Anzeige
 
           +++ Aktuelle Kurzmeldungen +++
Waldbrandgefahrenstufe: Hohe Waldbrandgefahr – Stufe 4 bis 5 im Barnim und umliegenden Landkreisen
Wetter am 2. Mai: Meist sehr sonnig ☀️ bei Temperaturen von bis zu 25 Grad
Verkehr in- und um Bernau: Aktuelle Verkehrshinweise findet Ihr täglich in unseren Morgenbeiträgen.

Wandlitz: Nachbarn finanzieren in Eigeninitiative einen Defibrillator

Eine „herzsichere“ Nachbarschaft

Nachrichten aus Deutschland und der Welt (Testbetrieb)

Wandlitz / Barnim: Eine tolle Nachricht, die Schule machen könnte, erreichte uns aus unserer Nachbargemeinde Wandlitz.

In der Ulmenstraße haben sich Nachbarn zusammengetan, um gemeinsam einen „Automatisierten Externen Defibrillator“ anzuschaffen.

Plötzlich bricht ein Nachbar im eigenen Haus mit einem Herz-Kreislauf-Stillstand zusammen. Ein Szenario, über das niemand gerne nachdenkt und von dem man hofft, dass es nicht eintritt.

Anzeige
Forum Bernau - Bild kann nicht geladen werden.  

Als Notarzt weiß Dr. Michael Gottwald, welchen entscheidenden Überlebensvorteil ein solcher Patient hat, wenn sofort mit einer Reanimation durch Laienhelfende begonnen wird. Wesentlich verbessert wird die Überlebenswahrscheinlichkeit sogar, wenn die Laien-Reanimation durch den schnellen Einsatz eines sogenannten „Automatisierten Externen Defibrillator“ kurz „AED“ unterstützt wird.

Ein AED ist ein medizinisches Gerät, mit dem lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen („Kammerflimmern“) durch Gleichstromimpulse behoben werden können. AEDs sind wegen ihrer Bau- und Funktionsweise besonders für die Erste Hilfe durch Laienhelfende geeignet.

Wenn innerhalb der ersten 3 Minuten nach Eintreten des plötzlichen Herztods eine Herz-Lungen-Wiederbelebung und (wenn möglich) ein Elektroschock durchgeführt wird, erhöht sich die Überlebenschance um bis zu 75%. Nach 3 Minuten immerhin noch um 35%.

Wo aber findet man einen AED? Oftmals nur an sehr wenigen Standorten und nur zu den Öffnungszeiten: Zum Beispiel im Rathaus oder in Freibädern. Bei einem Notfall im eigenen Zuhause oder in der Nacht sind diese AEDs nicht erreichbar.

Das wollte Dr. Michael Gottwald für seine Nachbarschaft ändern und rief per Wurfsendung in  140 Briefkästen seines nachbarschaftlichen Umkreises zu einem Projekt auf: Wie wäre es, wenn die Nachbarschaft gemeinschaftlich einen AED finanziert, der frei zugänglich für alle installiert wird und für jede*n jederzeit im Bedarfsfall zur Verfügung steht?

Schnell fanden sich knapp 40 Haushalte, die diese Idee unterstützen wollten. Da es sich bei einem AED um ein Medizinprodukt handelt, welches bestimmten Anforderungen unterliegt, entschied man sich, ein hochwertiges Gerät im Rahmen eines Servicemietvertrages für 5 Jahre zu leasen.

Vor wenigen Tagen wurde der Defibrillator geliefert und sicher in einem klimatisierten Wandkasten im Carport von Michael Gottwald installiert. Jede*r Nachbar hat jederzeit im Bedarfsfall Zugang zum Gerät. Jeder anderen hilfebedürftigen Person wird die Nutzung des AED natürlich ebenso gewährt.

Am vergangenen Wochenende wurden rund 45 Nachbar*innen in die Handhabung eingewiesen und bekamen gleich noch eine Auffrischung in die Herz- Lungen-Wiederbelebung an Reanimationspuppen dazu. Eine gute Gelegenheit, sich mal wieder zu treffen und auch über andere Themen auszutauschen – eine buchstäblich lebendige Nachbarschaft eben!

Alle Beteiligten sind sich einig: Unser Projekt sollte in anderen Nachbarschaften Schule machen! Es braucht nicht viel, um mit gemeinsamem Engagement die Nachbarschaft „herzsicher“ zu machen. Die Kosten pro Haushalt betragen hier unter 2,30 € pro Monat.

Auch wenn hoffentlich niemand auf den Einsatz des AED angewiesen sein wird, ist es ein sehr beruhigendes Gefühl zu wissen, dass das Gerät im Notfall bereitsteht! In der nachbarschaftlichen Umgebung der Wandlitzer Ulmenstraße ist dieses gute Gefühl Realität geworden.

Vielleicht wäre das auch ein Projekt für Ihre Nachbarschaft? Unter nachbarschafts-aed@web.de erhalten Sie Kontakt.

Erst im Frühjahr stand die Thematik auch in Bernau auf dem Plan.

Im Rahmen der Stadtverordnetenversammlung forderten BVB/FREIE WÄHLER städtische Einrichtungen sowie stark frequentierte öffentliche Plätze und Parks mit Defibrillatoren auszustatten. Hier gab es jedoch zu viele bedenken, so dass der Vorschlag erst einmal vom Tisch ist.

 

Anzeige
enthält Werbung
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Skip to content