Bauhaus Denkmal in Bernau bei Berlin wird UNESCO Welterbe
Bauhaus Denkmal in Bernau bei Berlin wird UNESCO Welterbe
Bernau (Barnim): Vom 2. – 12. Juli 2017 tagt das UNESCO-Welterbekomitee im polnischen Krakau. Etwa 3.000 Teilnehmer, zu denen Vertreter des Bundestages und der Bundesregierung, der Kultus- und Wissenschaftsministerien der Länder sowie Vertreter wissenschaftlicher Institutionen und der Zivilgesellschaft gehören, beraten in diesem Jahr über die Nominierung von 35 Stätten für die UNESCO-Welterbeliste.
Deutschland hat die Höhlen der ältesten Eiszeitkunst sowie den Naumburger Dom und die hochmittelalterliche Kulturlandschaft an Saale und Unstrut nominiert. Darüber hinaus wird/wurde über die Erweiterung der bestehenden Welterbestätte „Das Bauhaus in Dessau und Bernau bei Berlin abgestimmt.
Vor wenigen Minuten wurde am heutigen Sonntagnachmittag (um 17.43 Uhr) entschieden: Das “Baudenkmal Bundesschule Bernau” gehört ab sofort zum UNESCO Welterbe. („Bauhaus und seine Stätten in Weimar, Dessau und Bernau“)
In einem ersten Statement zeigte sich Bernaus Bürgermeister André Stahl stolz und überwältigt zugleich, dass das Bauhaus Denkmal Bernau nunmehr national wie international auf gleicher Höhe mit anderen Erbdenkmälern liegt. So etwa dem Schloss Schloss Sanssouci, dem Kölner Dom, der Museumsinsel Berlin, der Akropolis von Athen oder etwa Venedig mit seine Lagunen.
Es sei ihm und der Stadt Bernau eine Ehre, dass sich unsere doch „eher kleine“ Stadt in die Welterbestätten einreihen darf. Gleichzeitig bedankte sich Stahl bei all denen, die sich seit vielen Jahren für den Erhalt des Bauhaus Denkmals eingesetzt- bzw. zu dessen Erhalt beigetragen haben. So u.a. dem Verein „baudenkmal bundesschule bernau e.V.“, der Handwerkskammer Berlin, der Sparkasse Barnim, dem Landkreis Barnim oder dem Bundesbauministerium mit seinen Förderungen.
Bauhaus Denkmal Bernau
Der Bauhaus-Architekt Hannes Meyer errichtete zwischen 1928 und 1930 nach seinen Plänen auf einer vorher unbebauten Fläche eine gewerkschaftliche Bildungseinrichtung. Es entstand die Gewerkschaftsschule Bernau, die in den 1950er Jahren baulich erweitert wurde und danach als Gewerkschafts-Hochschule fungierte. Seit den 70er Jahren unter Denkmalschutz, wird der Hannes-Meyer-Campus, bzw. dessen Umfeld zur Zeit umfangreich und denkmalgerecht saniert.
Dazu gehören u.a. die Außenanlagen, die Zufahrten sowie die Errichtung eines Besucherzentrums, das gleichzeitig von den BewohnerInnen des Ortsteiles Waldfrieden als Treffpunkt genutzt werden kann. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich nach derzeitigem Stand auf rund zwei Million Euro.
Einen maßgeblichen Anteil am Erhalt des architektonisches Denkmals ist der 1990 gegründete Verein „baudenkmal bundesschule bernau e.V.“ Der Verein, der sich 2011 um eine Stiftung erweiterte, kümmert sich seit Jahren unermüdlich um die Sammlung, Erforschung und Präsentation von Zeugnissen des unter Leitung von Hannes Meyer gemeinsam mit Hans Wittwer 1930 errichteten Gebäudeensembles einschließlich Außenanlagen der Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) in Bernau bei Berlin. Darüber hinaus wird in der Öffentlichkeit durch vielfältige Aktivitäten in den Bereichen Kultur, Wissenschaft, Bildung und Forschung ein Zugang zu diesem kulturhistorischen Denkmal gefördert. (…)
UNESCO-Welterbekomitee
Das UNESCO-Welterbekomitee, das sich aus 21 gewählten Vertragsstaaten der Welterbekonvention zusammensetzt, entscheidet jährlich über die Einschreibung neuer Kultur- und Naturstätten in die Welterbeliste sowie über Erweiterungsanträge. Bisher stehen auf der Liste des UNESCO-Welterbes 1.052 Kultur- und Naturstätten in 165 Ländern.
Deutschland verzeichnet bislang 41 Welterbestätten. Kriterien für die Anerkennung als UNESCO-Welterbe sind unter anderem der außergewöhnliche universelle Wert der Stätte und ein Managementplan, der die Erhaltung des Erbes für zukünftige Generationen sicherstellt. Mit der Einschreibung in die Welterbeliste verpflichten sich die Vertragsstaaten, die Welterbestätten auf ihrem jeweiligen Staatsgebiet zu schützen und somit für künftige Generationen zu bewahren.
Rückblick – Zu Gast im Bauhaus Denkmal.
Fotos: Bernau LIVE