Bernau: Grundwasserreinigungsanlage nahm Betrieb am Teufelspfuhl auf
90 Tonnen Schadstoffe
Bernau (Barnim): Bei herrlichem Herbstwetter wurde am gestrigen Mittag offiziell die Grundwasserreinigungsanlage am Teufelspfuhl in Bernau in Betrieb genommen.
In den kommenden 5 Jahren sollen mit dieser Anlage etwa 90 Tonnen LCKW-Stoffe aus dem Boden befördert werden.
Wenn man sich, gerade auch bei solch schönem Wetter, am und um den Teufelspfuhl aufhält, mag man sich nicht vorstellen, dass Tonnen von Schadstoffen unter der Erde und im Teufelspfuhl schlummern und hier in den kommenden Jahren ein etwa 19 ha großes Erholungsgebiet entstehen soll.
Doch bevor es soweit ist, müssen hier Altlasten und Verunreinigungen des Wassers beseitigt werden. Keine leichte Aufgabe, denn in den 60ern wurde durch eine Havarie das Grundwasser so sehr verschmutzt, dass jegliche Nutzung als Gesundheitsgefährdend gilt. Etwa 90 Tonnen LCKW-Stoffe (leicht flüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe) liegen hier im Boden.
Nachdem im letzten Jahr ein Förderbescheid aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von etwa 1,7 Millionen Euro bewilligt wurde, geht es nun mit einer sehr komplexen Grundwasserreinigungsanlage mit 25 Sanierungsbrunnen und drei Grundwassermessstellen an die Sanierung. Hierzu wurde am gestrigen Donnerstag der offizielle Startschuss für das 2,5 Millionen Euro Projekt gegeben.
Stolz drücken Barnims Landrat Daniel Kurth, Bernaus Bürgermeister André Stahl und beteiligte Unternehmen und deren Vertreter symbolisch den Startknopf und ließen sich die Anlage und das Sanierungsverfahren genauestens erklären. In den kommenden 5 Jahren sollen etwa 90 Tonnen LCKW Stoffe im „Pump-and-Treet“- Verfahren aus dem Boden geholt werden. Etwa 99% aller Schadstoffe werden mit diesem Verfahren herausgefiltert. Im Anschluss geht es an dann die biologische Reinigung.
Das Projekt wird unterstützt von der Deutschen Bahn, die Miteigentümer des Grundstücks ist, dem Land Brandenburg, vertreten durch die Brandenburgische Boden Gesellschaft sowie dem Landkreis Barnim.
In den kommenden 4-5 Jahren soll sich das Gebiet dann zu einem kleinen Naherholungsgebiet entwickeln. Bänke, Liegewiesen, eventuell ein Spielplatz oder eine Skaterbahn sollen dann wieder ein Ort der Erholung für alle Bernauer oder Anwohner des umliegenden “Panke Bogen” werden, hier entstehen zur zeit z.B. etwa 600 Wohnungen und eine neue Kindertagesstätte.