
Bernau / Barnim: Happy Pride Day, danke Bernau! Mit diesen Worten bedankte sich ein Redner am vergangenen Samstag auf dem Bernauer Marktplatz bei seinem Publikum.
Trotz Dauerregen kamen etwa 600 Menschen zusammen, um unter dem Motto, „Queer bleibt hier. Gemeinsam gegen Rechts.“, mit dem 3. CSD in Bernau ein kraftvolles Zeichen für Vielfalt, Sichtbarkeit und Solidarität zu setzen.
Dass das Motto hochaktuell ist, zeigte sich am Samstag durch eine Gegendemonstration, zu der die rechtsextremistische Gruppierung „Deutsche Jugend Voran“ aufgerufen hatte. Die etwa 40, zumeist sehr jungen Teilnehmenden wurden im kleinen Park in der Alten Goethestraße vom CSD von der Polizei ferngehalten.
Dass diese jedoch nicht zu unterschätzen ist, zeigt sich bei einem Auszug von BfV-Vizepräsident Sinan Selen zur Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes von 2024 am 10. Juni 2025.
„Was uns im Bereich Rechtsextremismus besonders beschäftigt, sind junge, wenig ideologisch geschulte, äußerst gewaltaffine und radikalisierte Onlinesubkulturen. Dieser Personentypus ist im Islamismus gegeben und wird auch im Rechtsextremismus festgestellt. Zwei Organisationen beziehungsweise Gruppen sind hier zu nennen: „Jung & Stark“ und „Deutsche Jugend Voran“. Sie haben in diesem Kontext eine besondere Rolle eingenommen – beispielsweise mit Störaktionen im Zusammenhang mit Christopher Street Day Veranstaltungen.“ (…)
Quelle: Bundesamt für Verfassungsschutz – https://www.verfassungsschutz.de/SharedDocs/statements/DE/2025/2025-06-10-vorstellung-des-verfassungsschutzberichts-2024.html
Aufgrund der konträren Auffassungen der jeweiligen Versammlungen wurden diese von einer hohen Polizeipräsenz begleitet. Wie uns Herr Kamenz, Pressesprecher der Polizeidirektion Ost in Brandenburg, am Rande der Veranstaltung mitteilte, habe man sich gut auf den heutigen CSD vorbereitet. So wurden die Einsatzkräfte der PI Barnim durch die Bereitschaftspolizei, Kolleginnen und Kollegen aus den benachbarten Polizeiinspektionen und von Zivilkräften des Staatsschutzes unterstützt.
Trotz der zum Teil aufgeladenen Stimmung blieben beide Versammlungen friedlich und zogen jeweils mit ihren Meinungen und Kundgebungen durch die Bernauer Innenstadt. Der CSD startete am Bahnhof Bernau und zog in den Klub Dosto – wo man bis zum späten Abend zusammensaß und feierte.
Bürgermeister André Stahl hoffte zuvor ebenfalls auf einen friedlichen Verlauf. „Ich halte es für sinnvoll, dafür zu demonstrieren, dass der Alte Fritz Recht behält und jeder nach seiner Fasson leben soll und dafür auf die Straße geht.
Anders als im benachbarten Berlin wehten am Samstag zahlreiche Regenbogenfahnen im Innenstadtbereich der Stadt und setzten damit eine gut sichtbare Aussage für Offenheit und Toleranz.
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