Annegret Kramp-Karrenbauer zu Gast im Ofenhaus am Gaswerk in Bernau
Von Bagdad nach Bernau
Bernau (Barnim): Pünktlich auf die Minute erschien Verteidigungsministerin und Bundesvorsitzende der CDU, Annegret Kramp-Karrenbauer, am gestrigen Abend im Ofenhaus am Gaswerk in Bernau bei Berlin.
Empfangen wurde die gut gelaunte Ministerin, welche erst in der Nacht zuvor von einem Besuch aus Bagdad zurückkehrte, vom Gastgeber und Bernauer CDU-Chef Daniel Sauer. Trotz des vollen Terminkalenders wirkte Kramp-Karrenbauer sichtlich entspannt und schien sich aufrichtig über die Einladung und den Abend zu freuen.
In Ihrem Grußwort bedankte sich Annegret Kramp-Karrenbauer bei den zahlreichen Gästen für ihr Kommen und für das Interesse am großen Ziel bei der Landtagswahl in Brandenburg die Regierung zu bilden und den Ministerpräsidenten zu stellen, um eine bessere Politik zu betreiben.
Des Weiteren ging die Ministerin auf die Schlagzeile der Bildzeitung „Bagdad statt Brandenburg“ ein und übermittelte herzliche Grüße von den Soldaten aus dem Irak. Im gleichen Atemzug lobte sie die Frauen und Männer für ihre gute Arbeit in den Krisengebieten. Ihre Aufgabe sei es nun dafür zu sorgen, dass es den KameradInnen an nichts fehlt und sie sicher ihren Dienst absolvieren und auch sicher wieder nach Hause kommen.
Das Thema Bundeswehr bewegte auch die Menschen im Saal, so fragte ein Gast, ob die Wehrpflicht wieder eingeführt werden soll. Dies verneinte die Ministerin entschieden, denn dazu müsse man ganze Strukturen wieder aufbrechen und umstrukturieren. Das viel kritisierte freie Bahnticket hingegen verteidigte Kramp-Karrenbauer und verwies darauf, dass die SoldatInnen, wenn es hart auf hart kommt, eben ihren Kopf für Deutschland hinhalten, auch mit dem Wissen, dass sie vielleicht nicht mehr aus einem Kriegsgebiet zurückkommen. Insofern ist das freie Bahnticket der Bundesbahn eine Art der Anerkennung für die BundeswehrsoldatInnen. Die Ministerin ging sogar noch ein Stück weiter und warf in den Raum, dass diese Art der Anerkennung auch für engagierte Menschen im Ehrenamt eine schöne Sache sei.
Die Frage nach Mobilität ging aus den Publikumsreihen auch an Daniel Sauer, der viel thematisierte 10-Minuten-Takt der S-Bahn liegt den Bernauern am Herzen. Natürlich macht sich auch die CDU Bernau für diesen stark und begrüßt eine schnellere Umsetzung, derzeit ist eine Taktverdichtung für 2024 geplant. Des Weiteren werde die CDU die Erstellung eines Verkehrskonzeptes vorantreiben und sich dort aktiv mit einbringen.
Auf die Frage zum derzeitigen Bau-Boom antwortete Sauer, dass er bei geplanten Projekten die Bremse einlegen möchte und sich für eine gute Mischung aus Gewerbeflächen, Erholungsflächen und dann eben auch Wohnflächen ausspricht. Es sei eben nicht nur wichtig Wohnungen zu errichten, sondern auch für Arbeitsplätze zu sorgen um den Menschen eine berufliche Perspektive im Wohnort zu bieten. Dies könne zum Beispiel die Ansiedlung von Behörden sein, so überlegt der Landkreis Barnim derzeit, das Kreishaus zu erweitern, hier könne man sich für einen Bernauer Standort einsetzen!
Auch das Thema Sicherheit und Bildung wurden am gestrigen Abend aus dem Publikum heraus thematisiert. Hier räumte die Ministerin ein, dass beide Themen in den vergangenen Jahren kaputt gespart und vernachlässigt wurden. Hier gibt es massiven Nachholbedarf, so die Ministerin.
Daniel Sauer könne sich vorstellen, mehr Studiengänge für das Lehramt in Brandenburg zu etablieren und auch das Thema Sicherheit müsse ausgebaut werden. So will die CDU in Brandenburg eine deutlich höhe Polizeipräsenz aufbauen. Hierzu müssen viel mehr Beamte ausgebildet und eingestellt werden. Des Weiteren setzt sich die CDU für eine deutlich bessere personelle und technische Ausstattung des Nachrichtendienstes ein.
Auch die Themen Klimaschutz und Renten kamen zur Sprache und wurden sowohl von der Ministerin als auch von Daniel Sauer beantwortet. In beiden Bereichen gäbe es viel zu tun und einen hohen Bedarf an Verbesserungen.
Nach gut 60 Minuten Fragestunde in angenehmer Atmosphäre und unter großen Applaus, verabschiedete sich Annegret Kramp-Karrenbauer von ihren Bernauer Parteifreunden und dem Publikum, um sich wieder den großen Aufgaben auf Bundesebene zu widmen.
Auf dem Weg gab es dann noch ein paar Fotos, Selfies oder einen kurzen Small Talk mit den anwesenden Sanitätern. Als Erinnerung an Bernau übergab Daniel Sauer eine Box mit Bernauer Bier.