkommen.
Doch das Heimteam fing sich schnell wieder und bremste bis zur Halbzeitpause, vorwiegend mit ihrer schärfsten „Waffe“, dem Konterspiel, die Bernauer Bemühungen wieder aus. In der Schlussphase der 1. Spielhälfte bekam Markus Baer eine Zeitstrafe und beschwerte sich darüber nicht nur wortstark. Die Reaktion der Unparteiischen darauf, die zweiten 2-Minuten anzuzeigen, war berechtigt. Da Tim Beier unmittelbar vor der Pause seinem Mannschaftskameraden nacheiferte, mussten die Bernauer nach dem Wiederanpfiff in doppelter Unterzahl beginnen. Die beiden „Sünder“ haben ihrem Team einen echten, wenn auch nicht mehr spielentscheidenden Bärendienst erwiesen.
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Hennigsdorfer ihren Vorsprung kontinuierlich. Die chancenlosen Gäste kämpften weiterhin nicht nur gegen die sechs der gegnerischen Mannschaft, sondern auch gegen die eigene Fehlerquote. Deren Ursache war unter anderem die Benutzung von Haftmitteln durch die Heimmannschaft. Das ist auch bei Jugendmannschaften dieser Altersgruppe nichts Außergewöhnliches, in einer Spielstätte, die im Hallenverzeichnis mit „absolutes Haftmittelverbot“ ausgeschrieben ist, schon. Deshalb waren die Bernauer Bären darauf vollkommen unvorbereitet angereist. Ein Nachteil, der den Sieg der Hausherren zwar nicht infrage stellt, aber Fragen betreffs Verlässlichkeit der Ausschreibungen und der Kontrollpflicht durch die Unparteiischen zulässt.
Unsere Aktiven werden zusammen mit ihren Trainern Jens Schönstädt und Marko Gohl diese Niederlage auswerten und gemeinsam verarbeiten. Die Saison ist noch lang, die Mannschaft hat noch viele schwere Speile vor sich und wird alles daran setzen, ein Debakel wie in Hennigsdorf nicht mehr zuzulassen. Daran glauben ihre Fans und die sollte man nicht verärgern.
Für den HSV Bernauer Bären waren in Wünsdorf dabei:
Maximilian Fietz und Niklas Banmann im Tor, Tim Beier (6), Jan-Eric Hübner (1), Sebastian Höppner (12), Marcel Leistikow, Marwin Damrich (3), Eric Kobicki, Markus Baer (2),Philip Schönau (1), Max Skladny (2).
Spielberichte via Günter Herzberg und Jens Schönstädt