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Wandlitz: Geplante Flüchtlingsunterkunft sorgt in Klosterfelde für Wirbel

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Wandlitz / Klosterfelde: Am gestrigen Dienstagabend lud der Landkreis Barnim zusammen mit der Gemeinde Wandlitz zu einer Informationsveranstaltung zur Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft in Klosterfelde ein.

Bereits im Vorfeld sorgten die brüchigen Informationen über eine geplante Flüchtlingsunterkunft am Bahnhof Klosterfelde unter den Ortsansässigen für Unmut. Auch die offene Duellierung zwischen Ortsvorsteher Rico Brauer, welcher seine Meinung zur Flüchtlingsunterkunft in einer „Eiligen Bürgerpost“ kundtat und dem Bürgermeister der Gemeinde Wandlitz, Oliver Borchert, welcher darauf mit einem „Offenen Brief“ antwortete, brachte wenig Ruhe in die hitzige Diskussion. Und so lockte der gestrige Abend mehrere hundert Einwohnerinnen und Einwohner in die kleine Mensa der Grund- und Oberschule in Klosterfelde.

Da die Unruhe um die Thematik in der Gemeinde Wandlitz auch dem Landkreis nicht verborgen blieb, hatte man sich zu dem Informationsabend gut vorbereitet und war personell breit aufgestellt, um alle möglichen Fragen beantworten zu können. Neben Bürgermeister Oliver Borchert und Ortsvorsteher Rico Brauer waren zahlreiche Vertreter*innen des Landkreises und der Gemeindevertretung anwesend. So unter anderem Silke Nessing, Dezernentin für Jugend, Gesundheit und Soziales des Landkreis Barnim, Kerstin Falke, Amtsleiterin für den Bereich Grundsicherung, sowie die Beauftragte für Gleichstellung, Migration und Integration. Des Weiteren kamen unterstützend Vertreter des Runden Tisches Wandlitz hinzu.

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Doch worum geht es nun eigentlich? Der Landkreis Barnim muss in diesem Jahr (2023) 2.034 Menschen, welche vor Krieg, Verfolgung und den Folgen von Klimakatastrophen fliehen, aufnehmen. Die Anzahl von geflüchteten Menschen die im Land Brandenburg aufgenommen werden sollen, wird durch das Integrationsministerium ermittelt und bestimmt. Die Aufnahme von Geflüchteten ist eine Pflichtaufgabe der Landkreise und kreisfreien Städten, Rechtsgrundlage hierfür ist das Landesaufnahmegesetz.

Bereits in der ersten „Flüchtlingswelle“ 2015 hat der Landkreis zahlreiche mögliche Unterbringungsmöglichkeiten bzw. Immobilien erörtert und in Listen zusammengetragen. Aufgrund des erneuten Flüchtlingsstromes aus der Ukraine, wurden diese Immobilien bereits im vergangenen Jahr erneut unter die Lupe genommen, des Weiteren hat man mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern Vorabgespräche zur Aufnahme geflüchteter Menschen geführt.

Hierbei wurde auch ein ehemaliges Bürogebäude in Klosterfelde als ein geeignetes Objekt zur kurzfristigen Unterbringung von geflüchteten Menschen favorisiert. 79 Personen aus verschiedenen Ländern könnten in dem Übergangswohnheim zunächst eine Bleibe finden. Die Gemeinde Wandlitz unterhält bereits 3 Wohnheime in Wandlitz, Basdorf und Ützdorf bei Lanke. Aus Sicht des Bürgermeisters Oliver Borchert wäre auch ein 4 Übergangswohnheim tragbar, da die Integration der Menschen in Zusammenarbeit mit dem runden Tisch gut funktioniert und die vorhandene Infrastruktur gegeben sei, bzw. in den kommenden Jahren ausgebaut wird.

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Anders sahen dies hingegen zahlreiche Klosterfelderinnen und Klosterfelder. Für sie ist der Standort des geplanten Heimes, direkt in einem Industriegebiet untragbar. Zudem bemängelten sie, dass die vorhandene Infrastruktur- besonders aber die Kita- und Schulplätze sowie die ärztliche Versorgung bereits heute nicht mehr ausreichend vorhanden ist. Und selbst wenn die Gemeinde Übergangslösungen in Form von Schulcontainern schafft, so leidet besonders der Ortsteil Klosterfelde unter einem massiven Lehrermangel.

Des Weiteren wurde im Verlauf des Abends klar, dass der Runde Tisch in Wandlitz, welcher sich um die Integration und Bildung der geflüchteten Menschen kümmert, an seine Grenzen stößt und nach 10-jähriger intensiver Arbeit, dringend Unterstützung benötigt.

Immer wieder wurde die Forderung nach einem generellen Aufnahmestopp für die Gemeinde laut. Hierzu nahm Silke Nessing, Dezernentin für Jugend, Gesundheit Stellung und verwies darauf, dass es bereits eine länderübergreifende Forderung an den Bund gibt, welche ein Überdenken der momentanen Vorgehensweise zur Aufnahme von Flüchtlingen fordert. Aber selbst wenn die Kapazitätsgrenzen im Landkreis erreicht sind, muss man dennoch weiterhin offen zur Aufnahme von hilfsbedürftigen Menschen bleiben. Des Weiteren setze sie sich intensiv für eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge im Landkreis ein. Die Städte Eberswalde, Bernau und die Gemeinde Wandlitz haben in der Vergangenheit eine große Anzahl von Menschen aufgenommen. Nun müssen auch andere Gemeinden im Landkreis mehr in die Verantwortung genommen werden, so Nessing.

Ortsvorsteher Rico Brauer bedankte sich beim Runden Tisch Wandlitz für die gute Arbeit und betonte, dass eine gute Integration ohne diese ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nicht möglich wäre. Dem Projekt in Klosterfelde steht er auch nach dem Informationsabend kritisch gegenüber. Gerade die Probleme der Übergangswohnheime in Wandlitz und Basdorf zeigen, dass eine menschenwürdige Unterbringung bereits in den vorhandenen Immobilien kaum möglich ist.

Brauer sah den Informationsabend nicht als ein, „wie“ können wir das Übergangswohnheim möglich machen, sondern „ob“ überhaupt. Zudem kündigte er an, alle Möglichkeiten zur Verhinderung des Übergangswohnheimes in Klosterfelde auszuschöpfen. Des Weiteren möchte der Ortsbeirat zeitnah mit der Verwaltung zusammenkommen, um die gestern zu Tage getragenen Probleme schnellst möglich zu lösen.

Wie bleiben gespannt, wie sich das Thema Übergangswohnheim in Klosterfelde weiterentwickelt und werden darüber informieren.

 

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