Bernau / Barnim: Bei strahlendem Sonnenschein verwandelten zahlreiche Bernauerinnen und Bernauer, darunter auch viele Hortkinder, eine ehemalige Brache an der Zepernicker Chaussee/Ecke Mainstraße in ein baldig-blühendes Paradies.
1.525 junge Bäume und Sträucher wurden am vergangenen Freitag gepflanzt und bilden nun den Grundstein für ein neues, kleines Ökosystem im Rahmen des Projekts ‚Stadtgrün naturnah‘. Passend zum Standort hat man sich für die Bezeichnung »Friedenswäldchen« entschieden.
„Mit diesem Projekt werten wir nicht nur die 590 Quadratmeter große Fläche auf, die zuvor mit einer Mischung aus Sand, Schotter, Beton und Ziegelbruch bedeckt war. Wir haben sie entsiegelt und nun mit unseren Partnern und den Anwohnern und Hortkindern gemeinsam bepflanzt. Ein weiterer Schritt wird die Umweltbildung vor Ort sein. Dafür gibt es im Friedenswäldchen ein kleines grünes Kassenzimmer, das von Schulen, Kitas und anderen interessierten Gruppen unbedingt genutzt werden darf“, so Ivonne Bartaune vom städtischen Infrastrukturamt.
Wie die 22 verschiedenen Arten der insgesamt 1.525 Bäume und Sträucher sich entwickeln werden, das werden die Kinder aus dem Hort der Grundschule Am Bumenhag genau beobachten und im Projekt begleiten. „Ich bin heute mit meinen Zweitklässlern hier. Sie haben Spaß an der gemeinsamen Pflanzaktion und wir wollen als Hortgruppe immer wieder schauen, wie die Pflanzen wachsen und so das Thema in unseren Hortalltag integrieren“, so Horterzieherin Sibylle Domscheit. Schon beim Pflanzen haben die sieben- bis achtjährigen Kinder eine Menge gelernt. Das Team vom Verein MIYA forest e.V begleitete die gemeinsame Pflanzaktion mit pädagogischem und ökologischem Fachwissen und erklärte dem Nachwuchs im Detail, was beim Einpflanzen zu beachten ist und welche Pflanzen sie einbuddeln.
Weil die Bäume und Sträucher im Friedenswäldchen sehr dicht und in mehreren Schichten gepflanzt werden, wachsen sie besonders schnell. Auf diese Weise entsteht schon nach kurzer Zeit ein ökologisch wertvoller kleiner Urwald. Die Idee der Miniwälder kommt ursprünglich aus Japan. Der Botaniker Akira Miyawaki hat eine Methode entwickelt, mit der auch auf kleinsten Flächen in sehr kurzer Zeit ein Wald entsteht, der einen hohen ökologischen Nutzen hat. Die sogenannten Tiny Forests nehmen Regenwasser auf, binden Staub, CO2 und andere Luftschadstoffe und sind zudem auch Orte der Erholung, Bildung und Begegnung für die Menschen.
Umgesetzt wird das Projekt Friedenswäldchen der Stadt Bernau in Zusammenarbeit mit der KARUNA Sozialgenossenschaft und dem Verein MIYA forest e. V. „Für uns ist es besonders wichtig, Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus ganz unterschiedlichen Lebenssituationen zusammenzubringen“, sagt Isabell Steiner, die das Projekt bei der KARUNA eG leitet. Zur Kernidee gehört dabei vor allem der Aspekt der Umweltbildung.
Für die Stadt Bernau ist der Miniwald Friedenswäldchen eine Maßnahme im Rahmen des Labels „Stadtgrün naturnah“ und wird gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.
Mit Informationen der Stadt Bernau.