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Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Bernau und Biesenthal

Holocaustgedenktag

Nachrichten aus Deutschland und der Welt (Testbetrieb)

Bernau / Biesenthal: Bundesweit wurde am vergangenen Wochenende den Opfern des Nationalsozialismus gedacht. So auch in Bernau und Biesenthal.

Zahlreiche Privatpersonen, Stadtverordnete oder Bernaus Bürgermeister André Stahl, besuchten am Samstagvormittag die Denkmäler in Bernau und Schönow und legten Blumen und Kränze nieder. Auch in Biesenthal waren am Sonntag etwa 300 Menschen auf der Straße.

In Bernau hieß es am Vormittag: »Wir gedenken der Menschen, die Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns wurden, insbesondere der Juden, der Sinti und Roma, aber auch Menschen vieler anderer Völker. Wir gedenken der Menschen, die wegen ihrer Krankheit oder ihrer sexuellen Orientierung sterben mussten. Wir gedenken der Menschen, die wegen ihrer politischen, religiösen oder ethischen Überzeugung ermordet wurden. Wir gedenken der Menschen, die infolge einer totalen Kriegsführung ums Leben kamen.«

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„Die Erinnerung darf niemals enden. Sie muss zur Wachsamkeit mahnen“ steht auf der Binde des Blumenkranzes, den Bernaus Bürgermeister André Stahl gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Bernauer Stadtverordnetenversammlung, Daniel Sauer, im Namen der Stadt Bernau am Denkmal auf dem Bahnhofsvorplatz niederlegte.

„Die vielen bundesweiten Proteste gegen rechts zeigen sehr deutlich, dass es wieder wichtig ist, gegen nationalsozialistisches Gedankengut auf die Straße zu gehen. Zu viele Opfer hat es aufgrund des Holocausts in diesem und in vielen anderen Ländern gegeben. Diesen Opfern müssen wir gedenken und gemeinsam Sorge tragen, dass sich das Geschehene nicht wiederholt“, so Bernaus Bürgermeister André Stahl.

Unterstützt wurde der Aufruf zum gemeinsamen Gedenken auch vom Bernauer Netzwerk für Weltoffenheit.

Auch in Biesenthal trafen sich etwa 300 Menschen zum Gedenken an die systematische Ermordung von Juden und Jüdinnen im deutschen Nationalsozialismus. 

Beispielhaft hier die jüdischen Familien Borchert oder Abraham. Sie lebten damals im Eckhaus der Breite Straße, betrieben einen Milchladen oder haben das damalige Kaufhaus am Marktplatz betrieben. Beide Familien wurden von der Gestapo grundlos verhaftet und in Auschwitz ermordet.

Mit der Gedenkveranstaltung, die am gestrigen Sonntag stattgefunden hat, sollte zudem an alle Bewohner und Bewohnerinnen von Biesenthal, die in der Nazizeit gedemütigt, enteignet und deportiert wurden, erinnert werden. Auch als Mahnung für ein respektvolles Zusammenleben heute.

»Wir wenden uns auch heute gegen jede Art von menschenverachtenden Einstellungen, insbesondere gegen Antisemitismus und Rassismus. Dabei sind wir solidarisch mit Juden und Jüdinnen, die heute in Deutschland Hetze und Bedrohung erfahren, und mit allen Menschen, die ausgegrenzt und benachteiligt werden, darunter geflüchtete Menschen, Angehörige muslimischen Glaubens und viele andere. Wir stehen für ein solidarisches Miteinander in Biesenthal mit allen Menschen«, so die Veranstalter.

Im Anschluss wurde auf den Biesenthaler Marktplatz eingeladen. Mit musikalischer Umrahmung, Redebeiträgen und heißen Getränken stand hier ein gemeinsamer Austausch im Mittelpunkt.

Initiiert wurde die Gedenkveranstaltung von der Initiative bunt statt braun Biesenthal. Am Aufruf beteiligten sich Bürgermeister Carsten Bruch, Evangelische Gesamtkirchengemeinde Biesenthal-Barnim, Grundschule „Am Pfefferberg“, Therapiezentrum am Markt, Fachpflegedienst Woderski, Elektro-Ihlow, Apotheke am Markt, Kulturbahnhof Biesenthal, Naturschule Barnim, Kleiner Wukensee e.V., Lokale Agenda 21 Biesenthal e.V., Genossenschaft „Wohnkunst Biesenthal e.G.i.G., oder der Wukania Projektehof.

Über den Gedenktag

1996 hat der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt. Am 27. Januar 1945 wurde das KZ Auschwitz befreit, „in dem vor allem solche Menschen litten, die der Nationalsozialismus planmäßig ermordete oder noch vernichten wollte“. Wichtig sei es, heißt es in der Proklamation weiter, „nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Form der Wiederholung entgegenwirken“.

Am 1. November 2005 erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 27. Januar in einer Resolution offiziell zum internationalen Holocaustgedenktag.

 

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