Lobetal (Bernau): Vor ziemlich genau einem Jahr zogen einige Schwertransporte in Richtung Lobetal.
Geladen hatten sie tonnenschwere Teile einer neuen Winkraftanlage, die nahe der Siedllung „An der Einsamen Kiefer“ aufgebaut werden sollten.
Nach monetalanger Arbeit war es dann Anfang des Jahres 2017 soweit und die 141 Meter hohe Anlage (Nabenhöhe) der Nordex AG nahm ihren Betrieb auf und dreht sich seit dem im Wind und zum Ärgernis etwa 70 AnwohnerInnen aus Lobetal.
Denn diese fühlen sich durch das Windrad gestört. In einem uns vorliegenden Schreiben an Bernaus Bürgermeister André Stahl heisst es wörtlich: „Wir Anwohner der Siedlung Einsame Kiefer leiden seit der Errichtung dieser riesigen WKA permanent unter Lärmbelästigungen, die die gesetzlich zulässige Höchstgrenze für Schallimmission von 35dB beträchtlich überschreiten.“
Zudem stellen die UnterzeichnerInnen gleich die ganze Genehmigung für die Errichtung des Windrades in Frage. Demnach sei das Windrad zu Nahe am Wohngebiet errichtet worden und ein Mindestabstand von 1000 Meter zu Wohngebieten wurde nicht eingehalten. Nach Angaben der LobetalerInnen sind es hier nur 820 Meter und das Wohngebiet sei durch die Nähe auch von Schlagschatten betroffen. Ferner sei davon auszugehen, dass durch die Errichtung der Anlage von einem beträchtlichem Grundstücks-Vermögensverlust auszugehen ist.
In Ihrem Schreiben fordern sie den kompletten Abbau der Windkraftanlage am Ladeburger Weg.
Ihre Forderung begründen sie u.a. auch damit, dass weder Anwohner, noch der Ortsvorstand der Ge – meinde Lobetal jemals befragt, geschweige denn um Zustimmung gebeten wurden!
Weiterhin heisst es in dem Schreiben:
„Bezüglich der zu gewährleistenden „regionalplanerische Voraussetzungen“ möchten wir darauf hinweisen, dass sich in der Gemeinde Lobetal die Hoffnungsthaler Stiftung befindet, in der viele behinderte und kranke Menschen betreut werden, die WHO – Grundsätzen zufolge besonderer Pflege und Ruhe bedürfen. Allein dieser Umstand verbietet eine Errichtung eines riesigen Windrades, noch dazu in einem zu geringen Mindestabstand. (…)“
Keine neuen Baugrundstücke
Das Wohngebiet um die Einsame Kiefer in Lobetal, sollte nach Plänen der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal um 45 Baugrundstücke erweitert werden. Die Planungen hierfür wurden allerdings abgebrochen. Schuld sollen die hohen Emissionswerte der errichteten 141 Meter hohen Windkraftanlage sein.
Nach einem schalltechnischen Gutachten durch die Hoffnungsthaler Stiftung Lobetal wurde festgestellt, dass sich eine etwaige Wohnbebauung auf Grund der Immissionen nicht verwirklichen lässt. Insofern wurde das Bebauungsplanverfahren gestoppt.
Bereits in einem früheren Statement zeigte sich der Lobetaler Stadtverordnete, Dr. Randolph Hankel besorgt: „Wenn das neue Baugebiet wegen der neuen Windkraftanlage nicht errichtet werden kann, frage ich mich, wer schützt die bereits hier seit 1998 lebenden Menschen… (…)“
Zu all den genannten Gründen gesellen sich wohl viele weitere Fragen, die die Verfasser des Schreibens daran zweifeln lassen, ob mit der Errichtung des Windrades alles Gesetzeskonform einher ging. „Wie wurde die erforderliche Umweltprüfung durchgeführt? Welche Behörde hat diese Genehmigung überhaupt erteilt? Wo können wir rechtskundig in diese Unterlagen Einsicht nehmen?“ oder wann und wie wurden etwaige Genehmigungen erteilt.
Fragen, die seitens des Rathauses wohl noch nicht beantwortet sind und offen im Raum stehen.
So oder so forden die Unterzeichner: „(…) den Abbau der Windkraftanlage am Ladeburger Weg, die gesetzwidrig und ohne Befragung bzw. Zustimmung der Anwohner errichtet wor den ist. Wir bitten Sie, die Beseitigung des beschriebenen Schadens umgehend zu veranlassen.“
Wir sind gespannt wie sich die Sachlage entwickeln wird und bleiben auf jeden Fall dran…