Leider ein letztes Mal – Waldweihnacht in der Kindernachsorgeklinik
Allen alles Gute!
Bernau (Barnim): Eigentlich gehören Besuche in der Kindernachsorgeklinik Berlin-Brandenburg zu meinen Lieblingsterminen.
Insbesondere die Wald-Weihnachtsfeiern waren immer ein ganz besonderes Highlight in den vergangenen Jahren. Mit viel Liebe und fern von jedem gesundheitlichen Leid der hier verweilenden kleinen Patienten und deren Familien, wurde allen ein schöner Nachmittag bereitet.
So auch am gestrigen Mittwoch. Allerdings sollte dies die letzte Waldweihnacht der Kindernachsorgeklinik Berlin-Brandenburg in Bernau werden. Die gemeinnützige Nachsorgeklinik stellt zum Jahresende ihren Geschäftsbetrieb für immer ein. (wir berichteten)
Mit diesem Gedanken im Hinterkopf fiel uns unser Besuch nicht ganz so leicht. Wie begegnet man Mitarbeiter*innen die nur wenige Tage zuvor ihre Kündigungen erhalten haben, wie feiert man fröhliche Weihnachten wenn man weiß, dass im Hintergrund beinahe schon ausgeräumt wird, wie verabschiedet man sich wenn man weiß, dass man sich vermutlich nicht wiedersehen wird?
Wir orientierten uns dann mehr nach dem Prinzip „The show must go on“. Denn die anwesenden Kinder und Familien hatten das Recht darauf einen unbeschwerten Weihnachtsnachmittag mit allem was dazu gehört zu haben.
So war auch gestern beinahe alles wie in den Jahren zuvor, wenngleich es dieses Mal doch etwas leerer war als sonst. Die Geschäftsführerin der Kindernachsorgeklinik ließ sich terminbedingt entschuldigen, Schauspieler und Klinik-Botschafter Sönke Möhring war durch Krankheit verhindert und nur wenige Mitarbeiter*innen waren vor Ort. Irgendwie hatten wir vorab mit einem großen Menschenauflauf gerechnet. Schließlich galt es ein letztes Mal zusammen zu feiern.
Wie dem auch sei, gefeiert wurde dennoch. Nachdem Klinik-Mitarbeiterin Claudia Wilke mit einigen Worten die Waldweihnacht eröffnete, las Anne Schrade am wärmenden Lagerfeuer Geschichten vor, der Männerchor Schmachtenhagen stimmte musikalisch auf Weihnachten ein oder alle Kinder schmückten gemeinsam der Weihnachtsbaum.
Auch ließ sich der (Bernauer) Weihnachtsmann, alias André Bohnert, mit Nachwuchs- Weihnachtsengeln sowie mitreisendem Weihnachtself blicken, verteilte zahlreiche Geschenke und sorgte für leuchtende Kinderaugen. Damit für jeden auch etwas dabei war, wurde im Vorfeld mächtig gesammelt. So brachten z.B. die “Gartenfreunde Hellersdorf” gleich Säckeweise Geschenke mit.
Bevor die kleinen Patienten, zurzeit sind es 24, und ihre Familien nun zu Weihnachten nach Hause fahren, ließ man den Abend gemütlich bei Punsch, leckeren Stollen und weihnachtlicher Musik ausklingen.
Gern wären wir in Gesprächen noch ein wenig auf die plötzliche Schließung der Kindernachsorgeklinik eingegangen, aber am gestrigen Abend wollten wir einfach den Moment so belassen wie er war: Eine Waldweihnacht mit vielen fröhlichen Kindern und Eltern, die einen Augenblick lang nicht an ihre schweren Krankheiten und die damit einhergehenden Probleme denken mussten.