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Landkreis plant Ausbau des Übergangswohnheimes in Bernau-Waldfrieden

Erweiterung von Unterkünften

Nachrichten aus Deutschland und der Welt (Testbetrieb)

Bernau / Barnim: Im sonst so friedlichen Bernauer Ortsteil Waldfrieden macht sich seit der letzten Stadtverordnetenversammlung ein klein wenig Unmut breit.

Grund für diesen ist die Nachricht, dass der Landkreis Barnim das Übergangswohnheim erweitern und hierfür das Untergeschoss der alten Waldarbeiterschule für weitere Flüchtlinge ertüchtigen möchte.

Das Übergangswohnheim im Bernauer Ortsteil Waldfrieden (Neubau) bietet aktuell 182 Asylsuchenden und Flüchtlingen im Landkreis Barnim eine vorübergehende Unterkunft. Die Auslastung des Hauses schwankt zwar, war jedoch rückblickend auf die vergangenen zwei Jahre überwiegend voll belegt. Wie Landrat Daniel Kurth auf der 16. Sitzung des Kreisausschusses am 14. Juni 2021 mitteilt, wurde ihm durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) das Aufnahmesoll von Asylsuchenden und Flüchtlingen für das Jahr 2021 übermittelt. Demnach sind durch den Landkreis Barnim insgesamt 249 geflüchtete Personen aufzunehmen und unterzubringen. Bis Juni 2021 wurden davon bereits 108 im Landkreis untergebracht.

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Um eine Aufnahme von Asylsuchenden und Flüchtlingen auch in Zukunft zu sichern, bzw. die geforderten 249 Menschen unterbringen zu können, wird der Landkreis Barnim das Gebäude der ehemaligen Waldarbeiterschule in Bernau ertüchtigen. Wie Bürgermeister André Stahl in seinem Bericht der Stadtverordnetenversammlung am 28. Oktober 2021 informiert, soll das Untergeschoss des Gebäudes für die Aufnahme von 50 Personen hergerichtet werden. Der Landkreis nutzt hierfür eine bereits vorliegende Baugenehmigung, welche zum Ende des Jahres ausläuft. Weitere 30 Asylsuchende und Flüchtlinge sollen im Bernauer Ortsteil Lobetal untergebracht werden. Vor der Fertigstellung des aktuell genutzten Gebäudes im Dezember 2016, wurde die ehemalige Waldarbeiterschule bereits als Unterkunft für Geflüchtete genutzt.

Im Bernauer Ortsteil Waldfrieden sorgt die Nachricht über den Ausbau des Übergangswohnheimes für Gesprächsbedarf. Wie aus einem Antrag des Ortsbeirates an die Stadt Bernau bei Berlin hervorgeht, beantragt dieser die Durchführung einer Einwohnerversammlung.

„In dieser Einwohnerversammlung soll mit den Einwohnern des Ortsteils Waldfrieden die geplante Ertüchtigung bisher leerstehender Gebäude zur Erweiterung der Flüchtlingsunterbringung im Ortsteil Waldfrieden erörtert werden. Ggf. sind Vertreter des Landkreises Barnim zu dieser Einwohnerversammlung hinzuzuziehen.“

Als Begründung heißt es, „Der Ortsbeirat schätzt ein, dass mit dem Ausbau und mit der Ertüchtigung bisher leerstehender Gebäude zu einem weiteren Flüchtlingsheim die strukturelle Entwicklung des Ortsteils Waldfrieden beeinflusst wird und damit erhebliche Auswirkungen auf den Ortsteil Waldfrieden verbunden sind. Der Ortsbeirat bittet deshalb um die Durchführung einer Einwohnerversammlung zum Thema.“

Ganz neu ist die Thematik nicht, bereits im Oktober 2020 sorgte eine Post-Wurfsendung des Ortsvorstehers über einen geplanten Ausbau des Übergangswohnheimes für Unruhe in Waldfrieden. Damals teilte der Landkreis auf Anfrage von Bernau LIVE mit, dass es zur damaligen Zeit keine konkreten Pläne zum Ausbau des Heims gäbe. Wir berichteten: https://bernau-live.de/nachrichten/bernau/bernau-unruhe-um-den-bau-eines

In der damaligen Antwort heißt es weiter: „Ich kann Ihnen aber versichern, dass der Landkreis – wie schon in der Vergangenheit – die betroffenen Einwohnerinnen und Einwohner selbstverständlich rechtzeitig einbezieht, bevor Gemeinschaftsunterkünfte (egal wo) errichtet werden.“

Bei der Ortsbeiratssitzung am vergangenen Mittwoch wurde zwar klar, dass die Waldfriedener*innen nichts gegen die Menschen, bzw. den Zuzug von Flüchtlingen haben. Vielmehr sorgt die nach ihrer Ansicht einseitige Verteilung der geflüchteten Menschen für Unmut. Zudem bemängeln die Einwohnerinnen und Einwohner, dass gerade Familien im Übergangswohnheim nicht bedarfsgerecht untergebracht werden können und die Unterkunft, welche weit vor den Toren der Stadt liegt, nicht förderlich für eine Integration der Menschen ist. Diese und weitere Punkte sollen auf einer möglichen Versammlung beantwortet werden.

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Wir bleiben gespannt, wie es im Bernauer Ortsteil Waldfrieden weitergeht und werden zeitnah darüber informieren.

Erst im vergangenen Oktober stimmte die Mehrheit der Bernauer Stadtverordneten für die Aufnahme der Stadt Bernau in das Bündnis „Städte Sicherer Häfen“. Die im Bündnis befindlichen Städte erklären sich bereit, mehr Menschen aufzunehmen, als ihnen durch die Verteilungsquoten für Flüchtende zugewiesen werden. Und sie kämpfen für das Recht, endlich selbst über die Aufnahme von Menschen entscheiden zu können – was sie nach der bisherigen Rechtslage nicht dürfen.“ Quelle: Seebrücke (Wir berichteten: https://bernau-live.de/soziales/bernau-tritt-dem-buendnis-staedte-sicherer-haefen-bei )

Um die Integration von Geflüchteten zu unterstützen, hat die Stadt Bernau bereits im Jahr 2019 eine von der EU geförderte Beratungsstelle geschaffen. Beraten und begleitet werden hier Geflüchtete, aber auch Migrantinnen und Migranten ungeachtet von Herkunftsland und Aufenthaltsstatus bei den Themen Arbeit und Bildung, Wohnen, Gesundheit, Familie sowie allen weiteren alltäglichen Themen.

 

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