Bernau / Berlin: Eine deutliche Mehrheit der ver.di-Mitglieder bei der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) hat sich für die ausgehandelte Tarifeinigung ausgesprochen.
Wie die Gewerkschaft am Montag mitteilte, stimmten 65 Prozent der Befragten für das Ergebnis, das Lohnsteigerungen von bis zu 20,1 Prozent für die Beschäftigten vorsieht. Die ver.di-Tarifkommission bestätigte daraufhin die Annahme der Einigung. Somit sind weitere Streiks bei der BVG vom Tisch.
Der Einigung waren intensive Verhandlungen, mehrere Warnstreiks und eine Urabstimmung vorausgegangen. Erst eine Schlichtung brachte die BVG und ver.di schließlich an einen Tisch und führte zu dem nun akzeptierten Kompromiss.
Die Tarifeinigung beinhaltet:
- Eine Einmalzahlung von 1.500 Euro
- Erhöhung des Grundgehalts um 380 Euro ab dem 1. Juni 2025 und um weitere 50 Euro ab dem 1. Januar 2026
- Erhöhung der Fahrerzulage von derzeit 100 Euro auf 225 Euro ab dem 1. Juni 2025 und auf 255 Euro ab dem 1. Januar 2026
- Erhöhung der Schichtzulage auf 130 Euro und der Wechselschichtzulage auf 225 Euro
- Erhöhung der Weihnachtszuwendung in den Jahren 2025 und 2026 um jeweils 100 Euro
Die Tarifauseinandersetzung war nach Gewerkschaftsangaben geprägt von der hohen Inflation in den vergangenen Jahren, durch die ein massiver Nachholbedarf während der Laufzeit des letzten Tarifvertrags entstanden war. Vor diesem Hintergrund wurden die Kompromisse, die mit der Tarifeinigung einhergingen, in der Belegschaft intensiv diskutiert.
„Die Diskussionen auf den Höfen waren von großer Ernsthaftigkeit geprägt. Es wurde deutlich, dass es möglich ist, auch über ein schwieriges Tarifergebnis in einer großen Belegschaft differenziert zu diskutieren. Das klare Abstimmungsergebnis ist ein guter Spiegel dieser differenzierten Debatte. Damit machen wir jetzt den Weg frei für die dringend notwendigen Lohnsteigerungen für die Kolleg*innen“, erklärt der ver.di-Verhandlungsführer Jeremy Arndt.
„Wir als ver.di gehen mit einer gestärkten Kultur der Solidarität aus dieser Auseinandersetzung hervor. Viele Kolleginnen und Kollegen haben sich organisiert, sind aktiv geworden, haben Verantwortung übernommen und mitdiskutiert. Wir werden diese Kultur auch in die weiteren Auseinandersetzungen mitnehmen. Es ist klar, dass dieser Abschluss nur ein Zwischenschritt bei der Aufwertung unserer Arbeit bei der BVG sein kann“, erklärt Sven Globig, Mitglied der ver.di-Tarifkommission.
Unsere Quelle: ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Berlin-Brandenburg.
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