Berlin (Bernau): Was am Anfang als kleiner Protest für nur eine Woche geplant war, ging am gestrigen Montag nunmehr in die 3. Woche.
Unter dem Motto „Berlin brennt“ (Facebook Link) halten Kamerad*innen der Feuerwehren in Berlin eine Mahnwache vor dem Roten Rathaus und protestieren vor allem um bessere Arbeitsbedingungen. Am heutigen Vormittag war Berlins Innensenator Andreas Geisel vor Ort um mit den Kamerad*innen zu sprechen.
Seit dem 26. März 2018 stehen rund um die Uhr Berliner Feuerwehrleute mit einer Feuertonne vor dem Roten Rathaus in Berlin-Mitte, um auf die brenzlige Situation bei der Feuerwehr aufmerksam zu machen.
Die Gewerkschaften haben zu der Aktion aufgerufen, um unmittelbar vor dem Dienstsitz des Regierenden Bürgermeisters auf die drängenden Probleme bei der Berliner Feuerwehr aufmerksam zu machen. Zu wenig Personal, unzureichendes Material, schlechte Arbeitsbedingungen, marode Wachen und eine vergleichsweise niedrige Besoldung sorgen dafür, dass es unter den Berliner Feuerwehrleuten brodelt.
„Es muss dringend sofort Verbesserungen geben, so geht es nicht weiter“, sagt Roland Tremper, stellvertretender ver.di-Landesbezirksleiter.
Die Probleme bei der Berliner Feuerwehr betreffen alle Bürgerinnen und Bürger, denn jeder kann auf die Leistungen der Feuerwehr angewiesen sein. Daher ist eine gute Ausstattung der Feuerwehr im allgemeinen Interesse. Durch die drastischen Sparmaßnahmen der vergangenen Jahre ist allerdings die Situation inzwischen verfahren. Aktuell wird es unter anderem immer schwerer, für freie Stellen geeignetes Personal zu finden. Es ist einiges zu tun, um die Feuerwehrtätigkeit in Berlin wieder attraktiv zu machen, so die Aussage von ver.di.
Die Gewerkschaften erwarten vom Senat, dass das Thema Feuerwehr auf die Tagesordnung kommt. „Wir sind gesprächsbereit und signalisieren dem Senat, dass wir ergebnisorientierte Verhandlungen wollen, um die Probleme gemeinsam anzugehen“, so Roland Tremper. Entsprechende Gespräche sollten sofort beginnen, sagte der Gewerkschafter.
Lösung noch nicht in Sicht
Eine Lösung des Feuerwehrkonfliktes ist jedoch derzeit allerdings nicht in Sicht. Der Regierende Bürgermeister weilt in Jordanien und die Senatsgeschäfte laufen nach einer Osterpause erst langsam wieder an, so ver.di.
„Dieses auf-Zeit-Spielen strapaziert die Geduld der protestierenden Feuerwehrleute. Das könnte ein Spiel mit dem Feuer sein“, so Roland Tremper. Die Aktion erfahre unglaublich viel Solidarität aus allen Bereichen des öffentlichen Dienstes. Die rigorose Sparpolitik der vergangenen Jahre hat in vielen Behörden und Dienststellen drastische Schäden verursacht, die sehr oft zulasten der Beschäftigten gehen.
„Wenn der Senat nicht bald reagiert und ernsthaft und zielorientiert mit den Feuerwehrleuten verhandelt, droht eine Ausweitung des Protestes zum Flächenbrand“, sagte Roland Tremper.
ver.di setzt darauf, dass mit Gesprächen und Verhandlungen der Konflikt gelöst wird.
Mit Informationen von ver.di und der Feuerwehr Berlin.