Berufsfeuerwehrtag Bernau versetzt Lobetal in den Ausnahmezustand

Bernau / Lobetal: Der Bernauer Ortsteil Lobetal ist normalerweise bekannt für seinen idyllischen Charme und seine Ruhe, die höchstens durch den Gesang der Vögel unterbrochen wird.

Am vergangenen Samstag sorgten jedoch hektisches Treiben und der immer wiederkehrende Ton des Martinshorns für einen regelrechten Ausnahmezustand im sonst so himmlischen Ort. Grund für das rege Treiben und dem Großaufgebot an Feuerwehren und anderen Hilfs- und Rettungsdiensten rund um die alte Schmiede im Dorfkern Lobetals, war der alle zwei Jahre stattfindende Berufsfeuerwehrtag der Stadt Bernau.

Bereits in den frühen Morgenstunden herrschte Hektik rund um die ortsansässige Feuerwehrwache. 24 Kinder und Jugendliche der Jugendfeuerwehren Löschzug Stadt, Lobetal, Birkholz, Schönow und Ladeburg sowie 10 Kinder des THW Ortsverbandes Eberswalde trafen sich, um 24 Stunden lang Alltag und Aufgaben einer Berufsfeuerwehr kennenzulernen.

Viel Zeit zum Ankommen ließen die Verantwortlichen ihrem Nachwuchs nicht. Nach einer kurzen Begrüßung durch Stadtjugendfeuerwehrwart Florian Brix erfolgte auch schon die Einteilung in Gruppen und die Einweisung an den jeweiligen Fahrzeugen.

Bis zur ersten Pause in der Mittagszeit galt es, diverse kleinere „Zwischenfälle“ wie brennende Mülltonnen, einen Verkehrsunfall und andere Szenarien zu bearbeiten. Die erste von zwei „Großschadenslagen“ kündigte sich pünktlich zur Mittagsruhe an. Ein vermeintlicher PKW kam von der Straße ab und fuhr frontal in ein Haus. Hierbei verletzte das Fahrzeug mehrere Passanten sowie die Bewohner des Gebäudes. Zudem bot sich den heraneilenden Rettungskräften auch auf der umliegenden Straße ein Bild des „Schreckens“. Der simulierte Unfall sorgte neben großen Personenschaden auch für zahlreiche Brände. Schnell galt es nun die Verletzten zu versorgen und die umliegenden Feuer zu löschen.

Unterstützt wurden die jungen Einsatzkräfte vom Rettungsdienst Barnim. Dieser begleitete den gesamten Tag mit 3 Mitarbeitern und einem Rettungswagen das Einsatzgeschehen. So bekam der Nachwuchs einen interessanten Einblick in die Arbeit der Rettungskräfte und den einen oder anderen wichtigen Tipp bei der Erstversorgung von Patienten.

Während der Einsatzübung wurden die Nachwuchsrettungskräfte von Bürgermeister André Stahl besucht, welcher sich sichtlich beeindruckt von der professionellen Arbeit und dem Teamgeist vor Ort zeigte. Bei der anschließenden offiziellen Begrüßung am Feuerwehrgerätehaus Lobetal durch die Wehrleitung der Stadt Bernau und den Bürgermeister, betonte Stahl die wichtige Bedeutung des seit 2011 traditionell stattfindenden Berufsfeuerwehrtages. Es gäbe kaum eine bessere Gelegenheit für den Nachwuchs, um spielerisch an verschiedene Szenarien des Feuerwehr-Berufsalltags herangeführt zu werden und die Aufgaben im Team und in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, wie dem THW und dem Rettungsdienst, zu meistern. Zudem bedankte sich Stahl bei allen Einsatzkräften der Feuerwehr und dem THW für die gelungene Organisation und Umsetzung des Tages.

Auch Landrat Daniel Kurth ließ es sich nicht nehmen kurz vorbeizuschauen. Auch er betonte die wichtige Bedeutung der Kinder- und Jugendarbeit in den jeweiligen Organisationen, denn „die Kinder von heute sind die Einsatzkräfte von Morgen“. Zudem bedankte auch er sich bei den Kameradinnen und Kameraden für die gute Umsetzung der Jugendarbeit im Landkreis.

Nach dem ersten „Großeinsatz“ und dem offiziellen Teil der Begrüßung gönnte das Team um Florian Brix den „Kleinen“ etwas Ruhe. Nach dem Abendessen ging es jedoch noch einmal rund im Feuerwehrgerätehaus. Mehrere kleinere Einsatzorte und eine weitere Großschadenslage hielten den Nachwuchs auf Trab. Bei der zweiten Großschadenslage waren am Windrad zwischen Ladeburg und Lobetal mehrere Brände ausgebrochen und insgesamt 6 Personen verletzt. Auch hier galt es im Team zu arbeiten und effektiv zu arbeiten. Während sich die Feuerwehrkräfte um die Brände kümmerte, versorgte das Team des THW zusammen mit dem Rettungsdienst die Verletzten.

Auch das letzte Szenario eines aufregenden Tages konnte durch die Einsatzkräfte schnell und erfolgreich abgearbeitet werden, bevor im Anschluss alle Beteiligten erschöpft, aber glücklich in ihre Feldbetten im Feuerwehrgerätehaus Lobetal fallen konnten.

Nach einem ausgiebigen Frühstück am Sonntagmorgen und der Wiederherstellung des Feuerwehrgerätehauses, entließen die Jugendwarte ihren Nachwuchs zufrieden, wenngleich immer noch sichtlich erschöpft, in die Obhut ihrer Familien.

Was für ein aufregender Tag, den die Jugendlichen sicherlich nicht so schnell vergessen werden.

Neben den kleinen Einsatzkräften der Kinder- und Jugendabteilungen waren 35 Betreuerinnen und Betreuer der Feuerwehr Bernau, 6 Kameradinnen und Kameraden der Versorgungsabteilung, 3 Einsatzkräfte und ein Notarzt des Rettungsdienst Barnim, 6 Kameradinnen und Kameraden der SEG Führung ELW2 LK Barnim, sowie 5 Betreuer und ein Drohnentrupp des THW Ortsverband Eberswalde am guten Gelingen des Berufsfeuerwehrtages beteiligt.

Wir bedanken uns für die Einladung und die Gastfreundschaft zu diesem wirklich beeindruckenden Tag.