520 Paletten und Bühne auf dem Bernauer Marktplatz aufgebaut
„Marktplatz der Möglichkeiten“
Bernau / Barnim: Etwa 520 Paletten und eine Bühne zieren seit dem heutigen Freitag den Marktplatz in Bernau.
Unter dem Motto „Marktplatz der Möglichkeiten“ sollen die vorläufigen Stadtmöbel einen Raum und Platz für verschiedene Veranstaltungsformate bieten. So zum Beispiel am Samstag, dem 27. April zur Freiluftgalerie für Demokratie mit solidarischem Frühstück.
„Wir wollen Vereinen und Initiativen aus der Stadt die Möglichkeit geben, sich den Marktplatz für eigene Veranstaltungsformate zurückzuerobern“, erklärt der Stadtplaner. Die Buchhandlung Schatzinsel gehört schon zu den ersten Interessenten, ebenso der HVD Nordbrandenburg und auch die benachbarte Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde ist dabei. Die Masterstudierenden aus dem Fachbereich Holzingenieurwesen werden in den nächsten Wochen gemeinsam mit ihrem Dozenten Prof. Daniel Korwan Prototypen an Sitzmöglichkeiten entwickeln, die so ähnlich in einer Innenstadt wie Bernau wiederzufinden sein könnten. Sie werden deshalb regelmäßig auf dem Marktplatz und in der Innenstadt anzutreffen sein.
„Die Stadtmöblierung ist auch ein Teil des Gesamtkonzeptes ‚Bernau bewusst grün‘. Dabei geht es um nachhaltige Stadtmöbel, um zu Bernau passende Sitzgelegenheiten, aber auch um Kombinationen aus Sitzbänken, Tischen und Beeten. Denn eine zukunftsfähige Innenstadt muss sich neben Anforderungen an Material, Funktion und Ästhetik auch mit dem Klimawandel auseinandersetzen“, so der Leiter des Stadtplanungsamts.
Die Paletten in Form einer Bühne, zahlreicher Sitzflächen, Tischen und Pflanzkübeln werden bis zur Lokaltour auf dem Marktplatz aufgebaut sein. Nach der Party zum Feiertag verwandelt sich die Bühne in ein Sportfeld und kann dann vielfältig genutzt und bespielt werden, so die Stadt Bernau.
Im Rahmen des Teilkonzeptes „Marktplatz der Möglichkeiten“ soll der Marktplatz den Bernauerinnen und Bernauern wieder als offener Raum vorgestellt werden, der von allen nutzbar ist. Mit dabei sind lokale Akteure, junge Studierende der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), Veranstaltungsformate der Stadt und vieles mehr.
Zukunft des Platzes ungewiss
Die Planungen zur Nutzung des Bernauer Marktplatzes haben bereits vor einiger Zeit begonnen. Im Zuge der Planungen zur Belebung des Platzes ging man noch davon aus, dass der Marktplatz als Fußgängerzone bestehen bleibt.
Erst gestern hatten die Stadtverordneten in der Mehrheit entschieden, den Markt wieder als Verkehrsfläche, bzw. auch als Parkplatz für Fahrzeuge zu nutzen. Dem voran erging ein fraktionsübergreifender Antrag von Fraktion Bündnis für Bernau/FDP / CDU-Fraktion Bernau / SPD Fraktion und BVB/FREIE WÄHLER Bernau.
Mit der gestrigen Entscheidung werden voraussichtlich 10–12 Parkplätze im Bereich der Häuserzeile „Deutsche-Post-Filiale 461 – Deutsche Bank“ eingerichtet. Der andere Bereich soll dann als Ausfahrt genutzt werden. Damit gilt der Marktplatz dann nicht mehr als Fußgängerzone, sondern als Verkehrsfläche, was eine außerplanmäßige Nutzung erschwert. Bis zur Umsetzung dürfte es allerdings noch dauern, da hier erst ein Antrag an die Verkehrsbehörde gestellt werden muss. Ein Vorschlag von Bündnis90/GRÜNE, die Bürgerinnen und Bürger abstimmen zu lassen, lehnten die Bernauer Stadtverordneten mehrheitlich ab.
*Nachtrag/Richtigstellung: In unserem Beitrag zur Abstimmung um das Parken auf dem Bernauer Marktplatz ist uns leider ein Fehler unterlaufen. Wie von uns geschildert, ging es bei dem Antrag der „Grünen“ nicht um eine Abstimmung der Bürgerinnen und Bürger, ob Parken oder Nichtparken, sondern vielmehr um einen Sachantrag mit folgendem Inhalt: „Die Verwaltung ermittelt ergebnisoffen durch Umfragen, z. Bsp. bei der Aktion „Marktplatz der Möglichkeiten“ und durch Abstimmung ähnlich des Bürgerhaushalts die Wünsche und Bedürfnisse der Bernauer Bürger:innen hinsichtlich des Marktplatzes. Dabei soll das Einbringen kreativer Ideen im Vordergrund stehen.“ Dieser Sachantrag wurde mehrheitlich abgelehnt. Wir bitten, unseren Fehler zu entschuldigen.
Enttäuschend dürfte das Ergebnis für die Stadt Bernau und für diejenigen sein, die sich den Marktplatz als Fußgängerzone wünschten. So plante die Stadt Bernau im Rahmen „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) den Marktplatz als Platz für Fußgänger, Veranstaltungen, kulturelle Events und als Kultur- und Begegnungsort zu nutzen. Mehr dazu.
Inwiefern die Planungen zum Nutzungskonzept weitergeführt werden, bleibt abzuwarten.