Bernau / Barnim: Am heutigen Montagvormittag, den 27. Januar 2025, hat die Stadt Bernau bei Berlin zu Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Nationalsozialismus eingeladen.
Am 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz versammelten sich zahlreiche Bernauer Bürgerinnen und Bürger, um den Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken. In einer bewegenden Zeremonie legten Privatpersonen, Stadtverordnete, Fraktionen und Bürgermeister André Stahl an den Denkmälern in Bernau und Schönow Blumen und Kränze nieder.
‚Die Erinnerung darf niemals enden. Sie muss zu Wachsamkeit mahnen‘, so die eindringliche Botschaft auf dem Kranz, welchen Bürgermeister Stahl und Péter Vida, Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung, im Namen der Stadt niederlegten.
„In einer Zeit, in der rechtsextremes Gedankengut und Hass immer noch präsent sind, ist es unsere gemeinsame Verantwortung, entschieden dagegenzustehen. Der Holocaust hat Millionen von Menschen das Leben gekostet – eine Tragödie, die uns mahnt, wachsam zu bleiben. Wir gedenken der Opfer und tragen Sorge dafür, dass die Erinnerung an das Geschehene wach bleibt, um sicherzustellen, dass sich solche Verbrechen niemals wiederholen“, erklärt Bernaus Bürgermeister André Stahl.
In weiteren Worten der Stadt Bernau heißt es: „Wir trauern um die Bernauer Bürgerinnen und Bürger, die auch in unserer Stadt diskriminiert, verfolgt, vertrieben oder deportiert wurden. Mit unserer Geschichte sind wir unlösbar verbunden, im Guten wie im Bösen. Wir benötigen und wir haben die Kraft, uns der Wahrheit zu stellen, ohne Beschönigung und ohne Einseitigkeit. Wenn wir das nicht tun, werden wir blind für die Aufgaben der Gegenwart. Dazu gehört vor allem, jeder Gefahr der Wiederholung entgegenzuwirken. Heute mehr denn je ….“
Die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 offenbarte der Welt die Gräueltaten des Nationalsozialismus. An diesem Ort wurden Menschen systematisch verfolgt, gequält und ermordet. Um der Opfer zu gedenken und die Verantwortung für die Zukunft zu betonen, proklamierte Bundespräsident Roman Herzog 1996 den 27. Januar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. 2005 wurde dieser Tag durch die Vereinten Nationen zum internationalen Holocaustgedenktag erhoben.
Unterstützt wurden die Gedenkveranstaltungen in Bernau vom Netzwerk für Weltoffenheit. Im Laufe des Tages sind weitere Gedenkveranstaltungen geplant, so etwa in Lobetal oder in Panketal.
Lobetal
Die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal erinnert am 27. Januar um 12:30 Uhr an die Opfer des Nationalsozialismus und lädt zu dem Gedenken ein. Treffpunkt ist der Gedenkstein gegenüber der Lobetaler Kirche an der Bodelschwinghstraße 10. Aus den Einrichtungen der Hoffnungstaler Anstalten, jetzt Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, wurden im Jahr 1942 Menschen jüdischer Herkunft in das Warschauer Ghetto deportiert und ermordet. Vier Homosexuelle wurden 1943 von einem NS-Sondergericht zum Tode verurteilt und in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Insgesamt sind 19 Männer und Frauen durch Terrorregime der Nazis ermordet worden. Bodelschwinghstraße 10, Gedenkstein gegenüber der Lobetaler Kirche.
Panketal
Wie bereits in den Jahren zuvor, rufen auch in diesem Jahr die demokratischen Parteien und Fraktionen der Gemeinde Panketal die Bürgerinnen und Bürger des Ortes auf, sich an diesem Tag zu einer Stunde des Gedenkens zusammenzufinden. Es soll ein deutliches Zeichen gesetzt werden, dass Antisemitismus, Rassismus, rechtsextremer Ungeist und Terror keinen Platz in unserer Gesellschaft haben dürfen. Die Gedenkstunde findet am Montag, dem 27. Januar 2025, um 18.00 Uhr, am Gedenkstein „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ auf dem Anger in Alt-Zepernick statt.