Fakten, Gespräche und Emotionen zur 3. Ladies Night in Bernau
Aktionstag gegen Gewalt an Frauen
Bernau / Barnim: Unter dem Titel ‚Morgen ist auch noch ein Tag‘ widmete sich die 3. Ladies Night im Neuen Rathaus Bernau dem ernsten Thema häuslicher Gewalt.
Der italienische Film von Paola Cortellesi, gezeigt im Rahmen der Themenwoche ‚Gegen Gewalt an Frauen‘, bot einen eindringlichen Einblick in die Lebensrealität betroffener Frauen. Bereits im Vorfeld der Filmvorführung am 22. November fand eine lebhafte Diskussion mit Expertinnen statt, moderiert von Sonja Koppitz.
Seit drei Jahren setzt die Stadt Bernau mit der Ladies Night ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Jährlich am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, wird mit dieser Veranstaltung an die weitverbreitete Menschenrechtsverletzung erinnert und auf die Notwendigkeit von Prävention und Hilfe hingewiesen.
„Genau das wollen wir mit der Ladies Night erreichen, wir wollen das Problem ansprechen, wir wollen Hilfen aufzeigen und wir wollen die Angebote so unterbreiten, dass sie möglichst viele erreichen“, erklärt Bernaus Gleichstellungsbeauftragte Fanny Behr. Dass dieses Engagement auch im Barnim notwendig ist, zeigen die Erfahrungen der Fachstellen. Mindestens einmal am Tag hat es die Polizei im Barnim mit häuslicher Gewalt zu tun, berichtet Dajana Rex-Thon, die Leiterin Prävention der Polizeiinspektion Barnim. Sie ermutigte in der Gesprächsrunde, dass jede Gewalttat, auch der ungefragte Griff an den Po, zur Anzeige gebracht werde.
In der Diskussionsrunde beschrieben auch Dr. Juliane Fleischer, die leitende Psychologin der Traumaambulanz der Brandenburgklinik Berlin-Brandenburg und Ewa Sienkiewicz-Hippler, die Leiterin Team Frankfurt/Oder der Opferhilfe Land Brandenburg e.V. ihre Arbeit. „Es ist erschreckend, dass die Opfer diejenigen sind, die sich schuldig fühlen. Meistens fehlen ihnen die Worte für das, was ihnen passiert ist. Bei uns erhalten die Frauen therapeutische Hilfe und jede Art von Beratungsangebot“, erläutert Ewa Sienkiewicz-Hippler.
Um möglichst schnelle Hilfen geht es auch in der Traumaambulanz in Bernau. „Bei häuslicher Gewalt nimmt auch die Seele einen Schaden, was psychische Folgen haben kann. Bei ausbleibender Hilfe kann sich das verfestigen“, so Dr. Juliane Fleischer. Allen Fachberaterinnen ist es wichtig, dass die Opfer schnell Hilfe bekommen und dass das Umfeld Anzeichen von Gewalt bewusst wahrnimmt und meldet beziehungsweise Hilfe anbietet.
Das gesamte Gespräch zur Ladies Night kann auf www.bernau.de > Rathaus & Service > Aktuelles > Stadtnachrichten > „Fakten, Gespräche und Emotionen“ eingesehen werden. (Direktlink)
Mit Informationen der Stadt Bernau.