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Bernauer Bier – Ab sofort wird im Ortsteil Börnicke gebraut!

Bernauer Braugenossen

Nachrichten aus Deutschland und der Welt (Testbetrieb)

Bernau (Börnicke): Ende März informierten wir Euch in einem Beitrag über die Aufstellung der Braukessel für die künftige Brauerei in Börnicke.

Nun, knapp vier Wochen später, wurde alles eingebaut, getestet und am gestrigen Mittwoch der erste Sud für das künftige Bernauer Bier aus eigener Herstellung angesetzt. Wir waren dabei und haben dem Braumeister über die Schultern geschaut. 

Bier ist mit der Bernauer Stadtgeschichte so eng verwachsen, wie die Stadtmauer und die Hussiten. Einst war der edle Hopfensaft weit über die Bernauer Stadtgrenzen bekannt und bereits im 17. Jahrhundert, rollten jährlich mehr als 30.000 Tonnen des Gebräus über das heimatliche Kopfsteinpflaster in die weite Welt hinaus.

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30.000 Tonnen werden unsere Bernauer Braugenossen vielleicht nicht gleich exportieren, jedoch wurde am gestrigen Mittwoch der erste Sud im beschaulichen Börnicke angesetzt und mit ihm die langersehnte Bier-Brauanlage in Betrieb genommen.

Zuvor gab es jedoch allerhand zu tun. Bereits im August letzten Jahres wurde damit begonnen, das in die Jahre gekommene und unter Denkmalschutz stehende Gebäude auf dem Gutshof Börnicke in Schuss zu bringen. Hierzu mussten Schäden am Gebäude und an der Gebäudehülle denkmalgerecht saniert werden und ein Bodenaushub und das Gießen einer neuen Bodenplatte im Gewölbekeller erfolgen. Weiterhin wurde eine neue Stahltreppe im Einbringschacht eingebaut und die historische Treppe im Vorraum repariert und überarbeitet. Die Räume der ehemaligen Brennerei wurden neu verfließt, die Terrasse erneuert und zahlreiche weitere Arbeiten in und um das Gebäude durchgeführt. An dieser Stelle, hat die Verwaltung der Stadt Bernau als Eigentümer des Gebäudes, ganze Arbeit geleistet. Entstanden ist ein tolles Gebäude welches kaum hätte besser genutzt werden können. Die Stadt investierte hier rund 2 Millionen Euro.

Ein weiterer Meilenstein nach der Sanierung des Gebäudes, stellte die Anlieferung der Brauanlage dar. Am 20. März 2020 zogen diverse Kessel mit einem Kran über einen Einbringschacht im Dach in die historischen Räume ein. Geliefert und aufgebaut wurde die Brauanlage von dem erfahrenen und international bekannten Hersteller Joh. Albrecht Brautechnik aus München.

Nach all diesen aufregenden Wochen stand nun für die Bernauer Braugenossen, allen voran Braumeister und Diplom Brauingenieur Ruslan Hofmann der erste „Wasserlauf“ an. Hierbei wurde die Anlage auf Dichtigkeit geprüft, die Pumpen kalibriert und das umfangreiche Rohrsystem gespült. Am gestrigen Mittwoch war es dann endlich soweit. Nach Jahren der tristen „Fremdbiertrinkerei“, floss das erste Hopfen-Malz-Hefe-Gemisch auf Bernauer Boden und durch die hochmoderne Edelstahlanlage, die in etwa 500.000 Euro gekostet hat.

Doch bevor der erste köstliche Tropfen den Gaumen erfreut, liegt ein langer Weg hinter ihm. Die Bernauer Braugenossen setzen auf ein traditionelles Verfahren und so steht am Anfang einer jeden Flasche Bier, ein Malzkorn, etwas Hopfen und ein wenig Hefe.

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Foto: Bernau LIVE

Das gelieferte Getreide wird im Obergeschoß in einer Kornmühle geschrotet und im Sudwerk gekocht (Maischen). Anschließend wird die Getreidebrühe filtriert (Abläutern) und nach der Zugabe von Hopfen wieder aufgekocht (Würzekochen). Nach einer erneuten Filtration (Heißtrubausscheidung) wird das Getreidegemisch auf 10°C herunter gekühlt und Hefe dazugegeben. Der Gärprozess ist nun in Gang gesetzt und dauert je nach Biersorte 4-8 Tage.

Das nun entstandene Jungbier nimmt seinen Lauf für weitere 3 Wochen in Lagerbehältnissen, in denen es bei 1°C „reifen“ kann, bevor es dann noch einmal filtriert und endlich abgefüllt wird.

Die Bernauer Anlage kann mit diesem Verfahren rund 4000 Liter Bier pro Woche herstellen. Da die Bernauer Braugenossen jedoch ehrenamtlich agieren, haben sie sich erst einmal ein Produktionsziel von bis zu 6000 Liter pro Monat gesetzt.

Gebraut werden in Zukunft drei verschiedene Biersorten, ein Helles mit dem Namen „Ein Bernauer“, ein Dunkles „Kantor“ und ein Pale Ale mit einem hohen Malzanteil, welches die Braugenossen auf den Namen „Rathaus“ getauft haben. Direkt vor Ort wird das Bier dann abgefüllt, etikettiert und zum Verkauf vorbereitet. In den alten Gemäuern existiert sogar ein eigenes Zoll-Lager. 

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Foto: Bernau LIVE

Die verschiedenen Sorten sind auch heute schon in ausgewählten Läden der Innenstadt erhältlich, so unter anderem in der „Schatzinsel“ Bernau oder freitags von 17 – 19 Uhr im Stadtladen der Braugenossen, An der Stadtmauer 10 in den Adlerhöfen. Das Bier wurde bisher in Gastbrauerein noch Vorgaben der Bernauer Braugenossen gebraut.

Natürlich wird es zukünftig auch einen „Werksverkauf“ in Börnicke geben, denn neben der lokalen Braukunst bieten die Bernauer Braugenossen eine Bedarfsgastronomie vor Ort an. Die große Terrasse und die urgemütliche Location bieten zahlreiche Möglichkeiten für verschiedene Veranstaltungen, Führungen oder einfach nur zum Innehalten während eines Familienausfluges. Wann es jedoch unter den momentan gegebenen Bedingungen soweit sein wird, ist im Moment nicht absehbar.

Bereits die geplante Eröffnungsfeier am 6. Juni musste aufgrund der aktuellen Corona Krise verschoben werden. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben und so freuen wir uns schon jetzt auf unseren nächsten Besuch zur Eröffnung der Bernauer Brauerei! Prost!

Alle Infos rund um die Bernauer Braugenossen findet ihr unter: https://www.braugenosse.de

Wir bedanken und für die Einladung und den wirklich interessanten Nachmittag.

Fotos: Bernau LIVE

 

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