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Neuer Hauptsitz für den Rettungsdienst Barnim in Bernau

Planungs- und Genehmigungsphase etwa 18 Monate

Nachrichten aus Deutschland und der Welt (Testbetrieb)

Bernau / Barnim: Mehrmals täglich hallt das Martinshorn von Fahrzeugen des Rettungsdienstes Barnim durch die Straßen von Bernau.

Innerhalb von wenigen Minuten fahren Rettungsfahrzeuge vom Standort in der Bernauer Jahnstraße zu ihren Einsätzen. Etwa 40.000 Fahrten verzeichnete der Rettungsdienst im gesamten Barnim im Jahr 2021. Diese werden über ein Netz von 13 Rettungswachen und 3 Notarztstützpunkte engmaschig im Landkreis verteilt. Nun soll eine neue und hochmoderne Wache nebst Verwaltungsgebäude ihren Platz in Bernau finden.

Im Jahr 2004 wurde der Hauptsitz des Rettungsdienst Barnim von Eberswalde in die Bernauer Jahnstraße verlegt. Von hier aus erfolgt die Verwaltung der Rettungswachen, die Logistik und natürlich die Betreuung der 225 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es ist ein logistisches Meisterwerk, wenn man sich den genutzten Gebäudeteil in der Jahnstraße einmal genauer ansieht. Zudem wächst der Landkreis Barnim stetig in seiner Einwohnerzahl und bringt damit neue Herausforderungen für die Rettungsdienste mit sich.

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Bereits seit 2018 ist der Landkreis Barnim damit beschäftigt, eine Lösung für den aus allen Nähten platzenden Hauptsitz in der Jahnstraße zu finden. Zudem haben die pandemische Krise und der Krieg in der Ukraine vollkommen neue Aspekte ans Tageslicht gebracht, welche die Dynamik in die Diskussion um einen neuen Hauptsitz beschleunigte.

Wie uns Herr Claudius Kaczmarek, Geschäftsführer der Rettungsdienst Landkreis Barnim GmbH, am Anfang der Woche auf Anfrage mitteilt, ist die Idee für einen neuen Standort kein unüberlegter Schnellschuss. In den vergangenen 4 Jahren wurden unzählige Standorte im Raum Bernau geprüft. Letztlich schlug die Stadt Bernau ein Grundstück an der neu entstandenen Ladestraße vor, welches sowohl durch seine Stadtnähe als auch durch die schnelle Anbindung an die Autobahn ideal schien. Doch bei der genaueren Prüfung des Standortes stellte man eine schützenswerte Eidechsenart fest, zudem wäre das Grundstück nur mit weiteren Flächenankäufen zu nutzen gewesen. Trotz bereits weitem Planungsstand verwarf man den Standort und begab sich erneut auf die Suche.

Dieser soll nun gefunden sein. In der vergangenen Stadtverordnetenversammlung stimmten die Mitglieder der SVV zwar diskussionsreich, aber dennoch mehrheitlich für die Einleitung der Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Bernau bei Berlin, „Rettungswache und Wasserstofftankstelle Wandlitzer Chaussee“ ab.

Bei dem betreffenden Grundstück handelt es sich um ein einfaches Waldgebiet entlang der Wandlitzer Chaussee, welches ebenfalls durch seine gute Autobahnanbindung als auch durch seine Nähe zur Innenstadt gut geeignet ist. Die Kritik gegenüber dem Standort bezog sich hauptsächlich auf die notwendige Rodung des vorhandenen Waldes. Auf den 2,08 Hektar großen Grundstück stehen dicht gewachsene Bäume und Sträucher. Allerdings, so die Diskussion der Stadtverordneten, stehen dem Naturschutz über 42.000 Einwohnerinnen und Einwohner gegenüber, die im Notfall schnell versorgt werden müssen. Zudem würde jede Fällung eines Baumes eine Ersatzpflanzung in einem geeigneten Gebiet mit sich bringen.

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Trotz der intensiven Diskussionen befürworteten die Stadtverordneten das Projekt und verabschiedeten mehrheitlich auch den Beschluss zur Aufstellung des Bebauungsplanes „Rettungswache und Wasserstofftankstelle Wandlitzer Chaussee“.

Was genau plant der Landkreis Barnim auf dem Grundstück?

Am geplanten Standort Standort soll ein dreigeschossiges Verwaltungsgebäude und eine Hauptrettungswache entstehen. Zudem soll ein Gebäude für den Katastrophenschutz Barnim errichtet werden, welcher Teile der Ausrüstung und Fahrzeuge unterbringen kann und als Mannschaftsstützpunkt dienen soll. Das Verwaltungsgebäude und die Rettungswache sollen über Stabs- und Krisenräume für Großschadenslagen verfügen, einen Sozialteil und Seminar- und Ausbildungsräume beinhalten. Zudem wird die komplette Logistik der Rettungswachen über die zentrale Geschäftsstelle abgewickelt.

Das neue Gebäude wird vollkommen autark ausgestattet und dient bei Großschadenslagen als Anlaufstelle für die Bevölkerung. Es soll über ein Notlager und einem Notstromaggregat verfügen, welches bis zu 72 Stunden Strom liefert und den Menschen bei längerem Stromausfall als „Leuchtturm“ dient. Zudem soll auf dem Gelände eine Wasserstofftankstelle und Lademöglichkeiten für E-Autos entstehen. Die Wasserstofftankstelle besteht aus dem Technikgebäude, dem Tankbereich sowie Verkehrsflächen und 2 Stellflächen für LKW-Trailer.

Gerade die Nähe zur Autobahn machen den Standort für eine Wasserstofftankstelle interessant und bringen den Landkreis aber auch die Stadt Bernau in ihren Zielen zum Ausbau erneuerbarer Energieanlagen weiter voran. Die Wasserstofftankstelle und die Ladesäulen für E-Autos werden hierbei von der Kreiswerke Barnim GmbH errichtet und betrieben.

Wann genau der Baustart dieses wichtigen Projektes erfolgt bleibt im Moment noch abzuwarten, trotz der hohen Dringlichkeit rechnet Geschäftsführer Claudius Kaczmarek mit einer Planungs- und Genehmigungsphase von mindestens 18 Monaten.

Wir bleiben an diesem spannenden Thema dran und werden weiter darüber berichten.

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