Große Katastrophenschutzübung des Landkreis Barnim in Bernau
25 Verletzte - 200 Einsatzkräfte
Bernau (Barnim): Unzählige Sirenen hallten am heutigen Samstagvormittag durch Bernau und sorgten bei vielen für Verwunderung.
Grund hierfür war eine groß angelegte Katastrophenschutzübung des Landkreis Barnim in Bernau Waldfrieden an der etwa 200 ehrenamtliche Einsatzkräfte mitwirkten.
Unter dem Alarmnierungs-Stichwort „MANV*-Gross – Gefahrgut mit 25 Verletzten“ wurde am Vormittag ein Szenario geübt, welches so wohl keiner in der Realität erleben möchte.
Im Freibad Waldfrieden trat Chlorgas aus und 25 „Badegäste“ wurden hierbei verletzt. Einige waren bewußtlos, andere bekamen kaum Luft und überall liefen hilflose und teils verwirrte Menschen umher. Aus dem gesamten Landkreis Barnim eilten nun Rettungsdienste zur Unglücksstelle. Innerhalb einer Stunde waren Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, der Polizei, des DRK, der DLRG, der JUH, der Notfallseelsorge, des THW und verschiedener Feuerwehren des Landkreises Barnim am Einsatzort. So unter anderem auch die Feuerwehren aus Bernau – Löschzug Stadt, Birkholz oder Schönow.
Unter den Augen der eingesetzten „Beobachter“ und des Barnimer Landrats Daniel Kurth, wurde nun der Ernstfall geübt. Im Mittelpunkt stand hier die professionelle Zusammenarbeit und die Koordination der verschiedenen Einsatzkräfte. Wer baut wo irgendwas auf, wo stellen sich die Fahrzeuge hin, wie versorgt man zeitgleich so viele Verletzte oder wie behält man bei gut 200 Einsatzkräften den Überblick.
Auch wenn der heutige Einsatz „nur“ eine Übung war, so war sie dennoch sehr dicht an einem tatsächlichen Ernstfall angelehnt. So gab es Kontaminierungsschleusen, es wurden große Rettungs- und Versorgungszelte für die katastrophenmedizinische Versorgung aufgebaut, Feuerwehrleute liefen in Schutzanzügen und mit Atemmasken umher und es gab ein Großaufgebot an Technik und Fahrzeugen die sich über das weitläufige Gelände erstreckten. Auch kamen Einsatzkräfte durch die Realitätsnahe Übung teils an ihre Grenzen und wurden in jeder Hinsicht gefordert.
Landrat Daniel Kurth, der es sich nicht nehmen ließ, auch selbst an der Übung mitzuwirken, bedankte sich im Anschluss bei allen Beteiligten. Die Übung habe gezeigt, wie anspruchsvoll eine solche Lage sei, sagte er. „Ihr Einsatzwille ist – auch vor dem Hintergrund einer ehrenamtlichen Tätigkeit – nicht hoch genug zu würdigen.“
Ohne regelmäßige Ausbildung durch die einzelnen Hilfsorganisationen und den Landkreis Barnim wäre eine so komplexe Notfallrettung wie in der Übung gezeigt nicht möglich – hier ziehen haupt- und ehrenamtlich Beteiligten an einem Strang. Für die meist ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bedeutet das, einen Teil ihrer Freizeit dafür zu verwenden, anderen Menschen in der Not helfen zu können.
Die internen und externen Einsatzbeobachter hatten bereits während der Übung zahlreiche Details notiert. Die kommenden Wochen werden nun dafür genutzt, das Gesehene zusammenzutragen und auszuwerten. Im Anschluss finden Nachbesprechungen mit allen Beteiligten statt.
Mehr Informationen zum Thema Ehrenamt gibt es unter www.ehrenamtlich-mitmachen.barnim.de
*MANV – Massenanfall von Verletzten
Anbei zahlreiche Bilder vom Einsatz die den Vormittag etwas dokumentieren sollen. Auf Grund der hohen Anzahl der Bilder haben wir diese stark verkleinert, weshalb die Qualität etwas niedriger ist. Fotos: Bernau LIVE
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