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Offener Brief: Unmut über andauernde Bauarbeiten der Bahn

"Eine ganze Region wird kalt gestellt"

Nachrichten aus Deutschland und der Welt 2 x am Tag (Testbetrieb)

Bernau (Barnim): Die Bahn baut und zahlreiche Pendler sind genervt von Ausfällen, SEV, Sperrungen und Fahrplanänderungen.

So auch unser Leser René Huth aus Bernau. In einem offenen Brief an Bahnvorstand, Bundesverkehrsminister, Bürgermeister und den Ministerpräsident des Landes Brandenburg, macht er seinem Unmut Luft und schreibt vermutlich im Interesse vieler betroffener Fahrgäste und Pendler.

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Seinem Wunsch entsprechend, wollen wir gern seine Wort hier wiedergeben:

 

Offener Brief an den Bürgermeister von Bernau bei Berlin André Stahl, den Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg Dietmar Woidke, den Bahn Vorstand Richard Lutz sowie den Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt

Eine ganze Region wird „kalt“ gestellt.

Sehr geehrte Herren,

Bernau bei Berlin platzt aus allen Nähten so wie viele Städte die im Einzugsgebiet der Hauptstadt Berlin angesiedelt sind. Bernau bei Berlin hat die Einwohnerzahl innerhalb der letzten Jahre fast verdoppelt. Viele Berlinerinnen und Berliner zieht es ins Grüne oder aus wirtschaftlichen/ finanziellen Gründen auch und gerade nach Bernau.

Man sollte meinen, daß eine Stadt wie Bernau bei Berlin, welche im Landkreis Barnim einen hohen Stellenwert und eine Schnittstelle des öffentlichen Nah-und Fernverkehrs in Richtung Eberswalde, Schwedt oder Stralsund einnimmt, deutlich Besser mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln erreichbar sein sollte.

Die momentane und schon nun seit fast 1 Jahr andauernde Situation dürfte für alle Pendler unerträglich geworden sein. Mich eingeschlossen. Das Erneuerungen von Gleisanlagen, Brücken und Signalen, zwingend Notwendig werden, leuchtet jedem normal denkenden Menschen ein. Wollen wir in Zukunft hier wettbewerbsfähig bleiben und die Lebensqualität steigern.

Jedoch eine ganze Region „kalt“ zu stellen, Pendler mehrere Stunden täglich Umwege fahren zu lassen, Ersatzverkehr die nicht funktionieren einzurichten oder Ausfälle einfach so hinzunehmen erscheint mir als nicht mehr zumutbar.

Der Regionalzug RE24 pendelt nur noch zwischen Bernau und Eberswalde (Normalerweise fährt er bis nach Senftenberg, sprich nach Berlin, der RE3 wird noch weitere Monate über Berlin Lichtenberg umgeleitet und man erreicht ihn am Berlin Hauptbahnhof überhaupt nicht mehr bzw. mit 1 Stunde Verspätung, die S-Bahn wird regelmässig in Buch einfach zurückgefahren, obwohl sie hätte bis Bernau fahren müssen und bei Schienenersatzverkehr kommt es zu erheblichen Verzögerungen oder Ausfällen, vollen Bussen die keine Reisende mehr mitnehmen.

Die Bahn hat als Antwort: ist halt so, weiter so, und wir werden daran nichts ändern. Diese Einstellung sollte dringend hinterfragt werden. Es sollte ein neuer Wind im Umgang mit Sanierungsarbeiten wehen. Wieso kann man nicht bei Ausfällen, Bauarbeiten oder Sanierungen die längere Zeit in Anspruch nehmen neue Wege gehen um die Randstädte besser an die Hauptstadt anzubinden? Welche neuen Ideen oder Konzepte hat die Deutsche Bahn um die Mobilität für alle aufrecht zu erhalten, in schwierigen Zeiten? Alte Zöpfe sollten abgeschnitten, Konzepte überdacht und endlich auf die Reisenden eingegangen werden. Vielen wäre schon geholfen, wenn die S Bahn der Linie S2 in den Bauphasen bis Bernau fahren und zwar alle 10 Minuten und nicht alle 20 Minuten. Im November wird es besonders schlimm, denn hier wird für mehr als einen Monat die S Bahn ausfallen. Wie bereits schon einmal im letzten Jahr. Das System Schienenersatzverkehr, Bauerneuerung und Co. Sollten auf den Prüfstand. Hier sollten Menschen ans Werk, welche täglich mit den Bahnen fahren, die Ideen im Kopf haben, es anders zu machen, als wie bisher.

Es ist zu einfach gedacht, mit einem Weiter so, haben wir immer schon so gemacht und es ist einfach so, voran zu schreiten. Daher fordere ich Sie auf, sich an einen Tisch zu setzen und endlich die Ärmel hoch zu krempeln, damit Bernau bei Berlin gerade für uns Pendler besser, schneller und vor allem in kürzeren Takten an die Hauptstadt angebunden wird, in der Sanierungsphase ganz besonders. Der RE 3 könnte durch häufigeres Fahren Aufgaben der S Bahn übernehmen. Die Züge der RE24 stehen ja zur Verfügung.

Und wenn ich noch eine Bitte an den Bahnvorstand Herrn Lutz machen darf, schauen Sie sich die Situation im Schienenersatzverkehr einmal persönlich an, fahren Sie die Strecke Berlin Friedrichstrasse nach Bernau und nutzen Sie den Schienenersatzverkehr. Sehen Sie sich bitte einmal an, was Ihre Mitarbeiter planen und umsetzen.

Auch von Herrn Dobrindt wünsche ich mir selbiges, denn Sie könnten im Vorstand der Deutschen Bahn eine Stimme für die Pendler sein.

Von Herrn Stahl und Herrn Woidke als meinen Bürgermeister und Ministerpräsidenten hätte ich mir gewünscht und erhofft, dass Beide Stimme sind für die Pendler in der Region Barnim und Bernau bei Berlin, sich einsetzen und gemeinsam mit der Bahn eine Lösung für die anstehenden Sperrungen und Erneuerungen der Strecke suchen, finden, umsetzen und kontrollieren. Ein wegschauen und den Kopf in den Sand stecken, ein weiter so und uns geht es nichts an, kann und darf es von Seiten der Politik nicht geben. Sie lassen die Arbeiterinnen und Arbeiter einfach in ihr Schicksal laufen.

So wie die jetzige Situation ist, wird eine komplette Region „kalt“ gestellt und das ist unerträglich. Herzliche Grüße

René Huth

Verteiler:

Richard Lutz Vorstand der deutschen Bahn
André Stahl Bürgermeister Bernau bei Berlin
Dietmar Woidke Ministerpräsident des Landes Brandenburg
Alexander Dobrindt Bundesverkehrsminister
MOZ Märkische Oder Zeitung
Bernau live

Aus Gründen des Datenschutzes, haben wir den „offenen Brief“ um die Anschrift und Kontaktdaten gekürzt.

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