Bernau (Tábor): Am vergangenen Wochenende lud die tschechische Stadt Tábor zum großen „Hussiten-Festival“ (Táborská setkání) ein.
Unter den zahlreichen Akteuren und Gästen waren die Bernauer Briganten sowie Bernaus Bürgermeister André Stahl.
Einmal im Jahr verwandelt sich das Zentrum Tábors in eine mittelalterliche Stadt mit Marktleuten, Handwerkern, Rittergefechten, Gauklern, Tänzerinnen und Musikanten. Neben dem klassischen Festumzug, ähnlich wie in Bernau, gab es spannende Mittelalterwettkämpfe, einen großen Handwerksmarkt, Showprogramme, Ritterturniere und Feuerwerk.
Wie das Bernauer Hussitenfest fand die Veranstaltung „Taborer Begegnungen“ zum 28. Mal statt. Die Bernauer Abordnung, an deren Spitze Bürgermeister André Stahl stand, hatte bei schönem spätsommerlichen Wetter erlebnisreiche Tage. „Alte Freunde treffen und neue Freunde kennenlernen, so kann man das Erlebte zusammenfassen“, sagt der Bernauer Museumsleiter und Brigantenchef Bernd Eccarius.
Hintergrund
Die südböhmische Stadt liegt in der Südböhmischen Region der Tschechischen Republik und hat ca. 35.000 Einwohner.
Tábor wurde als eine Hochburg der Hussitenbewegung bekannt. Im Frühjahr 1420 zogen Anhänger des tschechischen Reformators Jan Hus nach seinem am 6. Juli 1415 in Konstanz erlittenen Feuertod aus der Stadt Sezimovo Ústí auf einen nahegelegenen Berg mit der Burg Kotnov.
Unter dem Begriff Hussiten (tschechisch: Husité oder Kališníci), auch Bethlehemiten genannt, werden verschiedene reformatorische beziehungsweise revolutionäre Bewegungen im Böhmen des 15. Jahrhunderts zusammengefasst, die sich ab 1415 nach der Verbrennung des Theologen und Reformators Jan Hus herausbildeten.
Die Hussiten wurden von den meisten böhmischen Adeligen unterstützt und richteten sich hauptsächlich gegen die böhmischen Könige, die damals gleichzeitig das Amt des römisch-deutschen Kaisers bekleideten, und gegen die römisch-katholische Kirche. Infolge der Auseinandersetzungen kam es in den Jahren 1419–1434 zu den Hussitenkriegen.
Der Name Hussiten geht auf den tschechischen Theologen und Reformator Jan Hus (ca. 1370–1415) zurück. Dieser beanstandete den Reichtum, den Ablasshandel mit der Vergebung der Sünden gegen Bargeld sowie die Sittenlosigkeit der römisch-katholischen Kirche und ließ einzig die Bibel als gültig für Glaubensfragen gelten.
Am Georgstag (23. April) des Jahres 1432 gelang den Bernauer Bürgern die Abwehr eines Angriffs der Hussiten, die auf ihrem Feldzug durch die Lausitz (18. März–5. Mai 1432) zahlreiche Städte zerstörten und plünderten. Aus dieser Begegnung entstand das heutige Bernauer Hussitenfest. (Infos mit Auszügen aus Wikipedia)
Mit Infos der Stadt Bernau. Foto: privat via Stadt Bernau