Bernau (Barnim): Vor fast genau zwei Jahren fiel das Blockheizkraftwerk in Bernau Friedenstal einem Großbrand zum Opfer und wurde vollständig zerstört. (Rückblick)
Die rund 700 angeschlossenen Haushalte wurden seit dem Brandtag mit einer provisorischen Ersatzlösung über mobile Heizcontainer versorgt.
Nach dem Wiederaufbau konnte nun wieder der reguläre Betrieb aufgenommen werden.
Info der Stadtwerke Bernau
Bernau-Friedenstal wird wieder regulär über Fernwärme versorgt – Stadtwerke Bernau bauen provisorische Versorgung ab – Stromerzeugung startet im Dezember
Die Zeiten der provisorischen Versorgung mit Fernwärme der Stadtwerke Bernau sind endgültig vorbei: Am Freitag (16. November) wurden die Container abgeholt, die seit dem Brand des Blockheizkraftwerks (BHKW) vor zwei Jahren vorübergehend Wärme erzeugten.
Stattdessen wird Friedenstal jetzt wieder über das Heizhaus in der Angarastraße mit Fernwärme versorgt. „Wir haben einen weiteren Meilenstein erreicht: Zwei von drei Erdgas-Brennwertkesseln sind seit einigen Tagen in Betrieb und übernehmen die Versorgung der 700 Haushalte“, sagt Jürgen Alscher, Bereichsleiter Technik bei den Stadtwerken Bernau. Das war über eine Zwischenlösung möglich, denn die Schornsteine für die Anlagen kamen erst vergangene Woche. Ein Kran hat die 23 Meter hohen Kamine am Mittwoch (14.11.) aufgerichtet, geliefert wurden sie per Schwertransporter.
Mehr Strom und Wärme als vorher
Die Ersatzversorgung hat also ausgedient: Insgesamt lieferte die Übergangslösung in den vergangenen zwei Jahren rund 12 Millionen Kilowattstunden Wärme. Die Stadtwerke Bernau hatten diese Lösung über Nacht organisiert, nachdem im November 2016 das bestehende Blockheizkraftwerk wegen einer technischen Fehlfunktion den Flammen zum Opfer fiel. Sind die Container abgebaut, kann es auch in Sachen Wärmespeicher weitergehen. Denn auf ihrer Standfläche wird dann das Betonfundament für einen Speicher gegossen werden. In ihn passen 50.000 Liter erwärmtes Wasser, das für Zeiten mit hohem Wärmebedarf vorgehalten wird.
„Der Brand ist für uns auch die Chance gewesen, eine komplett neue Anlage zu konzipieren – die modernste in Bernau“, erklärt Jürgen Alscher.
Rund 16 Prozent mehr Wärme als mit dem alten BHKW können die Stadtwerke auf diese Weise erzeugen, bei Strom steigt die Erzeugungsleistung auf mehr als das Dreieinhalbfache. „Damit machen wir unsere Fernwärme-Erzeugung fit für die Herausforderungen von morgen. Weil wir Kraft-Wärme-Kopplung einsetzen, wird Energie in dem hochmodernen BHKW besonders effizient erzeugt“, sagt Jürgen Alscher. So bleibt die Fernwärme der Stadtwerke auch in Zukunft attraktiv für Bauherren und Investoren – passend zur Strategie des Unternehmens.
Stromerzeugung startet im Dezember
In den kommenden Wochen geht es noch hoch her in der Bernauer Angarastraße: Die gesamte Technik ist bereits im Gebäude, die Anschlussarbeiten laufen noch. Bis Anfang Dezember geht auch der dritte Kessel in Betrieb; auch die beiden BHKW-Motoren, die gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen, gehen noch im Dezember ans Netz. Dazu installieren die Stadtwerke noch einen 40 Tonnen schweren Transformator, der Strom ins örtliche Mittelspannungsnetz einspeist.
Ab wann der Wärmespeicher seinen Dienst tun kann, ist hingegen noch offen: „Es kommt jetzt auf die Witterung an, das Betonfundament können wir nur bei Temperaturen über null Grad gießen und es braucht knapp 30 Tage, um zu trocknen.“ Erst dann kommt der riesige Speicher nach Bernau.
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