Bernau (Barnim): Der unglaublich sympathische und vielleicht ein klein wenig verrückte Kriminalbiologe und Spezialist für forensische Entomologie, Dr. Mark Benecke, besuchte am gestrigen Abend wieder einmal unsere Stadthalle am Steintor.
Bis auf den letzten Platz füllte sich der Saal und hunderte Besucher warteten gespannt auf den wohl bekanntesten, aussergewöhnlichsten und erfolgreichsten Kriminalbiologen der Welt.
Dieser hatte sich, wie immer, sehr gut vorbereitet und so begann die Show mit einigen Bildern aus unserem Städtchen Bernau. Zwar ging es bei diesen noch nicht um „Serienmörder“, so das Thema des gestrigen Abends, aber es ging um das „scheinbar Nebensächliche“. Oder habt Ihr Euch schon einmal Gedanken darüber gemacht, wo die Blumen am Straßenrand herkommen? Stehen sie zufällig dort, hat sie jemand gepflanzt oder seit wann sind sie an diesem Ort?
An einem Beispiel mit einem einfachen Hinweis-Schild „Bürger, achtet auf eure Grünanlagen und schont sie“ machte Dr. Mark Benecke deutlich, wie sehr wir dazu neigen, uns auf andere zu verlassen, Umwege zur Lösung in Kauf nehmen oder unlogisch zu Handeln. Im Beispiel ging es darum, dass das Schild, im Gegensatz zum Umfeld, total verdreckt war. Jeder läuft daran vorbei, ärgert sich ggf. über das dreckige Schild und würde vermutlich nie zu einem Taschentuch greifen um es spontan zu säubern. Vielmehr neigen die „Bürger“ dazu, sich bei der Stadt zu beschweren, dass das Schild dreckig sei. Eigentlich unlogisch und bei weitem aufwendiger.
Genau so ist es eben auch bei zahlreichen Verbrechen. Vieles ist unlogisch, scheinbar Nebensächliches wird enorm wichtig und Täter können oftmals nur über Umwege überführt werden. Hierbei sollten jegliche Mutmaßungen beiseite gelegt werden oder wie Benecke sagt, „Postmortales Klugscheissen“ keinen Platz haben.
Wie schon erwähnt, nahm sich Benecke gestern verschiedenen Serienmördern an. Es ging um gruselige Details aus der Kriminalbiologie, um Mord und Verbrechen und um die Art des Tötens und einer etwaigen Aufklärung aus Sicht eines Kriminalbiologen und Forensikers. Mit zahlreichen Beispielen und tiefen psychologischen Einblicken bei Serienmördern wie dem Eberswalder Kindermörder Erwin Hagedorn oder dem sadistisch geprägten Mörder Jürgen Bartsch, gelang es Benecke, das nicht so alltägliche Thema sachlich, spannend und detailliert auch für Nichtfachleute darzulegen.
Mit wissenschaftlichen Fakten und einer Portion Humor gab Dr. Mark Benecke zudem einen sehr interessanten Einblick in sein Berufsleben. Zuvor und in der Pause stand Dr. Mark Benecke für unzählige Fotos und Autogrammwünsche zur Verfügung.
Danke für den großartigen Abend.
Info: Der 47-jährige Kölner, der vor wenigen Tagen Gebutstag hatte, wurde vom FBI ausgebildet und operiert international. Benecke hat Speziallabors in Kolumbien, Vietnam und auf den Philippinen errichtet. Zahlreiche Radio und TV-Auftritte zeugen vom großen Interesse der Öffentlichkeit an seiner Arbeit. Benecke wird als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger herangezogen, um biologische Spuren bei vermuteten Gewaltverbrechen mit Todesfolgen auszuwerten. Er ist darüber hinaus Ausbilder an deutschen Polizeischulen sowie Gastdozent in den Vereinigten Staaten und weiteren Ländern.
Für die Tierschutzorganisation Peta setzt er sich für den Schutz wirbelloser Meerestiere und gegen die Haltung von Zirkustieren ein. Unter anderem wegen seiner beruflichen Beschäftigung mit Leichen wurde Benecke Vegetarier und vertritt den Vegetarismus öffentlich. (Wikipedia CC-by-sa-3.0 – https://de.wikipedia.org/wiki/Mark_Benecke)
Facebook: Dr. Mark Benecke (Official) – Homepage: www.benecke.com
Anbei noch ein paar Bilder vom Abend… Dank an Maik.
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