
Bernau / Barnim: Am morgigen Donnerstag, dem 11. September 2025, um Punkt 11:00 Uhr, wird es in Bernau, Barnim und ganz Deutschland laut: Der bundesweite Warntag steht erneut an.
Mit einem Probealarm über verschiedene Kanäle testen die Behörden, wie schnell und effektiv die Bevölkerung im Katastrophenfall gewarnt werden kann. Was genau am Warntag passiert und warum er so wichtig ist, erläutert der Landkreis Barnim:
Landrat Daniel Kurth: „Die Bevölkerung rechtzeitig und flächendeckend über Bedrohungslagen in Kenntnis zu setzen, ist essenzieller Bestandteil des Zivil- und Katastrophenschutzes. Das vermehrte Auftreten von Natur- und Umweltkatastrophen sowie die zunehmenden geopolitischen Spannungen führen uns deutlich vor Augen, wie wichtig eine zuverlässige Warn-Infrastruktur einerseits und Sicherheit im Umgang mit möglichen Gefahrensituationen andererseits ist.“
Ziel des bundesweiten Warntags, der im Jahr 2020 zum ersten Mal durchgeführt wurde, ist es, die in Deutschland vorhandene Warninfrastruktur in einem abgestimmten Prozess auf allen staatlichen Ebenen zu erproben. Gegebenenfalls noch vorhandene Schwachstellen können dabei identifiziert und im Anschluss behoben werden. Der Probealarm zielt zugleich darauf ab, die Bevölkerung für das Thema Warnung in Notlagen zu sensibilisieren, sie mit den verschiedenen Mitteln der Bevölkerungswarnung vertraut zu machen und über das richtige Verhalten im Ernstfall zu informieren.
Was genau passiert am 11. September?
Bund und Länder werden am Warntag ab 11 Uhr alle Kommunikationswege der vorhandenen Warninfrastruktur nutzen. Dazu gehören:
Warnung über MoWaS
Das Modulare Warnsystem (MoWaS) wird gemeinsam von Bund und Ländern für den Zivilschutz und Katastrophenfall genutzt. Am bundesweiten Warntag wird ab 11:00 Uhr eine Probewarnung in Form eines Warntextes an alle angeschlossenen Warnmultiplikatoren zur Veröffentlichung geschickt:
Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten,
einen Großteil der privaten Medienhäuser,
Behörden, Organisationen und Unternehmen (z.B. Deutsche Bahn),
Internet- und Pagingdienste,
App-Betreiber (z.B. Warn-Apps NINA, KATWARN, BIWAPP).
Warnung über Cell-Broadcast
Über den Mobilfunkdienst Cell Broadcast können seit Februar 2023 bundesweit Warnnachrichten verschickt werden. Die Nachricht erreicht alle empfangsfähigen mobilen Endgeräte einer Funkzelle, ohne dass eine App oder Internetverbindung nötig ist. Ein Alarmsignal macht auch bei Stummschaltung auf den Eingang der Warnnachricht aufmerksam. Meldungen höchster Warnstufe werden immer angezeigt, während die Anzeige niedriger Warnstufen ausschaltbar ist.
Der Empfang der Warnnachricht erfolgt ähnlich einem Radiosignal anonym, ohne dass die Mobilfunknummern der Endgeräte bekannt sind. Kein anderer Warnkanal erreicht so viele Menschen.
Warnmittel der Landkreise
Auf Ebene der Länder werden die am Warntag teilnehmenden Landkreise zusätzlich die in ihrem Zuständigkeitsbereich befindlichen und nicht an das MoWaS angeschlossenen Warnmittel manuell auslösen. Hierzu gehören insbesondere die im jeweiligen Zuständigkeitsbereich befindlichen Sirenen, soweit diese bereits dem aktuellen Stand der Technik entsprechend modernisiert wurden. Die Warnung und Entwarnung der Bevölkerung erfolgt dabei über zwei unterschiedliche Tonfolgen:

Im Landkreis Barnim standen im Jahr 2020 insgesamt 108 Sirenen zur Verfügung, von denen seinerzeit jedoch keine die technischen Voraussetzungen erfüllte, eine Bevölkerungswarnung auszugeben. Durch Neuprogrammierung von 42 Sirenen konnte die Warneffektivität im Landkreis Barnim bereits 2021 kurzfristig verbessert werden. Zwischenzeitlich wurde das Sirenennetz im Landkreis Barnim um insgesamt 62 neue bzw. technisch aufgerüstete Sirenenanlagen erweitert. (in Bernau sind es derzeit 10. Anm.der Red.) Diese sind nun in der Lage, die Bevölkerung zu warnen und zu entwarnen. Für die Zukunft ist geplant, weitere Sirenenanlagen neu zu errichten und/oder entsprechend aufzurüsten. Der Fortschritt der Arbeiten ist dabei in starkem Maße von der Verfügbarkeit entsprechender Fachfirmen, der erforderlichen Technik sowie entsprechender Förderprogramme abhängig.
Wie verhalte ich mich im Ernstfall?
Beim bundesweiten Warntag handelt es sich um einen übergreifenden Probealarm. Für alle Bürgerinnen und Bürger, die nicht selbst Bestandteil der Alarmierungskette sind, ergibt sich daraus kein konkreter Handlungsbedarf.
Bei Sirenenalarm (1 Minute auf- und abschwellender Heulton) gilt ansonsten prinzipiell: Es besteht für Sie eine Gefahr!
- Bewahren Sie Ruhe,
- informieren Sie sich in den Medien (z.B. Lokalradio) über offizielle Warninformationen*,
- schließen Sie Fenster und Türen,
- schalten Sie Klimaanlagen und Belüftungen aus,
- helfen Sie Kindern und hilfsbedürftigen Menschen,
- informieren Sie Ihre Nachbarn.
*Vornehmlich in Notlagen ist es von besonderer Bedeutung, die Verbreitung von Falschinformationen zu verhindern. Prüfen Sie deshalb die zur Verfügung stehenden Informationen sowie die Kanäle, über die Sie diese erhalten, sorgfältig.
Bei Warnungen über andere Warnmittel erhalten Sie in der Regel Empfehlungen, was Sie zu Ihrem Schutz tun können oder wo Sie weitere Informationen erhalten. Weiterhin hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) Tipps und Checklisten für die Vorsorge zusammengestellt. Alle Broschüren können Sie von der BBK-Webseite herunterladen.
Weiterführende Informationen:
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Internetseite zum bundesweiten Warntag
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