Landkreis Barnim und Zweckverband informieren über Schleusenarbeiten
"Arbeiten schreiten zügig voran"
Bernau / Eberswalde: Entlang des Finowkanals wird derzeit intensiv gearbeitet: An der Schleuse Ruhlsdorf steht der letzte Betonierabschnitt der Sohle bevor, sodass in den kommenden Wochen mit der Errichtung der Kammerwände und Häupter begonnen werden kann.
Am Dienstag, dem 20. August, überzeugten sich Landrat Daniel Kurth persönlich vom Fortschritt der Bauarbeiten an der Schleuse Ruhlsdorf. Gemeinsam mit dem Vorsteher des Zweckverbandes Region Finowkanal, Herrn Dr. Adolf Maria Kopp, besichtigte er die Baustelle.
Nach einem Rundgang und der Besichtigung der Baugrube sagte Landrat Daniel Kurth: „Es ist beeindruckend zu sehen, wie weit die Arbeiten an der Schleuse bereits fortgeschritten sind. Der Wiederaufbau ist ein wichtiger Meilenstein für die Region und wird dazu beitragen, die Schiffbarkeit unseres Finowkanals langfristig zu sichern und den Tourismus in der Region zu stärken. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement und freue mich darauf, dass der erste Abschnitt des Finowkanals bald wieder in Betrieb genommen werden kann.“
Knapp 1,5 Jahre nach Baubeginn an der Schleuse Ruhlsdorf schreiten die Arbeiten zügig voran. Nach dem Abbruch der alten Schleusenkammer wird in der nun trockengelegten Baugrube das neue Schleusenbauwerk errichtet. Parallel zu den Bewehrungs- und Betonarbeiten werden bereits erste Einbauteile des Stahlwasserbaus installiert, darunter die Haltevorrichtungen für die Revisionsverschlüsse sowie die Aufnahmen für die neuen Schleusentore. Die letzten Monate wurden nicht nur auf der Baustelle intensiv genutzt. Auch die Stahlwasserbauteile und die Automatisierungstechnik für die Schleusen sind zu einem großen Teil bereits im jeweiligen Werk vorgefertigt worden und warten auf den Einbau.
Arbeiten seit Abbruch der alten Schleuse Ruhlsdorf:
- Einbau von Mikropfählen als Auftriebssicherung für die Unterwasserbetonsohle
- Einbau der Unterwasserbetonsohle in mehreren Betonierabschnitten
- Trockenlegung der Baugrube
- Reinigung der Unterwasserbetonsohle und Herstellung einer Ausgleichsschicht aus unbewehrtem Beton.
- Herstellung der Stahlbetonsohle des neuen Schleusenbauwerks
Anstehende Arbeiten bis zur Fertigstellung des Massivbaus:
- Herstellung des unteren Abschnitts der Kammerwände und Häupter
- Teilhinterfüllung des Bauwerkes
- Rückbau der Gurtung und Aussteifung
- Herstellung des oberen Abschnitts der Kammerwände und Häupter
- Herstellung der Straßenbrücke über das Unterhaupt
- Montage der Schleusenausrüstung und Stahlwassereinbauteile im Massivbau
- Ausführung der Klinker- und Natursteinarbeiten
- Rückbau der Spundwände
- Wiederaufbau des historischen Betriebsgebäudes
Ähnlich wie beim Bau eines Wohnhauses stehen nach dem Massivbau der Schleusenkammer einige weitere, zum Teil zeitaufwendige Arbeiten an: Dazu gehören das Verklinkern der Sichtbereiche, der Einbau der Schleusenausrüstung, die Montage der elektrischen Mess-, Steuer- und Regelungstechnik sowie Arbeiten an Land und in den Vorhäfen. Nach Abschluss dieser Arbeiten folgt dann der Probebetrieb der Schleusenanlage. Außerdem wird die Wasserstraße zur Wiederinbetriebnahme durch das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Oder-Havel auf ihre Befahrbarkeit überprüft und von möglichen Hindernissen befreit. Der Zweckverband Region Finowkanal rechnet derzeit mit einer Fertigstellung der Schleuse Ruhlsdorf im 2. Quartal 2025.
Auch an weiteren Schleusen entlang des Finowkanals schreiten die Arbeiten voran:
An den Schleusen Leesenbrück und Grafenbrück sind die Abbrucharbeiten sowie die Betonage der Unterwasserbetonsohlen weitestgehend abgeschlossen. Derzeit erfolgt die Trockenlegung der Baugruben, sodass auch hier mit dem Wiederaufbau zeitnah begonnen wird. An der Schleuse Heegermühle befindet sich das Einbringen der Spundwände in den letzten Zügen, sodass der Abbruch der Schleusenkammer in den nächsten Wochen beginnen kann. An der Schleuse Schöpfurt wird aktuell das Baufeld für den Neubau des Betriebsgebäudes und die Automatisierung der Schleuse vorbereitet. Der Baustart für die Schleuse Wolfswinkel als letzte Schleuse im ersten Schleusenpaket ist für November 2024 vorgesehen.
Im Schleusenpaket 2, welches die sechs östlichen Schleusen des Finowkanals umfasst, sind die Grundlagenermittlungen wie zum Beispiel Untersuchungen des Baugrundes und der Bauwerke sowie denkmalrechtliche Bestandsaufnahme abgeschlossen. Derzeit erfolgt die Auswertung der Untersuchungsergebnisse, welche dann die Grundlage für die Vor- und Entwurfsplanung bilden.
Eine gemeinsame Mitteilung des Landkreis Barnim sowie des Zweckverband Finowkanal.