20 Jahre Rettungsdienst Landkreis Barnim GmbH – in Eberswalde wurde gefeiert
Etwa 46.000 Einsätze pro Jahr!
Eberswalde / Barnim: Am vergangenen Samstag feierte die Rettungsdienst Barnim GmbH in Eberswalde ihr 20-jähriges Bestehen.
In der Hufeisenfabrik des Familiengartens wurde am 16. September vom Landkreis Barnim zu einer Festveranstaltung eingeladen. Hier wurde auf die vergangenen 20 Jahre zurückgeschaut und ein Blick in die zukünftige Entwicklung des Rettungsdienstes geworfen. Mitarbeitende wurden ausgezeichnet und gemeinsam wurde bis spät in den Abend gefeiert.
Eine Zusammenfassung von Robert Bachmann: Gerade einmal 100 Mitarbeitende zählte die damals neu gegründete Tochtergesellschaft des Landkreises Barnim, nachdem diese sich im Jahr 2003 dazu entschieden hatte, das Rettungswesen komplett in kommunale Hand zu überführen. Heute sprechen mehr als doppelt so viele Beschäftigte, ein hoch moderner und gut ausgestatteter Fuhrpark sowie ein effizient aufgestelltes Netz an Rettungswachen für die Erfolgsgeschichte, als die sich der Barnimer Rettungsdienst in den nunmehr 20 Jahren seines Bestehens erwiesen hat. Im Kreise der eigenen Belegschaft sowie von Partnern, Freunden und Wegbegleitern wurde das Jubiläum am Samstag, den 16. September 2023, ausgiebig gefeiert.
„Direkt nach der Gründung war nicht jedem sofort klar, dass diese Lösung eine gute ist“, erklärte Claudius Kaczmarek, der die Gesellschaft seit dem Jahr 2019 als Geschäftsführer leitet, in seiner Begrüßungsansprache. An Herausforderungen habe es nicht gemangelt. So habe man Personal aus drei verschiedenen Hilfsorganisationen zusammenführen müssen, einheitliche Standards schaffen und den Fuhrpark grundlegend modernisieren müssen. Zuletzt hätten die Corona-Pandemie und die Ukraine-Krise die Anforderungen an den Rettungsdienst noch einmal grundlegend neu definiert. „Die Rettungsdienst Landkreis Barnim GmbH war eine gute Idee und ist heute ein Erfolg, der nur gemeinsam gelingen konnte“, dankte der Geschäftsführer den rd. 250 Gästen aus Politik, Gemeindevertretungen, befreundeten Dienstleistern und Partnerorganisationen sowie zahlreichen Mitarbeitenden des Rettungsdienstes, sowohl amtierenden als auch ehemaligen.
Auch Landrat Daniel Kurth zeigte sich voll des Lobes über die Leistungen des Barnimer Rettungsdienst. Er sprach von einem gegenseitigen Bekenntnis, welches sich nicht zuletzt im Wappen des Landkreises zeige, welches seit einiger Zeit auf den Uniformen der Rettungskräfte abgebildet ist. Unter den vielen Aufgaben des Landkreises, komme dem Rettungsdienst eine Sonderrolle zu. „Sie sind nicht irgendwer. Ob unser System, unser Planen und Handeln wirklich funktioniert, zeigt sich dort besonders deutlich, wo es wortwörtlich um Leben und Tod geht. Genießen Sie den heutigen Abend und den Erfolg, der dahinter steht. Sie haben es sich verdient.“
„Jeder, der einmal in einer lebensbedrohlichen Situation gewesen ist, weiß, wie wichtig ein gut aufgestellter Rettungsdienst ist“, betonte auch Michael Ranft, Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz, in seinem Grußwort. „Die Leistungen, die Sie täglich erbringen, sind keineswegs selbstverständlich, sondern hart erarbeitet.“ Gemeinsam mit Ministerin Nonnemacher werde er sich weiterhin dafür einsetzen, einheitliche Standards im Brandenburger Rettungswesen zu etablieren sowie Lösungen für die aktuellen Anforderungen im Rettungsdienst zu finden.
Dazu gehören u.a. wachsende Versorgungslücken in der ambulanten medizinischen Versorgung der Menschen, insbesondere im ländlichen Raum, sowie die damit verbundene Zunahme an Bagatellnotrufen, wie auch Ulrike Petrow, die Ärztliche Leiterin Rettungsdienst im Landkreis Barnim, in ihrem Grußwort ausführte. Die Zahl der schweren Verkehrsunfälle sei in den vergangenen Jahren, auch dank moderner Fahrzeugtechnik, mehr und mehr zurückgegangen, erklärte Petrow, die seit 25 Jahren als Notärztin tätig ist. Heute überwiegt der internistische Notfall, dicht gefolgt vom sog. sonstigen Notfall ohne konkrete Bestimmung. Insgesamt nimmt die Zahl der Einsätze seit Jahren kontinuierlich zu. „Der Rettungsdienst bleibt dennoch eine verlässliche Säule der Gesundheitsversorgung“, betont Petrow. „Wir weisen niemanden ab. Damit das auch so bleibt, müssen jedoch neue Wege beschritten werden, um den sich ändernden Anforderungen an den Rettungsdienst gerecht zu werden.“
Ein Novum brachte der Abend ebenfalls mit sich. Neben der Teamleistung wurden im Zuge der Jubiläumsfeier erstmalig auch herausragende Einzelleistungen gewürdigt. Insgesamt 12 Mitarbeitende wurden durch den Landrat mit dem neuen Ehrenabzeichen des Barnimer Rettungsdienstes in Silber und Gold ausgezeichnet:
Gold
Frank Koschinski, Manfred Kühn, Thomas Willy, Daniel Fischer
In Abwesenheit: Michael Festner und Gregor Kahl
Silber
Thomas Irrgang, Stephan Schulz, Ronny Schiemann, Veit Seefeld
In Abwesenheit: Alexander Merkel und Torsten Critzmann
Bei Live-Musik und gutem Essen wurden anschließend angeregte Gespräche wurden geführt und so manche Anekdoten aus den vergangenen Jahren ausgetauscht. Vereinzelt wurde der Blick auch bereits wieder in die Zukunft gerichtet. Die nächsten 20 Jahre sind bereits angebrochen.
Verwendete Quellen: LK Barnim / Robert Bachmann
Weiterführende Informationen:
Der Rettungsdienst des Landkreises Barnim verfügt aktuell über 26 aktive Fahrzeuge und folgt damit den aktuellen Vorgaben des Rettungsdienstbereichsplanes, welcher regelmäßig durch den Kreistag Barnim aktualisiert wird.
Die Fahrzeugflotte der Rettungsdienst Landkreis Barnim GmbH wird regelmäßig, etwa alle 5 bis 6 Jahre, erneuert, da jedes der Fahrzeuge rund 60.000 km jährlich zur Absolvierung der rund 46.000 Einsätze auf der Straße zurücklegt. Im Jahr 2004 wurde der Hauptsitz des Rettungsdienst Barnim von Eberswalde in die Bernauer Jahnstraße verlegt. Von hier aus erfolgt die Verwaltung der Rettungswachen, die Logistik und die Betreuung der 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Neubau an der Wandlitzer Chaussee in Bernau geplant
In Bernau soll in naher Zukunft ein dreigeschossiges Verwaltungsgebäude und eine Hauptrettungswache entstehen. Zudem soll ein Gebäude für den Katastrophenschutz Barnim errichtet werden, welcher Teile der Ausrüstung und Fahrzeuge unterbringen kann und als Mannschaftsstützpunkt dienen soll. Das Verwaltungsgebäude und die Rettungswache sollen über Stabs- und Krisenräume für Großschadenslagen verfügen, einen Sozialteil und Seminar- und Ausbildungsräume beinhalten. Zudem wird die komplette Logistik der Rettungswachen über die zentrale Geschäftsstelle abgewickelt. Im Augenblick laufen hierzu die Planungen.