Bernau / Brandenburg: Über 33 Grad zeigt unser kleines schattiges Büro-Außenthermometer am heutigen Donnerstagmittag in Bernau.
Während die Strand- und Freibäder aus allen Nähten platzen, wir Temperaturrekorde erreichen und viele das hochsommerliche Wetter genießen, haben ebenso viele mit den aktuell sehr hohen Temperaturen zu kämpfen oder gar gesundheitliche Probleme. Insbesondere ältere, chronisch kranke oder pflegebedürftige Menschen, Kleinkinder und Schwangere sind durch Hitzebelastung gefährdet.
Hitze kann den menschlichen Organismus gesundheitlich stark belasten. Deshalb ist es gerade im Sommer wichtig, den Flüssigkeitsverlust über die Haut auszugleichen und ausreichend viel zu trinken.
Eine ausführliche Übersicht über Maßnahmen, die man bei Hitze beachten und mit der man ihr entgegenwirken kann, bietet das Brandenburger Gesundheitsministerium auf seiner Internetseite „Informationen zu Hitze, Sonne und UV-Strahlung“ unter dem Link: https://msgiv.brandenburg.de/msgiv/de/themen/gesundheit/umweltbezogener-gesundheitsschutz/hitze-sonne-und-uv-strahlung/. Dort steht unter anderem ein Trink-Protokoll zum Download bereit, mit dem man das Trinkverhalten kontrollieren kann. Es erleichtert die Kontrolle und hilft, gesundheitliche Folgen durch mangelnde Flüssigkeitszufuhr vorzubeugen.
Hitzeschutz ist Arbeitsschutz
Nach dem Arbeitsschutzgesetz sind Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber verpflichtet, eine Gefährdung für Leben und Gesundheit zu vermeiden und verbleibende Gefährdungen gering zu halten. Bei hohen Temperaturen bietet die Arbeitsstättenregel ASR A3.5 Raumtemperatur eine konkrete Hilfestellung: Klettert die Lufttemperatur im Arbeitsraum über die 26 Grad-Marke, sollen die Dienststellen wirksame Maßnahmen ergreifen, ab 30 Grad müssen sie dies tun.
Geschlossene Räume lassen sich über Nacht oder in den frühen Morgenstunden durch geöffnete Fenster auskühlen und tagsüber durch Jalousien vor Überhitzung schützen. Schwere körperliche Arbeit in den heißen Stunden sollte vermieden oder zumindest verringert werden, zusätzlich helfen kurze Ruhephasen. Ein kostenloses Angebot alkoholfreier Getränke und vor allem flexible Arbeitszeiten erleichtern den Arbeitsablauf. So sollte die Möglichkeit angeboten werden, morgens früher mit der Arbeit zu beginnen, um hohen Temperaturen am Nachmittag auszuweichen.
Vor allem werdende oder stillende Mütter, ältere und gesundheitlich gefährdete Beschäftigte – wie chronisch Kranke, Menschen mit Behinderung oder medikamentöser Behandlung – benötigen besonderen Schutz vor zu hohen Temperaturen am Arbeitsplatz. Für diese Menschen muss es bereits ab Temperaturen von 26 Grad eine angepasste Gefährdungsbeurteilung geben. Beim Arbeiten im Freien ist (gemäß der Arbeitsstättenverordnung, § 3a, Anhang 5.1) darauf zu achten, dass die Beschäftigten nicht gesundheitsgefährdenden äußeren Einwirkungen wie zum Beispiel UV-Strahlung oder erhöhten Konzentrationen von Luftschadstoffen ausgesetzt sind.
Umfangreiche Informationen und Empfehlungen sowohl für das Arbeiten an heißen Sommertagen in Innenräumen als auch bei Arbeit im Freien bietet die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin BAuA – Klima am Arbeitsplatz – Empfehlungen für heiße Sommertage in Arbeitsstätten – Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Link)
Tipps gibt es auch vom Helios Klinikum Berlin-Buch
1. Ausreichend trinken, am besten lauwarme Getränke
Gerade wenn die Temperaturen enorm ansteigen, ist es wichtig, kontinuierlich Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Bis zu drei Liter an sehr warmen Tagen können sinnvoll sein. Die idealen Durstlöscher dafür sind Wasser, Tees sowie verdünnte Obst- und Gemüsesäfte. Weniger gut geeignet zum Abkühlen sind alkoholische oder koffeinhaltige Getränke, denn diese begünstigen Kreislaufprobleme. Die Getränke sollten lauwarm sein. Denn eiskalte Getränke bei hohen Temperaturen lassen unseren Körper zusätzliche Wärme produzieren.
Minze kühlt von Innen: Warmer Pfefferminztee ist ein beliebtes Mittel gegen Hitze. Über den Tag verteilt und in kleinen Portionen getrunken, kühlt der Pfefferminztee den Körper, wodurch die Hitze besser zu ertragen ist.
2. Die Wohnung schön kühl halten
Tagsüber sollten Sie die Fenster mit Vorhängen und Rollläden verschließen, um die eigenen vier Wände kühl zu halten. Lüften Sie daher nur morgens und nachts – so bleibt die Hitze draußen. Wer nachts nicht schlafen kann: Es hilft, am Abend weniger zu essen und keinen Alkohol zu trinken, der einen innerlich erwärmt. Klimaanlagen und Ventilatoren können Zimmer auf eine angenehme Temperatur abkühlen. Aber Vorsicht: Wer sich direkt dem kalten Luftstrom aussetzt, der riskiert eine Erkältung.
3. Luftige Kleidung und der richtige Sonnenschutz für draußen
Vermeiden Sie nach Möglichkeit die direkte Sonneneinstrahlung. Tragen Sie helle, locker sitzende Kleidung und achten Sie auf einen angemessenen UV-Schutz: Für alle nichtbedeckten Hautstellen verwenden Sie Sonnencreme und am besten einen breitkrempigen Sonnenhut.
4. Nasse Erfrischung
Gerade bei hohen Temperaturen ist das mehrmalige Abduschen völlig in Ordnung, aber auch hier gilt, wenn man zu schnell die Temperatur wechselt, dann kann das einen Kreislaufkollaps zur Folge haben. Aus diesem Grund sollte Sie beim Duschen lauwarm beginnen und das Wasser allmählich kühler einstellen. Eine noch schnellere Art, sich abzukühlen – die Haut regelmäßig mit lauwarmem Wasser benetzen. Auch Seen und Flüsse sind beliebte Orte für eine kühle und nasse Erfrischung.
5. Guter Schlaf trotz Hitze
Fast jeder Dritte schläft laut einer Umfrage der Techniker Krankenkasse bei hochsommerlichen Temperaturen schlecht. Ein Patentmittel dagegen gibt es nicht. Am besten hilft, das Schlafzimmer so kühl wie möglich zu halten. Tagsüber abdunkeln und die Fenster schließen und vor dem Schlafengehen gut lüften oder sogar das Fenster über Nacht offen lassen. Nach 18 Uhr sollten Sie auf schwer verdauliche Mahlzeiten verzichten und nur leichte Kost wie Salat, Gemüse, Obst oder Quarkspeisen zu sich nehmen. Vor dem Schlafengehen können Sie sich ergänzend kurz mit lauwarmem Wasser abduschen.
Freibad Waldfrieden in Bernau leider weiterhin geschlossen
Das Bernauer Freibad Waldfrieden bleibt vorerst weiterhin geschlossen. Wie wir bereits informierten, gibt es hier Undichtigkeiten im Hauptbecken, welches etwa 1,3 Millionen Liter Wasser fasst. Zwischenzeitlich wurde zwar wieder Wasser eingelassen, aber anscheinend gibt es hier noch immer ein Leck. Einen genauen Termin zur Öffnung konnte uns keiner nennen. »Man arbeite mit Hochdruck an der Ursachenbeseitigung«. Schulen, die dort ihren Schwimmunterricht geplant hatten, sind zum Teil auf andere Bäder, wie dem Strandbad Wukensee ausgewichen. Wie uns die Badleitung auf Anfrage mitteilte, werden Schulen und Einrichtungen mit Schwimmkursen oder Kursen für das Schwimmabzeichen benachrichtigt. Die Stadt Bernau arbeitet derweil mit Hochdruck an einer (Alternativ) Lösung. Beitrag. (Update vom 19. August: Es bleibt leider, wie es ist. Fehlersuche läuft)
Alternativen: Waldbad Liepnitzsee mit SUP / Bootsverleih, Strandbad Wandlitzsee mit SUP / Bootsverleih, Strandbad Wukensee in Biesenthal. Für Kinder / Familien: Plansche Bernau.
Waldbrandgefahrenstufe
Aufgrund der aktuellen Wetterlage wurden in den umliegenden Landkreisen die Waldbrandgefahrenstufe 4 oder 5 ausgerufen.
Daher ist der Umgang mit offenem Feuer, das Rauchen oder das Befahren von Wäldern strikt verboten!!! In Anbetracht der extrem hohen Brandgefahr sollte alles unterlassen werden, was zu einem Brand im Wald und in der Feldflur führen könnte. Menschliches Handeln verursacht mehr als 90 Prozent aller Waldbrände mit bis zu 99 Prozent der Waldbrandschadflächen, so das Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg.
Die gebotenen Vorsichtsmaßnahmen sind unbedingt einzuhalten. Ordnungswidrigkeiten können gemäß Waldgesetz (Vorschrift § 23) mit einer Geldbuße bis zu 20.000 Euro geahndet werden.
- Rauchen im Wald/Waldnähe und in der Feldflur unterlassen!
- Unabhängig von der Waldbrandgefahr ist es in Brandenburg das ganze Jahr über verboten im Wald und in einem Abstand von weniger als 50 m vom Waldrand entfernt ein Feuer anzuzünden oder zu rauchen. Dazu gehört auch das Grillen an Seeufern in Waldnähe (§ 23 (1) LWaldG).
- Keine glimmenden Zigaretten aus dem Auto werfen!
- Das Befahren der Wälder mit Kraftfahrzeugen ist unabhängig von der Waldbrandgefahr grundsätzlich verboten
- Meldet bitte alle bemerkten Brände unverzüglich der Feuerwehr (Notruf 112) oder der Polizei (Notruf 110).
Verwende Quellen: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MSGIV), Helios Klinikum Berlin-Buch
Heute in Bernau
Willkommen zur 11. Gauklernacht am Steintor in Bernau am 29.08.