6.500 Kubikmeter Müll aus Brandenburger Wäldern geholt
Illegaler Müll in Brandenburg
Bernau – Brandenburg: Schon oftmals berichteten wir über Müll und sonstige Hinterlassenschaften in den Wäldern rund um den Barnim.
Beinahe täglich finden sich irgendwelche Müllhaufen die illegal in der Natur entsorgt werden. Mitunter handelt es hierbei um ganze LKW Ladungen die sorglos einfach in den Wald oder an den Wegesrand abgeladen werden.
Alarmierende Zahlen hat nunmehr das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) Bandenburg veröffentlicht.
Trauriger Müll-Rekord
In über 32.000 Arbeitsstunden haben Brandenburgs Forstwirte im vergangenen Jahr 6.500 Kubikmeter Elektroschrott, Sperrmüll, Farbeimer und Gartenabfälle aus dem Wald entsorgt. Allein im Landesforst ergibt der herrenlose Abfall des letzten ‘Müll-Rekord-Jahres‘ eine 1 Meter hohe und 1 Meter tiefe Mauer von 6,5 Kilometer Länge! Gegenüber 2013 hat sich damit die Müllmenge kontinuierlich um rund ein Fünftel erhöht.
Kosten der Entsorgung 2018 – etwa 2 Millionen Euro
Die 2019 in den Oberförstereien des Landesbetriebes Forst Brandenburg in 32.384 Arbeitsstunden gesammelte Müllmenge von rund 6.500 Kubikmetern liegt um 24 Kubikmeter über der von 2018 und 455 Kubikmeter über der von 2017 eingesammelten Menge. Die Personalkosten dafür stiegen in den letzten zehn Jahren von rund 940.000 Euro auf etwa 1,67 Millionen Euro, die Sachkosten von 153.000 auf 197.000 Euro, so das Ministerium. Die Beseitigung illegalen Mülls durch die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger belief sich 2018 auf rund zwei Millionen Euro und beanspruchte damit die Gebühren von 37.000 Brandenburgerinnen und Brandenburgern.
Seit Einrichtung der zentralen Bußgeldstelle des Landes im Jahr 2012 verhängen die Forstbehörden Bußgelder gegen die illegale Müllentsorgung – allerdings nur, wenn ein Verursacher ermittelt werden kann. 2019 gab es 15 Bußgeldverfahren, 54 Mal wurden Verwarngelder ausgesprochen.
Forstminister Axel Vogel: „Unsere Wälder sind Multitalente: Erholungsort, Sauerstofflieferant, Wirtschaftsraum und das Zuhause vieler Tier- und Pflanzenarten – aber keine Müllhalde! Dass qualifizierte Forstwirte viel Arbeitszeit statt für Waldumbau durch Pflanzungen und Waldpflege für Müllsammeln aufwenden, kann nicht im Interesse unserer Gesellschaft sein.“
Müll auch im Landkreis Barnim
Auch der Landkreis Barnim hat mit der illegalen Müllentsorgung reichlich zu kämpfen. Immer wieder finden sich in- und um Bernau sowie im gesamten Landkreis Barnim, Berge von Bauschutt oder Müll. Einfach abgekippt in Wäldern, an Wegen und Straßen.
Um hier Herr der Lage zu werden, wurde bereits 2017 eine Müllpolizei gegründet. Ausgerüstet mit einer Videokamera sowie einem GPS-Ortungssystem und verbunden mit allen Revierkontrolldiensten einer Sicherheitsfirma, die im Barnim zeitgleich unterwegs ist, ist die Müllstreife täglich im Landkreis auf Tour und hält Ausschau nach Tätern, die widerrechtliche Abfälle in der Landschaft entsorgen.
Zeugen, die Beobachtungen zu illegalen Müllablagerungen gemacht haben oder aber Hinweise zu den Verursachern geben können, werden gebeten sich bei der unteren Abfallwirtschaftsbehörde des Landkreises Barnim unter der Telefonnummer 03334 214-1506 zu melden.
Darüber hinaus ist die Hotline der Müllstreife 24 Stunden, 7 Tage in der Woche unter der Telefonnummer 03334 5262-066 für sachdienliche Hinweise zu erreichen.
Mit einer neuen App-Funktion in der kostenlosen BDG-Müll-App ist es nun möglich, illegale Müllablagerungen schnell und einfach per GPS mit Foto zu melden. Sollten Täter ermittelt werden, drohen ihnen empfindliche Strafen bis zu einem Bußgeld in Höhe von 50.000 Euro.
Verwendete Quelle: Land Brandenburg, MLUK, Landkreis Barnim
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